Hallo Hans, Hallo Fritz, Hallo Alle,
außer Hans kennt mich hier niemand und es ist immer blöd, als Unbekannte in einem Thread zu posten.
Ich hatte das auch nicht vor, sehe aber in Fritz Becken zwei Probleme entstehen und wollte das im Sinne der Tiere wenigstens einmal erwähnen - ich hoffe, das ist okay für euch.
Ich halte H. rubra schon seit Kindertagen (bin Ende 50) und sie sind so ein bißchen das "Totem-Tier" meiner Familie.
Fritz, auf dem letzten Foto sieht es so aus, als könne aufgrund einer Kahmhaut das Gas aus dem Becken nicht mehr entweichen - und damit auch keines mehr hinein gelangen.
Die Ulas kommen mit extrem wenig O2 aus, aber die Bakterien nicht. Du solltest, wie im Süswasserbecken auch, die Oberläche reinigen und offen halten.
Die Algen, die in deinem Becken gerade wachsen sind Einzeller, die sich in großen Populationen aneinander "kleben". Diese Verbindungen sind extrem stabil.
Wenn, wie in deinem Becken zu sehen, die von den Pflanzen selbst produzierten Gasblasen ausreichen um diese Verbindung zu knacken und sie in Strängen nach oben zu ziehen, bedeutet das, dass die Vermehrungsrate extrem hoch ist (die Zeit reicht nicht, um die "Klebeverbindung" aushärten zu lassen).
Diese hohe Vermehrungsrate kann sehr problematisch werden - dazu gleich mehr.
Erstmal zu der Frage, wie es dazu kommt:
Während der langen Einfahrphase im Brack reichert sich Nitrat an. Die Kieselalgenphase senkt diesen Nitratspiegel deutlich - sie hat aber in deinem Becken nicht stattgefunden.
Ich konnte in diesem Thread keinen Hinweis darauf finden, dass du den vor dem Besatz üblichen großen Wasserwechsel durchgeführt hast und gehe davon aus, dass das Becken mit nachweisbaren Nitrat in die Besatzphase gestartet ist.
Das Problem, dass sich aus einer großen Algenpopulation ergibt beginnt, wenn die Pflanzen den anfänglich hohen Nitratgehalt verbraucht haben - sie sterben dann in Massen ab.
Das sorgt zum einen für einen erneuten Nitritzyklus, der im Brack nicht mit Ammonium, sondern mit Ammoniak beginnt und zum anderen dafür, dass die Algen sich wieder in das zerlegen, was sie sind: Einzeller. Mikroskopisch kleine Teilchen die in der hohen Dichte des Brackwasser nicht zu Boden sinken, sondern in der Wassersäule schweben. Das kann für Kiemenatmer sehr hinderlich sein.
Wenn es mein Becken wäre, würde ich jetzt jeden zweiten Tag 20% des Wassers wechsel - fünf Mal. Damit ist der Nährstoffüberschus aus dem Wasser und das Wachstum kann sich so gestalten, wie im Brack üblich: seeehr langsam.
Ich würde ein Ula-Becken nicht als "Becken für Faule" bezeichnen. Läuft es stabil, macht es sehr wenig Arbeit, aber es braucht ein aufmerksames Auge und gelegentlich die pflegende Hand - gerade im ersten (instabilen) Jahr.
So, und jetzt bin ich wieder weg ...
Liebe Grüße
Karin