Der Wasserwechsel! Wer kippt frisches Wasser in den Fluss?

Moin
Ich hätte gerne mal über das Thema Wasserwechsel diskutiert!
Warum einen Wasserwechsel? Um sauberes Schadstoffarmes Wasser ins Becken zu geben, damit sich die Konzentration an „Schadstoffen“ verringert. Dann fühlen sich die dort lebenden Lebewesen wohl. Besonders wichtig auch bei der Zucht von Zierfischen, da sie sich besonders gut Vermehren. Das sind die Fakten!?

Was benutze ich zum Wasserwechsel?
Leitungswasser / Standortbedingt unterschiedliche Wasserwerte
( Kleine zwischenfrage: war Leitungswasser nicht mal "altes Wasser"? Ab wann ist es wieder frisches Wasser )
Osmosewasser / kleinste Verunreinigungen wie Salze, Kalk und Viren sind herausgefiltert
Regen/-Teichwasser usw. / Standortbedingt unterschiedliche Wasserwerte

Die meisten benutzen wohl Leitungs/- Osmosewasser evtl. aufbereitet mit speziellen Mittel für die Aquaristik. Zudem wird das Aquarium mit einem Filter ( Methode irrelevant )mehr oder weniger gereinigt.

Ich ziehe nun parallelen zur Natur. Nehmen wir z.B. einen Zufluss des Amazonas ein „Wasserwechsel“ in diesem Sinne erfolgt durch Quellwasser oder Regen, Reinigung erfolgt ( grob gesagt ) über Erdschichten, Pflanzen und Mikroorganismen! Dort vermehren sich selbstverständlich alle ansässigen Tiere.

Nun eine frage dazu: Ab wann ist das, dem Aquarium, zugeführte Wasser bessere als das vorhandene? Ist es nicht möglich ein autarkes Aquarium zu schaffen in dem durchgehende Verhältnisse herrschen wie in einem Fluss z.B durch ein riesiges Filtersystem, z.B mit dem 5fachen Aquariumvolumen? So als würde ich direkt den Fluss durch das Becken laufen lassen.

Was meint Ihr dazu?
 
Hi,

finde die Grundlage der Diskussion etwas dürftig, kann aber auch sein dass ich deren Tiefe nicht verstanden hab.

Da dein Leitungswasser nicht aus einem abgestandenen Tümpel mit massig Tieren stammt dürfte es wohl immer "besser" sein. Wenn man das überhaupt so sagen kann.
Und ein Becken kann sicherlich eine Zeit ohne WW laufen wenn Besatz und Volumen stimmen. Wasser nachfüllen wirst aber irgendwann müssen. Außer du lässt es regnen in deiner Wohnung :D

LG Dani
 

Z-Jörg

Mitglied
Ja, es ist möglich ohne Wasserwechsel auszukommen, aber die dazu nötigen Maßnahmen sind inetwa so aufwendig, wie du schon selber beschrieben hast.
 
Moin ! Ok ich füge noch hinzu, dass mein Grundgedanke dieser ist: ich Versuche verschiedene Fische zu vermehren im Moment sind es vier Sorten Endler-Guppys (1x Wildfang) und Betta Simplex. Würde gerne auch seltene L-welse versuchen und die brauchen, gerade weil es wildfänge sind, ihrem Biotop entsprechende wasserwerte. Ich finde es einfach interessant über einen Filter nachzudenken der es schafft gleiche Bedingungen wie in der natur zu schaffen. Praktisches Beispiel ein 200l Aquarium und ein Filter aus 5 Regentonnen einer Sickergrube mit Pflanzen. Wann ist das Wasser wieder "Leitungswasser" / was macht Leitungswasser aus?
 

mausilibaer

Moderator
Teammitglied
Hi,
Bullimaster schrieb:
was macht Leitungswasser aus?
Schwer zu sagen, Leitungswasser ist nicht gleich Leitungswasser. In München z.B. bekommt man richtiges Sickerwasser vom Taubenberg/ Mangfallgebiet aus der Leitung (man könnte hier ohne weiteres das Wasser aus der Leitung zapfen und es als Mineralwasser verticken), in Stutgart z.B. muß man die aufbereitete Brühe aus dem Bodensee saufen.
 

