Leitungs- oder Brunnenwasser?

Hallo zusammen,

mittlerweile verzweifle ich über meinen ganzen Tröpfchen- und Stäbchentests, die scheinbar alle unterschiedliche - und zum Teil widersprechende - ergebnisse liefern.

Zunächst habe ich mal mein Leitungs und mein Brunnenwasser getestet.
Mein Leitungsqwasser weis kein nachweisbares Nitrit/Nitrat NH3 aus. Die KH beläuft sich auf 10, der PH zwischen 6,5 und 7. Ganz eindeutig war das auch mit Tröpfchentest nicht zu erkennen.

Mein Brunnenwasser unterscheidet sich hiervon ausschließlich im niedrigerern KH-Wert (4) und dem höheren PH-Wert (7,5).

Meine Frage: Welches Wasser würdet ihr für's Aquarium empfehlen? Bislang habe ich überwiegend Brunnenwasser genommen, dieses aber mit heißem Leitungswasser versetzt, um die Temperatur zu halten.

Meine Tendenz geht nun zum (ausschließlichen) Leitungswasser, wegen des niedrigeren PH-Wertes.

Wie sind eure Meinungen dazu?

Danke schon mal für Rückmeldungen!


Gruß
Markus
 
Welches Wasser du nimmst, kommt ganz drauf an, was für fische du hast und was für Wasserwerte diese bevorzugen. Wenn deine Fische mit dem Brunnenwasser zurechtkommen und in diesem Wasser auch sonst keine schädlichen Stoffe enthalten sind, wieso dann das "teure" Leitungswasser?
 
Hallo jägerschlürfer,

sagen wir es so: Es sind mit meinen Tests, die ich zur Verfügung habe, keine schädlichen Stoffe nachweisbar. An anderer Stelle im Forum wurde jedoch schon einmal angemerkt, dass Brunnenwasser durchaus nicht nachweisbare Schadstoffe enthalten könnte.

Mein derzeitiger Besatz käme wohl mit beidem klar (Otocinclus und marmorierte Zwergpanzerwelse).
 
solange es den Fischen gut geht, sehe ich keinen Grund auf das Brunnenwasser zu verzichten. Ich selbst nehme auch im Sommer Brunnenwasser und meinen Fischen geht es auch gut.
 
Hallo Markus,

die pH-Werte, die du im Leitungs- und Brunnenwasser gemessen hast, spielen keine Rolle. (Dass aus der Leitung "saures" Wasser kommt, ist sehr unwahrscheinlich. Die Wasserwerke sorgen normalerweise dafür, dass der pH über 7 liegt.)
Entscheidend ist die KH. Je niedriger die ist, desto eher wird der pH später im Becken nach unten gehen.

Grüße
Ingrid
 
Hallo nochmal,

also ich hatte irgendwie in Erinnerung aus dem, was ich im Netz und meinen Büchern so gelesen habe, dass eine nicht zu geringe KH gut wäre, da so insbesondere der PH-Wert stabil bleibe. Von daher hatte ich eher zu meinem Leitungswasser tendiert.

Gestern hatte ich mich nur so mal in nem Zoofachgeschäft mit Aquaristikabteilung umgesehen und rein interessehalber mal den Inhaber nach seiner Meinung gefragt. Der meinte, dass er beide Wasser"arten" mischen würde. Das würde dann eine mittlere KH ergeben und auch der mittlere PH-Wert wäre vermutlich sehr gut. Von einer reinen Nutzung des Brunnenwassers hat er zunächst abgeraten, da bei einer KH von 4 die Gefahr sehr groß wäre, dass diese noch weiter absinkt und das Wasser dann kippt.

Die Empfehlung hörte sich für mich schlüssig an... Oder?!


Gruß
Markus
 
Hi,
Von einer reinen Nutzung des Brunnenwassers hat er zunächst abgeraten, da bei einer KH von 4 die Gefahr sehr groß wäre, dass diese noch weiter absinkt und das Wasser dann kippt.
Sorry, aber totaler Quatsch.
Die Empfehlung hörte sich für mich schlüssig an... Oder?!
Nö.
Mein Brunnenwasser unterscheidet sich hiervon ausschließlich im niedrigerern KH-Wert (4) und dem höheren PH-Wert (7,5)
Das wäre doch ein super Wässerchen. Aber bei der Nutzung unkontrollierter Wässer wäre ich immer sehr, sehr vorsichtig. Grundwasser kann trotz augenscheinlicher Reinheit ganz übel nach hinten losegehen...
 
