Algen - wieviel ist "normal"

Moin zusammen,

mein Rio 240 läuft seit einem halben Jahr.
Von Anfang an kämpfe ich gegen Fadenalgen. Dafür geht ziemlich viel Zeit drauf. Im Durchschnitt bin ich ne halbe Stunde am Tag damit beschäftigt die Algen abzusammeln.
Langsam wird es allerdings besser. Zweimal am Tag für ein paar Minuten. Anfangs hab ich es mit Pflanzen wie Vallisnerie probiert, um überschüssige Nährstoffe aus dem Wasser zu bekommen. Inzwischen hab ich kapiert, dass es nicht an zu vielen, sondern an zu wenig liegt. Stickstoff ist nicht nachweißbar. Darum bin ich nun dabei die richtige Menge an Dünger zu ermitteln.

Was ich nicht kapiere: Wenn das Nährstoffgleichgewicht nicht stimmt, dann wachsen Algen - so die allgemeine Aussage. Zu wenig Stickstoff -> Fadenalgen/Grünalgen.
Wenn nun aber ausreichend Nährstoffe für die Pflanzen vorhanden sind, dann müssen doch ebenfalls immer noch genügend Nährstoffe für Algen vorhanden sein..

Ist diese Regel so zu verstehen, Dass die Pflanzen einfach so schnell wachsen müssen, dass befallene Teile weggegärtnert werden und so immer genug algenfreies Pflanzenmaterial vorhanden ist?

Von einer Algenplage würde ich in meinem Fall nicht mehr reden, es erscheint mir dennoch zu viel.

Wie seht ihr das mit den Algen?
Habt ihr selber den Anspruch, dass das Becken algenfrei sein muss?
Ist ein gewisses Maß an Algen unvermeidbar?

Grüße
 

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Pescadora

Mitglied
Hallo Algenfarmer!
Allein dein Name sagt doch schon alles…:D
Späßchen!!
Ich selber bin da auch etwas verunsichert. Für mich sind ein paar Algen absolut ok und da mache ich auch nicht viel um sie permanent loszuwerden.
Aber auf deinen Bildern sind da schon einige Ecken für meinen Geschmack zu stark betroffen.
Selber bin ich jetzt nicht die alterfahrene Aquarianerin, aber ich putze regelmäßig die Vorderscheibe und die Seitenscheiben mit dem Magnet. Zusätzlich alle zwei Wochen mit einem Latexschwamm, dort wo die Bewohner mit dem abgrasen nicht gründlich genug sind.
Fadenalgen entfern ich händisch wenn sie zu lang werden. Oder die dunkleren, ich glaube das sind Pinselalgen, da schneide ich dann das Blatt einfach ab.
Mir helfen die Posthornschnecken und Garnelen auch sehr dabei die Algen im Griff zu haben.
Mit der Wasserchemie kenne ich mich selber nicht so gut aus, und frage auch hier immer wieder mal nach.
Aber einmal wöchentlich einen Wasserwechsel mit 25-30% mache ich zurzeit immer.
Mein Aquarium ist jetzt seit Ende August am Laufen. Und bis jetzt habe ich nur dreimal eine kleine Menge Eisendünger in flüssiger Form dazugegeben.
Außerdem habe ich Buchen und Eichenlaub sowie Seemandelbaumblätter drinnen. Die helfen vielleicht auch durch ihre Gerbstoff etwas.
Ich bin dir da jetzt wahrscheinlich keine große Hilfe, aber ich glaube dass ja jedes Aquarium ein kleines Universum für sich ist, und man zwar alle Werte kontrollieren kann, aber trotzdem nicht das gewünschte Ergebnis bringen. Jedes für sich hat seine speziellen Sachen die es braucht oder die gut oder weniger gut funktionieren.
( Ausnahme ist natürlich wenn bestimmte Werte komplett schief liegen, dann muss natürlich sofort gehandelt werden)

Ich versuche eher mit natürlichen Mitteln hinzukommen, aber im Notfall muss auch mal Chemie ran. Das ist für mich aber die allerletzte Lösung.

Ich zeige dir ein Bild von meinem Becken. Das habe ich heute frisch von alten Blättern und so weiter befreit. Und ca. 25% Wasserwechsel gemacht.

Wobei ich sagen muss dass die Fotos immer viel satter und schöner aussehen als im Original.
 

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Nabend,

Du hilfst mir auf jeden Fall! Auf Fotos werden Aquarien ja vermutlich vorzugsweise presentiert, wenn sie gerade frisch geputzt und gesäubert sind. Die unvermeidbaren "Schmuddelecken" werden nicht unbedingt in den Vordergrund gerückt.