skölpadda

Mitglied
mausilibaer schrieb:
in Stutgart z.B. muß man die aufbereitete Brühe aus dem Bodensee saufen.
Also höh!!!! Weder Brühe, noch müssen, noch saufen.
Hier dekantiert man das frische lecker-köstliche Bodenseewasser ohne Murren und Knurren.
Und ins Aqarium kommt Regenwasser :wink:
Ach und Stuttgart schreibt sich mit vier "t" :mrgreen:
 

black-avenger

Mitglied
mausilibaer schrieb:
Hi,
Bullimaster schrieb:
was macht Leitungswasser aus?
Schwer zu sagen, Leitungswasser ist nicht gleich Leitungswasser. In München z.B. bekommt man richtiges Sickerwasser vom Taubenberg/ Mangfallgebiet aus der Leitung (man könnte hier ohne weiteres das Wasser aus der Leitung zapfen und es als Mineralwasser verticken), in Stutgart z.B. muß man die aufbereitete Brühe aus dem Bodensee saufen.

Auch wenn ich nicht in Stuttgart wohne - bei uns wird zur Enthärtung auch Bodenseewasser beigefügt. Bislang kann ich mich weder über Geschmack, noch Geruch beklagen. Kurze Verlusqewrqwte der Motorik sind hier Standard, wird wohl aber eher nicht am Bodensexqeewasser liegen, sondern an was anderem. Möglicherweise am Handymasten 2km außerhalb der Stadt, oder an kosmischer Strahlung usw :mrgreen:

Ne, also wie gehabt, unser Leitungswasser ist in keiner Form ungenießbar oder so, auch wenn ich Mineralwasser bevorzuge - man könnte es bedenkenlos trinken :lol:

Grüße
Thomas
 

mausilibaer

Moderator
Teammitglied
Klar, daß es in Deutschland wohl kaum Probleme mit der Wasserqualität gibt. Ich bezog mich eigentlich hauptsächlich auf die Idee mit dem
Filter aus 5 Regentonnen einer Sickergrube
Bei mir liegen die kurzen Verlusqewrqwte der Motorik eher am Alkohol

:wink:
 
Huhu,

skölpadda schrieb:
mausilibaer schrieb:
in Stutgart z.B. muß man die aufbereitete Brühe aus dem Bodensee saufen.
Also höh!!!! Weder Brühe, noch müssen, noch saufen.
Hier dekantiert man das frische lecker-köstliche Bodenseewasser ohne Murren und Knurren.
Und ins Aqarium kommt Regenwasser :wink:
Ach und Stuttgart schreibt sich mit vier "t" :mrgreen:

Das kann doch nur ironisch sein. Was soll denn bitte an der 'aufbereitete Brühe aus dem Bodensee' schlecht sein? Weil's gefiltert wird? Die Ozon-Behandlung? *wunder* Die gibt's übrigens nur in knapp der Hälfte von Stuttgart. Der Rest bekommt Landwasser z.B. aus dem Raum Ulm. Guggschd du hier.

Probleme mit der Motorik? Liegt an der Luft, so lange ich noch in Baden lebte war bei mir alles in Ordnung. ;)

Bevor ich groß mit Regentonnen und ähnlichem hantieren würde,würd' ich schauen, ob es sich nicht lohnt gleich einen Teich in den Garten zu legen und ob es dann nicht funktioniert das einkommende Wasser einfach zu filtern und zu wärmen. :) Aber Himmel, der Aufwand die Werte einzustellen und zu halten...
 
Moin,

ich finde die Diskussion bezüglich des Leitungswassers und der Bedenken, ob man das als Frischwasser bezeichnen kann, echt goldig. Es gibt in der BRD die Trinkwasserverordnung, die sehr streng regelt, was in Leitungswasser in welcher Konzentration enthalten sein darf. Da spielt es auch keine Rolle,, wieviel Eintrag in der Region ins Schmutzwasser kommt, der Versorger ist verpflichtet, diesen bis auf die zulässigen Werte zu entfernen und bekommt auch keine dauerhafte Ausnahmegenehmigung für etwas anderes.

Mit anderen Worten: unser Trinkwasser ist jederzeit aquarientauglich, wenn man ein paar Kleinigkeiten beim Wasserwechsel beachtet, wie z.B., wenn gechlort wird, das Wasser gründlich ausgasen zu lassen.

Natürlich gibt es regionale Unterschiede bezüglich der Härte, u.U. der Inhalte von Phosphat, Nitrat, Eisen etc. Aber es sind nie solche Konzentrationen enthalten, die Fische ernsthaft schädigen würden und wenn sie für einzelne Arten in der Form nicht tauglich sind, kann man durch Vorfilterung gewisse Parameter erreichen.