Hi

Siehe den Beitrag von Ingrid.

Der PH-Wert vom Leitungswasser in Kombination mit der KH des Leitungswasser erscheint mir, wie oben auch schon angedeutet, falsch / falsch gemessen zu sein.
Warum sollte ein Wasserversorger so viel CO2 im Wasser belassen, das würde nur die Leitungen unnötig angreifen.

Vorteil Brunnenwasser: weicher und billiger
Nachteil Brunnenwasser: du musst es regelmässig kontrollieren, ob nicht irgendwas nach z.B. starken Niederschlägen, an Stoffen ansteigt, zum Beispiel Nitrat.

Nachteil Leitungswasser: "teurer" und härter.
Vorteil Leitungswasser: Du kannst mehr oder weniger von stabilen Werten ausgehen... bei masssiven Änderungen informiert der Versorger eigentlich....


Wassermischung? ... Das Wasser nicht so weich wie das Brunnenwasser, die Werte des Brunnenwassers musst du regelmässig kontrollieren und letztendlich muss du auch noch darauf achten, dass was beim Verschnitt hinten rauskommt immer in etwa gleich hart ist.

Also entweder oder. Mischen würde ich nicht. Was bleibt sind einige fragezeichen: Stimmen die Wasserwerte des Leitungswasser? Um was für ein Brunnen handelt es sich, führt der Brunnen immer ausreichend Wasser.
gruß Arne
 
Hallo und danke schon mal für eure zahlreichen Beiträge!

Zunächst zu dem Brunnen: Ich meinte jetzt keinen klassischen Brunnen, sondern eine Hauswasseranlage, die direkt Wasser aus unserem Grundwasser zieht. Die ist vor Jahren bei uns mal eingespült worden. Da der Grundwasserspiegel bei uns recht hoch ist, war das recht unproblematisch. Das Wasser wird eigentlich nur für die Versorgung der Außenanlagen genutzt. Versiegen kann die Pumpe nicht. Liefert das ganze Jahr über gleichmäßig Wasser.

Nun zu den Wasserwerten... Habe auf eure Bedenken hin gestern noch einmal beide Wassersorten überprüft und muss euch recht geben.
Leitungswasser: KH 10, PH 7,0 - tendentiell auch geringfügig höher
Brunnenwasser: KH 3, PH 7,0

Genauer kann ich das leider nicht messen, da der PH-Tröpfchen-Test nur in 0,5er Schritten anzeigt, daher zum Teil auch schwierig exat einen Wert abzulesen. Mein zweiter PH-Tröpfchentest scheint hinüber zu sein und die Stäbchen werfen völlig wilde und abweichende (oder einfach nur kaum ablesbare) Werte aus.

Man könnte zusammenfassend behaupten, dass beide Wassersorten gleich sind und sich nur im KH-Wert deutlich unterscheiden.

Zum Mischen noch etwas: Grundsätzlich will ich auch nicht mischen, da ich derzeit noch Anfänger bin und einfach erst mal die üblichen Anfangsprobleme bewältigen möchte und mir keine zusätzlichen schaffen. Wenn ich mich nun dazu entscheiden sollte, das Brunnenwasser zu verwenden, müsste ich dieses aber um diese Jahreszeit mit warmem Wasser aus der Wasserleitung versetzen, da es genau gesagt hundekalt ist und das von Tag zu Tag schlimmer wird.

Eine Frage noch direkt an FKS:
Stimmt das mit dem Umkippen tatsächlich nicht? Ich meine, ich hätte auch mal gelesen, dass ein KH-Wert ab 3 oder niedriger kritisch werden könnte. Vielleicht hatte mich deswegen der Vortrag des Fachhändlers so überzeugt...


