Osmose vs. Grünalgen

Hallo zusammen,

ich habe vor ca. 2 Monaten mein 500l Becken neu eingerichtet. Seit kurzem tretten vermehrt Grünalgen auf.
Die Pflanzen wachsen sehr gut. Ich verwende auch schnellwachsende (Schwimmpflanzen, u.ä.).

Ich habe das Problem heute meinen Händler des Vertrauens geschildert. Dieser meinte das eine Osmoseanlage die Lösung wäre.
Kommt mir komisch vor bei der Wasserhärte. Was meint ihr?

Die Wasserwerte müssten eigentlich stimmen
- GH und KH zwischen 7 und 8
- Temp.: 24 Grad
- kein Nitrat/Nitrit
- kein Phosphat
- pH 7 (co2 Zugabe)
- Wasserwechsel Wöchentlich 1/3

Pflanzendüngung:
- Eisen: Tropica Premium Fertiliser (Dosierung mit JBL-Test abgestimmt)
- Nährstoffe: Dennerle Bodengrund und Tropica Specialised Fertiliser (Dosierung laut Hersteller)

Beleuchtung:
2x 80 Watt
2x 54 Watt
Beleuchtungszeit laut Tropica 10 Stunden mit 3 Stunden Pause.

Die Bilder im Anhang sind schon etwas älter, jetzt sind deutlich mehr Algen zu sehen, verteilt auf allen Pflanzen.

Danke im Voraus
Johann
 

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Dande

Mitglied
Hallo,

wenn deine Pflanzen gut wachsen haben die zumindest mal keinen ernsthaften Nährstoffmangel. Sie schaffen es aber entweder nicht alle Nährstoffe zu verwerten oder aber sie sind nicht schnell genug um alles zu verwerten bevor die Algen auch noch wachsen. Die wahrscheinlichste Ursache für so etwas ist ein Nährstoffungleichgewicht. Irgendein Nährstoff ist für deine Pflanzen nicht ausreichend vorhanden und begrenzt damit das Wachstum. Die übrig bleibenden Nährstoffe reichen aber für die Algen aus und somit können diese wachsen.
Eine Osmoseanlage würde nun die Nährstoffe quasi vollständig entfernen. Du würdest also nährstofffreies Wechselwasser haben. Das kann aber nur dann überhaupt einen positiven Effekt haben, wenn das Wechselwasser die Quelle für ein Nährstoffungleichgewicht ist. In der Praxis werden deine Probleme damit aber eher größer, da du dann ja die Nährstoffe aus dem Frischwasser nicht mehr hast und du diese dann zu düngen musst - das ist mit Sicherheit eine größere Umstellung in dem Becken das Algenwachstum vermutlich eher begünstigt als bremst.

Nachdem ich auf deinen Bildern keine ernsthafte Algenplage erkennen kann und dein Becken auch erst seit 2 Monaten läuft würde ich hier keine Panik aufkommen lassen. Dein Becken ist noch in einer Einlaufphase und es dauert einfach bis sich ein Gleichgewicht einstellt. In dieser Phase ist es nicht ungewöhnlich, wenn ab und an mal Algen wachsen und das zum Teil auch in recht beachtlicher Menge. Mein Rat ist also ruhig bleiben und beobachten was passiert.Wenn es jetzt mehr Algen sind als auf den Photos mach doch mal neue Photos, damit wir das besser beurteilen können. Bevor ich aber anfangen würde hier mit einer Osmoseanlange zu arbeiten (bei der Beckengröße würde ich da aber wenn überhaupt in Richtung eines Vollentsalzers gehen), würde ich erst einmal versuchen möglichst viele Algen aus dem Becken zu entfernen und den Pflanzen Zeit geben und hoffen das sie den Kampf gegen die Algen auf Dauer gewinnen.

Gruß
Daniel
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

wie Daniel schon schrieb, entfernst du mit Osmose-Wasser sämtliche gelösten Salze aus dem Wasser. Diese fügst du mit Dünger zwar teilweise wieder zu, aber durch Entfernung der Karbonathärte (KH) nimmst du deinen Pflanzen die Möglichkeit, ihren CO2-Bedarf bei Mangel als frei verfügbares CO2 durch Aufspaltung aus der KH zu beziehen. Da du scheinbar einen recht überschaubaren Fischbesatz hast und wohl auch kein CO2 zugibst, kann hier bereits jetzt ein Mangel vorliegen, den Algen gut ausnutzen können.

Dann schreibst du, dass kein nachweisbares NO3 und PO4 vorliegt. Auch das deutet auf einen Nährstoffmangel hin. Ich musste erstmal nach deinem Dünger googlen, weil ich davon noch nie gehört habe. Dort steht in der Beschreibung, dass man mit der Dosierung sehr vorsichtig sein muß, weil sonst schnell Algen entstehen und es wird zu häufigeren Wasserwechseln geraten. Auch hier sehe ich 1/3 als problematisch an. Mit Wasserwechsel sollen auch Schadstoffe reduziert werden, deswegen wird dazu geraten, wirklich 50% Wechsel zu machen. Das lieber nur alle 2 Wochen, dann aber richtig. Ich würde ggfs. auch mal einen anderen Dünger testen, der auf N-P-K-Basis aufgebaut ist.

Ich persönlich halte auch nichts von Beleuchtungspausen und finde 10 Stunden zu kurz. Darüber gibt's aber tonnenweise Diskussionen, insofern muß das jeder für sich selber ausprobieren.

Gruß
 
Hallo,

erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Hier noch Bilder wie das Becken aktuell aussieht. Die Algen haben sich stark verbreitet.

Das Thema Osmose hat sich, wie ich schon geahnt habe somit schon erledigt.

CO2 gebe ich dazu, ca. PH 7. Es könnte also, wie von euch beschrieben ein Nährstoffmangel vorliegen.
Ich werde in Zukunft den Eisendünger von JBL und einen NPK-Dünger von Perfect Plant verwenden. Die beiden habe ich noch zuhause.
Soll ich eurer Meinung nach vorher eine Dunkelkur einlegen um die Algen zu entfernen, oder wie Daniel meint Ruhe bewahren?
Beleuchtungsdauer und Pause kann ich auch mal anpassen.

Johann
 

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Dande

Mitglied
Hallo,

das sieht sehr nach Fadenalgen aus. Die kannst du relativ gut mechanisch entfernen. Nimm dir einen Holzspieß (z.B. aus der Küche) und wickel die Algen darum. Dann kannst du sie relativ gut herausziehen. Damit kannst du zumindest die Hälfte der Algen relativ schnell entfernen und es sieht schonmal wieder besser aus. Ansonsten gib dem Aquarium mal ein paar Wochen Zeit wenn du den Dünger umgestellt hast. Zwischendurch kannst du immer mal wieder die Algen manuell entfernen. Nach einem Monat solltest du langsam eine Veränderung bemerken.

Gruß
Daniel
 
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