In jedem Fall ist Frischwasser aus der Leitung dem Altwasser im Aquarium vorzuziehen. Einfach deswegen, weil in dem geschlossenen System Aquarium die Menge des Eintrags die in der Natur um ein vielfaches übersteigt und man die Fische, so man keinen Wasserwechsel macht, quasi in ihrer eigenen (konzentrierten) Sch**ße schwimmen lässt. Die Stoffe, die auch im Trinkwasser enthalten sein dürfen, potenzieren sich in einem Aquarium, bis sie sich, bei Altwasser, an einer gewissen Grenze einpendeln, abhängig vom Besatz, der Filterung und der Bepflanzung. Diese Konzentrationen sind aber im Aquarium immer weitaus höher als in der Natur, erst recht, wenn der Fisch aus Fließgewässern stammt, wo er permanent mit "Frischwasser" versorgt wird.

Auch in einem Teich oder in den besagten Tonnen reichern sich die Schadstoffe an. Frischwasser erreicht man nur durch fliessendes Wasser, nicht durch stehendes.

Die Fragestellung an sich ist also auf einem völlig falschen Gedankengang aufgebaut....
 

fischolli

R.I.P.
Moin Jutta,

was du da schreibst, ist so nicht richtig. Google mal nach "Altwasser-Aquaristik", da wird deine These ganz schnell wiederlegt. Wie so oft, kann man das nicht verallgemeinern und die eigene Sch.... ist, wie auch bei Säugetieren, als Nährstoff für andere Organismen durchaus nützlich, wenn sie denn in Maßen auftritt.

Genauso deine Theorie von Teichen mit "schlechtem" Wasser. Dann wären alle Teiche ja stinkende Kloaken, die keinen Frischwasserzulauf haben.

Gruß
 
Hi
Bullimaster schrieb:
Würde gerne auch seltene L-welse versuchen und die brauchen, gerade weil es wildfänge sind, ihrem Biotop entsprechende wasserwerte.

Gerade bei L-Welsen spielen Wasserwerte häufig eine untergeordnete Rolle.
Futter und Temperatur, brauchbare Beckengestaltung, ordentlicher O2-Gehalt, funktionierendes Geschlechterverhältnis ggf. Strömungsverhältnisse sind meist wichtiger als Wasserwerte.

Gruß Arne
 
bierteufel schrieb:
Gerade bei L-Welsen spielen Wasserwerte häufig eine untergeordnete Rolle.
Futter und Temperatur, brauchbare Beckengestaltung, ordentlicher O2-Gehalt, funktionierendes Geschlechterverhältnis ggf. Strömungsverhältnisse sind meist wichtiger als Wasserwerte.
ganz wichtig: Wasserqualität! Die Qualität des Wasser ist bei den meisten Fischen der entscheidende Knackpunkt, und stellenweise mit den "Wasserwerten" verknüpft. Leider gibt es keine für den Aquarianer einfache Methode sein Wasser daraufhin (zB Keimbelastung) zu testen. In vielen Becken ist die Qualität des Wasser nur über effiziente Filterung und Wasserwechsel zu steuern. Bei einem ausgeklügelten System aus Menge Fischbesatz (inkl. Fütterung), Wasservolumen, Verwertern (Bakterien, Pflanzen) und Filterung (muss nicht mechanisch sein), kann ein Becken auch ohne (häufige) Wasserwechsel eine gute Wasserqualität und ein für die Fische gesundes Beckenklima erreichen.
 
fischolli schrieb:
Moin Jutta,

was du da schreibst, ist so nicht richtig. Google mal nach "Altwasser-Aquaristik", da wird deine These ganz schnell wiederlegt. Wie so oft, kann man das nicht verallgemeinern und die eigene Sch.... ist, wie auch bei Säugetieren, als Nährstoff für andere Organismen durchaus nützlich, wenn sie denn in Maßen auftritt.

Genauso deine Theorie von Teichen mit "schlechtem" Wasser. Dann wären alle Teiche ja stinkende Kloaken, die keinen Frischwasserzulauf haben.

Gruß
Moin Olli,
keine Kloake, aber es ist ein Unterschied zu fließenden Gwässern. In einem Teich hat man zwar die hohe Bodenschicht, die wie ein biologischer Filter wirkt, aber dennoch ist der Anteil Phophat/Nitrat weitaus höher als in einem Fließgewässer und das gilt auch für viele Altwasserbecken.

Ich muß allerdings mal dazu anmerken, daß ich als Halterin von beinahe ausschließlich Fließgewässer-Fischen eh eine andere Sichtweise einnehmen muß.