Gruß
Markus
 
Hallo Markus,

das mit der niedrigen KH und "kippen" kannst Du getrost vergessen.
Ich betreibe hier mehrere Aquarien die quasi nur mit reinem Umkehrosmosewasser laufen. KH von 1-2 ist da die Regel und es passiert gar nix.
Eine KH von 4,0 ist ne prima Sache.

Und nur am Rande: Zieh Dir mal ne Probe vom Brunnenwasser und test das mal auf alles durch was deine Tropfentests hergeben.
Dann mal so 10 Liter in einen Eimer und Wasserflöhe einsetzen. Halten die darin längere Zeit durch ist das Wasser in Ordnung.
Wenn denn die NO3, Fe und PO4 Werte passen.

Beste Grüße
Martin
 
Eine niedrige KH (= niedriges Säurebindungsvermögen) kann bei unzureichender Aquarienpflege, Überfütterung, Überdüngung mit CO2 oder sonstiger Zugabe von Säure zu einem s.g. Säuresturz führen.
Die KH zeigt im Prinzip den Gehalt an Bicarbonat im Wasser an. Bicarbonat ist der wichtigste Puffer in der Natur und verhindert an vielen Stellen ein zu starkes Schwanken des pH-Wertes nach oben bzw. unten. Gelangt jetzt zu viel Säure ins Wasser und braucht alle Bicarbonat-Moleküle auf, kann das Wasser nicht mehr gepuffert werden und rauscht recht zügig ins Saure ab. Bei einem KH von 4 und ausreichender Pflege sehe ich da aber kein Risiko bei deinem Brunnenwasser. Ich würde eine KH von 4 sogar als ziemlch ideal ansehen (für Fische, die weiches Wasser mögen).

edit: Grundwasser kann natürlich immer belastet sein, schlimmstenfalls mit Schwermetallen. Wenn landwirtschaftlich genutzte Flächen in der Nähe sind, kann auch Phosphat , Ammoniak/Ammonium und Nitrat stark erhöht sein.
 
Hallo,
das Problem hatte ich mal, das Quellwasser ist so:
GH: 8
PH: 6,5
KH: 4
NO2: --
Mein Leitungswasser ist deutlich anders:
GH: 20
PH: 7,5
KH: 12
NO2: --
ZUerst habe ich auch nur Quellwasser genommen, das ging auch eine Zeit lang ganz gut, aber auf einmal sind mir in einer Woche 4 Fische ohne irgendwelche Symthome gestorben, es konnte eigentlich nur am Wasser liegen, alles andere habe ich ausgeschlossen. Von da an ahbe ich auf Leitungswasser langsam gewechselt und jetzt ist im Aq nur noch Leitungswasser und es läuft wieder völlig unproblematisch. Die Wasserwerte sind aber trotzdem anderes, als die aus der Leitung:
GH: 16
PH: 7,4
KH: 8
NO2: --
Das einzige Problem, was ich zur Zeit mit dem Wasser habe ist der nierdrige CO2 gehalt, aber meine CO2 Anlage läuft noch nicht lange, wird also noch klappen. Ich würde eigentlich immer lieber Leitungswasser nehmen, ich ´habe aber auch keine Ahnung warum bei mir auf einmal die Fische vorher gestorben sind, vielleicht durch irgendwelche gifte Stoffe aus der Quelle...
mfg Sarah
 
HI Sarah

Gehts noch?

Deine Probleme haben hier nichts verloren. Die sind nicht hilfreich sondern verunsichern nur. Das man vorsichtig bzw. achtsam sein muss, wurde hier mehrfach erwähnt.