Ich möchte mir hier ein bißchen Orientierung holen, was von anderen Aquarianern als normal hingenommen wird.
Ist nicht mein Ziel ein lupenreines Becken zu haben, aber es sollte sich in einem Rahmen bewegen, der als gepflegt bezeichnet werden kann, ohne, dass ich weiterhin meine Hände jeden Tag ne halbe Stunde im Wasser habe..

Die Scheiben überlasse ich momentan den Otos. Die Seitenscheiben sind mit nicht so wichtig. Auf der Frontscheibe sind fast nur grüne Punktalgen, in geringerem Ausmaß. Damit kann ich ganz gut leben. Das muss nicht jeden Tag blitzeblank sein.

Grüße
 

Enya

Mitglied
Ich bin da eher etwas pingelig was Algen angeht.
Meins läuft seit ende Jan. und mehr als Kieselalgen hatte ich bisher nicht.
Meine Macken sind:
Jede Woche 50% Wasserwechsel
Temp. nicht höher als 25,3 eher im 24iger Bereich.
Geringe Oberflächenbewegung wg. Co2 u. viele Pflanzen.
Tägl. Düngung.
Bis vor 4 Wochen hatte ich noch jede Woche die Werte gemessen da sie mom. stabil sind mache ich dies jetzt 1x im Monat.
 

Pescadora

Mitglied
Ich habe auch „nur 23 Grad“ im Becken, und beim Wasserwechsel wird es sogar kurzfristig noch etwas kühler, da ich das Leitungswasser eher kühl reinlasse. Die Oberflächen -bewegung verändere ich im Moment immer wieder mal. Also einmal etwas mehr dann wieder weniger.
Meine Bewohner sind aber auch eher Strömungsliebhaber.
 

J0K3R

Mitglied
Hi,

ein bisschen Algen gehören für mich dazu und veranlasst mich nicht zu Panikattacken wie so manch anderer :D Für mich sind sie einfach ein Indikator falls etwas in eine flasche Richtung läuft, in dem meisten fällen verschwinden sie bei mir wieder wenn alles wieder im Lot ist. Wasserwerte werden von mir überhaupt nicht und nur im äußersten Notfall gemessen, wozu auch !? Man macht sich in den meisten Fällen mit den Werten nur Verrückt und man kann auf die "Schnelle" eh nichts ändern. In diesem Hobby gilt : In der Ruhe liegt die Kraft sowie Beobachten und weitermachen :)

Beste Grüße
 
Nabend,

momentan Messe ich häufig No3, da Stickstoffmangel die Ursache für Grünalgen sein soll.
Irgendwie ist mir das alles nicht klar. Sterben Algen von alleine ab, sobald genügend Nährstoffe für die Pflanzen vorhanden sind? Wäre für mich unlogisch. Für die Algen sollten dann ja ebenfalls genügend Nährstoffe vorhanden sein...

Heute morgen habe ich mit einem Komplettdünger aufgedüngt, bis ich etwa 15mg/l No3 hatte. Heute abend waren es noch etwa 8 mg/l.
Wurden die "verschwundenen 7mg direkt von den Pflanzen verbraucht, oder werden die eingelagert und nach und nach umgesetzt?
Dünge ich erst wieder in einer Woche nach dem Wasserwechsel, oder muss ich ein gewisses Stickstofflevel halten?

Grüße

Grüße
 

J0K3R

Mitglied
Irgendwie ist mir das alles nicht klar. Sterben Algen von alleine ab, sobald genügend Nährstoffe für die Pflanzen vorhanden sind? Wäre für mich unlogisch. Für die Algen sollten dann ja ebenfalls genügend Nährstoffe vorhanden sein...
Ist eigentlich recht einfach, Pflanzen und Algen stehen sich im direkten Kampf um die Nährstoffe gegenüber. Hast du viele und vor allem schnell wachsende Pflanzen im Becken verwerten diese die Nährstoffe schneller als es die Algen können. Dadurch sterben auf kurz oder lang die Algen ab oder gehen zurück da sie zu kurz kommen. Knallst du wiederum eine zu große Menge Dünger ins Becken und deine Pflanzen schaffen es nicht den Großteil zu verwerten, ziehst du dir wieder die Algen groß.

Beste Grüße
 
Nabend,

Danke für die Erklärung!
Trotzdem bleibt für mich die Frage, auf welchem Level ich das Nährstoffniveau halte.
Ich habe aktuell einen Überschuss an Phosphat, während Stickstoff auf 0 fällt. Da muss ja ein Gleichgewicht gefunden werden. Am besten sollte Phosphat ebenfalls auf Null gehen. Das erreiche ich durch passende gabe der übrigen Nährstoffe. Richtig?
Und vermutlich muss ich selber ermitteln, wann gedüngt werden muss..

Oder natürlich Wasserwechsel, um Phosphat zu reduzieren.

Grüße
 
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