Und Tatsache ist auch: wenn ich in Aufzuchtbecken häufig Wasserwechsel mache, wachsen die Jungfische weitaus besser als ohne. Das habe ich inzwischen mehrfach getestet und auch Tim hat diesbezüglich Vergleiche gemacht (in seinem Fall mit Zwergbuntbarschen). Tatsache ist, daß diese "Schad"stoffe in höherer Konzentration das Wachstum hemmen... hinzu kommen noch diverse vermutete Wachstumshemmer, die Fische selbst ausscheiden, um sich innerhalb einer dichteren Population Vorteile zu verschaffen. Auch hier kann ich eigene Beobachtungen wiedergeben, denn wenn ich in einer Gruppe Jungfische die am schnellsten wachsenden Tiere herausnehme, wachsen die anderen besser. Lasse ich die großen Tiere sitzen, bleiben die langsam wachsenderen klein.
 
kalessin schrieb:
. In einem Teich hat man zwar die hohe Bodenschicht, die wie ein biologischer Filter wirkt, aber dennoch ist der Anteil Phophat/Nitrat weitaus höher als in einem Fließgewässer.
mach ein "in einigen Teichen" draus und es passt. Ansonsten ist es schlichtweg falsch.
 
FKS schrieb:
kalessin schrieb:
. In einem Teich hat man zwar die hohe Bodenschicht, die wie ein biologischer Filter wirkt, aber dennoch ist der Anteil Phophat/Nitrat weitaus höher als in einem Fließgewässer.
mach ein "in einigen Teichen" draus und es passt. Ansonsten ist es schlichtweg falsch.
Machen wir ein "in vielen Teichen" draus... dann passt es.

Ein Indikator für den Gehalt können die enthaltenen Zyklops und/oder Wasserflöhe sein.
 
Hallo zusammen,

hätte eine kurze Zwischenfrage zu:

Und Tatsache ist auch: wenn ich in Aufzuchtbecken häufig Wasserwechsel mache, wachsen die Jungfische weitaus besser als ohne. Das habe ich inzwischen mehrfach getestet und auch Tim hat diesbezüglich Vergleiche gemacht (in seinem Fall mit Zwergbuntbarschen). Tatsache ist, daß diese "Schad"stoffe in höherer Konzentration das Wachstum hemmen... hinzu kommen noch diverse vermutete Wachstumshemmer, die Fische selbst ausscheiden, um sich innerhalb einer dichteren Population Vorteile zu verschaffen. Auch hier kann ich eigene Beobachtungen wiedergeben, denn wenn ich in einer Gruppe Jungfische die am schnellsten wachsenden Tiere herausnehme, wachsen die anderen besser. Lasse ich die großen Tiere sitzen, bleiben die langsam wachsenderen klein.

Gibt es dazu (Hemmstoffe usw.) wissenschaftlich belegte Versuchsreihen?

Könnte es nicht auch sein, dass das mangelnde Wachstum mit dem stark verringerten Eintrag von Mineralien(ausschließlich dur Nachfüllwasser), gerade bei sehr weichem Wasser zusammenhängt?

Weiß da jemand was genaueres drüber?
 
Hallo zusammen!

Ich hatte eine andere Idee und habe mir gedacht: Wäre Flusswasser für unsere Aquarien nicht besser als Leitungsawasser?
Hintergrund: Ich wohne in Celle an der Aller. Diese kriegt ihr Wasser hauptsächlich aus der Oker, die widerum aus dem Harz kommt. Das erklärt auch unser relativ weiches Trinkwasser: KH 3°; GH 6°, dachte ich mir. Dann habe ich mal etwas recherchiert und festgestellt, dass unsere Fische froh sein können, Leitungswasser zu kriegen: Das Wasser in der Aller ist durch die Landwirtschaft sehr salzig, nitrat- und phosphathlatig. Darüber hinaus enthält es durch Sickervorgänge durch alte Harzer Bergbauminen noch eine Menge Schwermetalle (Da vergeht einem fast die Lust zu angeln :? ).
Dabei ist man in Deutschland seit mindestens zwanzig Jahren dabei, die Flüsse zu schonen. Ich kann mir gut vorstellen, dass in Gebieten wie dem Amazonas, wo immer mehr Raubbau an der Natur betrieben wird, die Verschmutzungen deutlich höher ausfallen können.

Mein Fazit: das Wasser aus der Leitung ist schon in Ordnung (Ich vermute, dass das Trinkwasser hier in Celle durch Sickervorgänge durch den recht torfhaltigen Boden so weich ist) im Vergleich zu dem, was in der Natur teilweise so vorzufinden ist...

Gruß
Alex
 
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