Hallo Olaf!
nein, der Absatz von Messreagenzien jenseits von pH, GH und KH ist derart gering, dass es sich nicht lohnt. Bedenke mal welche Messreagenzien für Aquarianer noch existieren.
NO3, NO2, Cu, NH3/4, Ca, SiO2, Fe, CO2 (noch was?)
Diese Reagenzien werden nur sehr bedingt gekauft und für ein paar Freaks werden die verständlicherweise nichts besonderes herstellen, selbst wenn es aus Sicht der Freaks durchaus sinnvoll wäre. Würde ich auch nicht tun.
Dupla hat seinerzeit viel Mühe gehabt, deren Tests am Markt zu halten und viele andere Hersteller bieten sowas aus gutem Grunde nicht an.
Man kann aber grob davon ausgehen, dass sehr viele verschiedene Stoffe im Aquarienwasser sind und wir nur einen groben Ausschnitt davon erfassen können. Welche anderen Stoffe noch vorhanden sind und in welcher Konzentration und Verteilung diese vorliegen, bleibt offen. Damit ist auch jedwede Bewertung hinsichtlich einer möglichen Schadwirkung vergebens und wäre reine Spekulation. Darüber sollte man sich nicht unnötig einen Kopf machen.
Das sehe ich entschieden anders. Die Tatsache, daß es keine Tropftests für Schadstoffe gibt, für den Beweis ihrer Existenz zu nehmen, ist ein Meisterstück Deiner Eloquenz, geht aber an der Realität vorbei.
Es gibt eine Reihe anorganicher Stoffe im Aquarienwasser, die sich akkumulieren können, wie Chlorid, Sulfat, Natrium, Phosphat, Nitrat. Ich kenne keinen Grund, einen davon als Schadstoff zu bezeichnen, obwohl sie zu einer Versalzung und zu einer Verschiebung des Ionenverhältnisses führen.
Bei der Mineralisation organischer Stoffe werden Metaboliten freigesetzt, die Strukturen der Phenolkarbonsäure aufweisen und die schwer abbaubar sind. Zu diesen Stoffen gehören Tannin, Gallussäure, Fulvosäuren, Huminsäuren. Sie sind nur zu einem geringen Teile löslich, in ständiger Umwandlung begriffen, mit der Tendenz, unlösliche Huminstoffe zu bilden. Bemerkenswert sind die Fulvosäuren, die den Gelbstich des Altwassers verursachen. Ihre Färbung ist stark pH-abhängig. Abgesehen davon werden sie ständig durch Abbau anderer Substanzen erzeugt, selbst abgebaut bzw. in unlösliche Huminstoffe eingebaut werden. Bei den Fulvosäuren gibt es schon wegen deren begrenzter Löslichkeit keine Akkumulation. Die Konzentration gelöster organischer Substanz in der Natur und im Aquarium überschreitet selten 20 mg/l. Endprodukte des Abbaus organischer Substanzen sind unlösliche Huminstoffe, als Mulm oder Filterschlamm. In belasteten Becken kann man das Mulm-Wachstum deutlich erkennen.
Neben diesen anorganischen Ionen und den Huminstoffen gibt es keine geheimnisvollen "Schadstoffe", die sich ansammeln und Schaden anrichten. Olaf, Du irrst, wenn Du schreibst, daß sich eine große Zahl unbekannter Stoffe im Aquarium anreichert. Das ist nicht der Fall. Im Aquarium findet tatsächlich eine Entgiftun statt und dazu noch eine Reinigung! Die organischen Substanzen verwandeln sich restlos in Huminstoffe, die anorganischen Stoffe, soweit sie nicht von Pflazen als Nährstoffe aufgenommen oder vom Mulm absorbiert werden, sammeln sich im Altwasser an. Es gibt einfach keine unbekannten giftigen Phenole, die sich anreichern und Schaden anrichten. Solche Stoffe enden ihr Dasein als Komponente eines Huminstoff-Makromoleküls.
Olaf schrieb: Man kann aber grob davon ausgehen, dass sehr viele verschiedene Stoffe im Aquarienwasser sind und wir nur einen groben Ausschnitt davon erfassen können. Welche anderen Stoffe noch vorhanden sind und in welcher Konzentration und Verteilung diese vorliegen, bleibt offen. Damit ist auch jedwede Bewertung hinsichtlich einer möglichen Schadwirkung vergebens und wäre reine Spekulation. Darüber sollte man sich nicht unnötig einen Kopf machen.
Das Gespenst, das Olaf an die Wand malt, gibt es wirklich nicht!
Grüße
Gerd