Hallo,
Guido schrieb:
Da haben wir doch einen ersten Erfahrungsbericht jenseits der 20 mg/l Grenze.
Thomas war ja auch schon der Meinung das hohe CO2-Konzentrationen wenig bedenklich sind. Vielleicht gibt es ja von dieser Seite auch noch einen Erfahrungsbericht?
so wie ich den schon erwähnten Lars Dettmann verstanden habe, liegt Problematik in der Sauerstoffversorgung.
Wenn gleichermaßen viel O2 vorliegt, atmen die Fische trotz des hohen CO2 ruhig. Die O2-Konzentration bestimmt demnach die Atemfrequenz, nicht das CO2. Somit können die Fische bei hohen CO2-Konzentrationen im Wasser aufgrund des geringeren Kozentrationsunterschiedes zw. CO2 im Wasser und im Fisch nicht genügend CO2 loswerden. Sie übersäuern in der Folge und merken das gar nicht. So etwa beschrieb Lars Dettmann die Sachlage.
Was aber offen blieb, waren ganz klare Werte, denn es gibt immer mal glaubhafte Berichte, wonach bei deutlich höheren CO2-Werten als 20 mg/ltr, den Fischen gar nichts passiert. Die von mir genannten 70/100 mg/ltr sind Situationen an meinem Aquarium. Kann ja auch sein, dass es eifach zu schnell ging und nicht der Wert als solches maßgeblich war. All dieses Möglichkeiten sind bei Dettmann nicht einbezogen worden.
Jetzt muss man gedanklich einen Sprung zu Krause machen. Der hat in etwa die gleiche Situation nur umgekehrt auf die Pflanzen bezogen geschildert. Für die stelle demnach das O2 im Wasser ein Problem dar, weil die Pflanzen ihr produziertes O2 bei zu geringen Konzentrationsunterschieden nicht loswürden. Allerdings konnte auch er keine Daten nennen vom O2 in der Pflanze.
Chemiker wie auch Pflanzenphysiologen (an Robert: Ich unterhielt mich darüber länger mit Peter Beyer und dem fiel bald die Zigarette vor Lachen ins Bier) ist Krause damit meilenweit an den Realitäten vorbei geschlittert.
Die O2-Konzentration in den Pflanzen soll ämlich um ein vielfaches über dem Sättigungswert des Wassers liegen, so dass es immer nach außen gedrückt werden würde.
Krause ist nun auch jemand, der sicherlich bestimmt nicht zu Unrecht einen guten Namen in der Aquarienchemie hat. Aber dennoch lag er mit seiner These voll daneben und ich gehe davon aus, dass der Kollege Dettman mit so einigen seiner besonders kraftvoll verbreiteten Thesen auch nicht so treffsicher war wie es den Anschein hat.
Und da Dettmann seinerzeit kein Aquarianer war und wohl auch vorher nie gewesen ist, offenbart sich, dass seine Kenntnisse zu CO2 und Co. reinweg synthetisch angelesen waren. Da sind im Nachhinein durchaus berechtigte Zweifel angebracht, ohne das diese als "dumm" und "unsinnig" bezeichnet werden müssen. Man könnte nämlich die schnelle Annahme dieses synthetischen Wissens auch schnell als "naiv" bezeichnen.
Es gibt noch etliche andere Themen, die in der Vergangenheit im Internet fast martialisch gepredigt wurden, die sich in der Praxis aber oftmals ganz anders und lange nicht so spektakulär darstellen.
Und an Robert: Es geht mir nicht darum meine Aquaristik als die einzig wahre zu werten. Absolut nicht! Wenn einer in Chichliden, Pflanzen oder L-Welsen macht, so ist das m.E. total in Ordnung. Wichtig ist mir nur, dass er was macht und nicht nur viel redet als wenn er was machen würde.
Im Internet aber tummeln sich etliche Leute, die zwar kräftig den Hals aufreißen, aber selbst nur ein oder zwei Aquarien betreiben. Das ist eine Inflation der Worte.