Kolloidales Silber bei Bakterienbefall

DieDa84

Mitglied
Guten Abend zusammen,

Jörg hat schon Recht, zu den Keimen gehört auch Pilze, die sich über Sporen verbreiten und Parasiten. Durchaus auch Sporen von Bakterien. Durch einen Wasserwechsel reduziert man die natürlich.


Stell dir das mit der Nahrung einfach mal so vor:
Du bist ein Bakterium und kannst Zellteilung, aber für jede Teilung brauchst du einen Burger. Jeder neue Zelle von dir ist wieder in der Lage sich zu Teilen, benötigt dafür aber auch wiederum einen Burger.

Jetzt bist du in einem McDonald, der hat 100 Burger. Nach einem Zyklus ist ein Burger weg, im zweiten schon 2 Burger, dann 4 Burger und so weiter. Sagen wir mal ein Teilungszyklus dauert einen Tag und du als Bakterium lebst 2 Tage.
Mathematisch könnte man jetzt ausrechnen, wie viele Tage die Burger halten und wie viele Bakterien dann noch leben. Und wie lange es dann dauert, bis alle Bakterien wieder abgestorben sind. Dafür ist es mir aber gerade einfach zu spät :cool:.

Bekommt der McD jetzt jeden Tag eine Lieferung von 10 Burgern, dass heißt jeden Tag können sich weiterhin 10 Bakterien vermehren. Dann sind 20 am nächsten Tag 20 Bakterien im McDonald plus die, die noch leben. Alle zwei Tage sterben aber wieder etwa 20 Bakis.
Heißt, irgendwann stellt sich eben ein Gleichgewicht ein, so lange Burger geliefert werden.

Jetzt stell dir aber vor, es kommt einer mit einem Schlauch und zieht 5 Burger aus dem McDonald raus, dann hast du nur noch 5 Burger für deine Teilungen. Sind am nächsten Tag nur noch 10 Bakterien, von denen sich ja aber wiederum nur 5 teilen können.

Das ist jetzt sehr vereinfacht dargestellt, weil in der Mikrobiologie noch einige andere Faktoren mitspielen (andere Nährstoffe, Temperatur, Sauerstoffgehalt, usw.). Mehr oder weniger gilt das auch für Pilze und deren Sporen.

Übrigens vermehren Bakterien sich nicht minütlich. Einer der schnellsten Bakterien ist Escherichia coli, der sich alle 20 Minuten teilt. Allerdings unter optimalen Bedingungen. Die meisten sind da doch etwas langsamer, insbesondere Pilze.

Ich habe da noch nie so drüber nachgedacht, aber ich würde sagen beim Wasserwechsel geht es primär um die Reduzierung von Nährstoffen, nur sekundär um die Reduzierung der Keimdichte.
 

DieDa84

Mitglied
Ich tu mir immer etwas schwer mit Aussagen wie "gute Keime und schlechte Keime". Klar gibt es auch wirklich schlechte Keime, aber hauptsächlich sind Keime meistens dann schlecht, wenn sie sich an der falschen Stelle aufhalten. Oder der Organismus den Keim nicht kennt und kann.

Um auf das Thema mit dem Silber zurückzukommen.
Das Silber eine antibakterielle Eigenschaft hat, ist unumstritten. Silber tötet die meisten Bakterien ab, wobei es auch auf Konzentration und Kontaktzeit ankommt. Ob Silber gegen Viren wirkt, ist meines Wissens nach umstritten. Je nach Quelle hat es eine Wirkung oder eben auch keine. In unserem Labor haben wir beobachtet, dass Silber keine Wirkung auf unsere beiden Labor-Viren haben. Das muss aber nicht unbedingt auf alle Viren-Arten zutreffen. Bei Pilzen habe ich bisher nicht drauf geachtet, da kann ich nichts zu sagen.

Ich bin vielleicht kein erfahrener Aquarianer, aber ich würde mir kein Silber ins Aquarium kippen, aus zwei Gründen.
Zum Einen unterscheidet Silber nicht zwischen den Keimen. Es würde genauso die erwünschten Bakterien im Filter abtöten wie eben die unerwünschten im Aquarium.
Zum Anderen muss das Wasser mit dem Silber irgendwie entsorgt werden. Ich würde das Zeug weder in den Garten noch in den Abfluss schütten, da es auch dort einen Einfluss auf die Bakterien haben könnte. Unsere Beobachtung im Labor ist auch, dass Silber z.B. in Textilien immer weniger verarbeitet wird. Vor Jahren war das mal absoluter Trend, gerade bei Sportbekleidung, oder in Deos.
 
Oben