Aber deine Horrorstory ist deine Horrorstory und hat mit diesem Thread nichts gemeinsam, jede Quelle ist anders... vielleicht ist deine mit irgendwelchen Schwermetallen oder sonstwas belastet... um das auszuschliessen wurde oben der Wasserflohtest vorgeschlagen
Danke

Arne
 
Hi,
djhaax schrieb:
Eine niedrige KH (= niedriges Säurebindungsvermögen) kann bei unzureichender Aquarienpflege, Überfütterung, Überdüngung mit CO2 oder sonstiger Zugabe von Säure zu einem s.g. Säuresturz führen.
Weia... glaubt ihr eigentlich selber was ihr schreibt? :roll:
 
Hallo

unser Aquarium läuft seit 2 Monaten mit Brunnenwasser, da es keinen Leitungswasseranschluss bei uns gibt haben wir auch keine andere Möglichkeit. Die Wasserwerte sind bisher stabil
aus dem Hahn:
NO3 0, No2 0, GH 8, KH 6, PH 7,2
Aquarium:
NO3 10, NO2 0, GH 8, KH 3, PH 7.
Ich schätze das nur nach starken Regenfällen oder großer Trockenheit die Werte sich ändern könnten.
Unseren Fischen geht es sehr gut.
Auf Schadstoffe muß das Wasser einmal im Jahr getestet werden, wird von den Stadtwerken vorgeschrieben die uns doch zu gerne als Kunden hätten, aber bisher war immer alles OK (ist auch für die Babyernährung geeignet).
Werde aber in der nächten Zeit das Wasser aus dem Hahn vor gebrauch prüfen.

Gruß
Andrea
 
Hallo

unser Aquarium läuft seit 2 Monaten mit Brunnenwasser, da es keinen Leitungswasseranschluss bei uns gibt haben wir auch keine andere Möglichkeit. Die Wasserwerte sind bisher stabil
aus dem Hahn:
NO3 0, No2 0, GH 8, KH 6, PH 7,2
Aquarium:
NO3 10, NO2 0, GH 8, KH 3, PH 7.
Ich schätze das nur nach starken Regenfällen oder großer Trockenheit die Werte sich ändern könnten.
Unseren Fischen geht es sehr gut.
Auf Schadstoffe muß das Wasser einmal im Jahr getestet werden, wird von den Stadtwerken vorgeschrieben die uns doch zu gerne als Kunden hätten, aber bisher war immer alles OK (ist auch für die Babyernährung geeignet).
Werde aber in der nächten Zeit das Wasser aus dem Hahn vor gebrauch prüfen.

Gruß
Andrea
 
FKS schrieb:
Hi,
djhaax schrieb:
Oder weisst du was Anderes?
ich weiß, daß im Rahmen normaler Aquaristik ein Säuresturz quasi nicht möglich ist. Und die allerwenigsten haben jemals einen im Aquarium erlebt...
Da gebe ich dir recht.
Ich habe ja auch nicht geschrieben, dass es auf jeden Fall passiert, sondern wollte eher auf die Fragestellung zum Umkippen eingehen und das erklären.
Bei korrekter Pflege wird das Ganze auch nie passieren.
 
... und das hat auch geklappt. Glaube ich. Denke, dass ich das mit dem Umkippen usw. einigermaßen verstanden habe. Und dass die Gefahr bei einer sorgfältigen Aquarienpflege sehr gering ist. Somit dank an euch beide :wink:

Zu den anderen Beiträgen: Also das Brunnenwasser wird bei uns nicht für die Haustrinkwasserversorgung verwendet!!! Weder ergänzend noch anstelle!!! es ist in dieser Hinsicht auch nie überprüft worden, ob das von der Wasserqualität her zulässig wäre.

Belastet war das Wasser in der letzten Woche nicht mit Ammoniak/Ammonium, Nitrit oder Nitrat. Anderweitige Tests habe ich nicht (außer PH und KH). Es wäre jedoch nicht auszuschließen, dass sich hieran auch zwischenzeitlich mal was ändern könnte. Rundherum bei uns ist landwirtschaftliche Fläche. Aktuell wird Mist ausgefahren. Schon möglich, dass somit in Kürze doch Belastungen auftreten. Oder wenn im Frühjahr wieder Güllesaison ist. Ich werde das mal im Auge behalten und das Wasser mal unregelmäßig stichprobenartig auf die mir messbaren Schadstoffe überprüfen.

Der "Wasserflohtest" hört sich sehr gut an. Den werde ich in Kürze mal ausprobieren!!!

Vielen Dank für die vielen Beiträge! Haben mich auf jeden Fall jetzt schon mal ein großes Stück weitergebracht!!! :thumright:
 
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