Infusorienblüte

Erich Wien

Mitglied
Hallo!

Nachdem ich mich jetzt schon über 6 Monate mit einer hartnäckigen Infusorienblüte herumärgere, möchte ich mal fragen, ob andere auch schon derart mühsame Phasen damit hatten. Reines "aussitzen" scheint manchmal doch nicht zu funktionieren.
Einen UV/C-Klärer möchte ich möglichst vermeiden - die Dinger sind mir einfach unsympathisch.
Gleich vorweg - nein, ich füttere nicht zu viel!
Sämtliche Methoden der mechanischen Filterung sind reine Zeitverschwendung (bis hin zu feinstem Micro-Vlies, Micro-Watte oder Seachem Purigen etc)
Bzw. - die filtern sehr wohl, aber sind gegen die Zellteilungsfreudigkeit der kleinen Scheißer völlig hilflos.
Eine mittlerweile gesicherte Beobachtung ist, dass eine gewisse Dichte nie überschritten wird.
Mache ich einen ~80%-igen Wasserwechsel, braucht es rund 8 Stunden bis der vorherige Grad an Trübung wieder erreicht ist. Aber dort pendelt es sich dann auch wieder ein.
Das Becken hat keinen besonders umfangreichen Besatz und Mulm ist auch eher im geringen Bereich.
Das Pflanzenwachstum ist "okay" - gemessen an der etwas geringen Lichtmenge (welches durch die Trübung ja nochmals diffuser wird)
 

cheraxfan2

Mitglied
Gleich vorweg - nein, ich füttere nicht zu viel!
Hi Erich,
von irgendwas müssen sich die Viecher aber schon ernähren, auch Infusorien leben nicht von Luft und Liebe, lassen wir das mal. Für diesen Fall habe ich 3 Methoden die helfen können.
1.)nehme ich etwas Filtermulm aus einem sehr gut laufenden Beckenn und spritze das direkt in den Filter.
2.) kann man einen Fingerhut voll Kompost in ein Glas Wasser geben und das Wasser nach ein paar Stunden ins Aquarium.
3.) wäre dann ein UVC-Klärer
Aber ist das überhaupt eine Bakterienblüte oder hast Du Wühler im Becken?
 

Ebs

Mitglied
Hallo Erich,

aus grauer Vorzeit, als es noch keine UV/C-Klärer und anderes gab, konnte man in der damaligen Literatur lesen, dass jede Menge Wasserflöhe diese Infusorienblüte wegfressen. Ich habe das damals mehrfach immer erfolgreich praktiziert.

Keine Ahnung, ob du da evtl. eine Möglichkeit hättest.

Gottseidank hatte ich seit damals damit nichts mehr zu tun. Aber damals gab es ja zum Glück auch noch viele Wasserflohteiche. ;)

Gruß Ebs
 

Erich Wien

Mitglied
Hallo Hans!

Dass es sich um Einzeller handelt, welche diese Trübung verursachen (und keine Bakterien) - bin ich mir recht sicher.
Nachfolgend ein Foto dieser Trübung und ein Foto des Filter-Vlieses, welches immer so aussieht, wenn es ein paar Mio/Mrd. dieser Kleinstlebewesen gefangen hat. Drück ich dieses Vlies aus und schau mir das unter dem Mikroskop an, sehe ich Unmengen kleinster Einzeller.
Bakterien dagegen könnte man mit einem mechanischen Filtermedium wohl gar nicht erwischen.

Die Idee mit den Wasserflöhen find ich interessant.
Stellt sich nur die Frage, ob mein Fischbesatz hier mitspielt, oder sich zu Recht einen oberen Platz in der Nahrungskette sichert ^^


diffus.jpg

vlies.jpg
 

May

Mitglied
Hallo Erich,

Mikroskop finde ich klasse. Woran machst du es denn fest, dass es sich NICHT um Bakterien handelt? Sind ja auch Einzeller und manche Arten auch aktiv bewegungsfähig.
Bei welcher Vergrößerung schaust du? Ich hab sowas zwar noch nicht probiert, aber vielleicht geht ein Foto, wenn du die Kameralinse direkt aufs Okular hältst?

Unabhängig davon, ob es sich um eine Bakterien- oder Infusorienblüte handelt, würde ich an deiner Stelle bis zum WE mit dem Füttern aussetzen, weiter großzügige WW machen und ein paar schnellwachsende, starkzehrende Pflanzen einsetzen. Ich sehe bei dir irgendwie nur Anubien und Bucephalandras, oder übersehe ich etwas? Das sind jetzt auch nicht die Spitzenreiter unter den Nährstoffverwertern.
Womit und wie oft düngst du?

Gruß Astrid
 

Ebs

Mitglied
Die Idee mit den Wasserflöhen find ich interessant.
Stellt sich nur die Frage, ob mein Fischbesatz hier mitspielt, oder sich zu Recht einen oberen Platz in der Nahrungskette sichert ^^
Man muss eine solche Menge reintun, dass der Besatz letztendlich keine mehr will.
Da ich diesbezüglich kein sehr geduldiger Mensch bin, würde ich zum UV/C-Klärer greifen.
 

Erich Wien

Mitglied
Hallo Astrid!
Hallo Erich,

Mikroskop finde ich klasse. Woran machst du es denn fest, dass es sich NICHT um Bakterien handelt? Sind ja auch Einzeller und manche Arten auch aktiv bewegungsfähig.
Bei welcher Vergrößerung schaust du? Ich hab sowas zwar noch nicht probiert, aber vielleicht geht ein Foto, wenn du die Kameralinse direkt aufs Okular hältst?

Unabhängig davon, ob es sich um eine Bakterien- oder Infusorienblüte handelt, würde ich an deiner Stelle bis zum WE mit dem Füttern aussetzen, weiter großzügige WW machen und ein paar schnellwachsende, starkzehrende Pflanzen einsetzen. Ich sehe bei dir irgendwie nur Anubien und Bucephalandras, oder übersehe ich etwas? Das sind jetzt auch nicht die Spitzenreiter unter den Nährstoffverwertern.
Womit und wie oft düngst du?

Gruß Astrid
Ich hab nur ein sehr einfaches Mikroskop mit 100-250-facher Vergrößerung.
Aber alles über 100-fach ist für mich kaum noch kontrollierbar, da es zu sehr verwackelt bzw. eine Positionskorrektur fast nicht mehr möglich ist.
Ich werde demnächst mal versuchen, ein paar Fotos von den Biestern zu machen - was eine ruhige Hand voraussetzt. Mit anderen Worten, da brauch in ein paar Bier davor ^^

Deine vorgeschlagenen Maßnahmen suggerieren eher in Richtung "Algenblüte" - wenn es um ein Überangebot an Macro/Micro-Nährstoffe geht.
Aber ich denke mal, dass Pflanzen und Wimper/Pantoffeltierchen gänzlich andere Nahrungsquellen haben.
 

mraqua

Mitglied
Moin,
Ich glaube nicht daß sich die die kleinen Fische die in Erichs Becken passen an Wasserflöhe überfressen. Voll ausgewachsene werden die vermutlich nicht Mal packen. Und da Wasserflöhe einen geringen Nährwert und wenig fett aber einen harten Panzer haben wird da auch bei kleinen flöhen nicht so viel zusammen kommen.
In meinen Mörtelwannen im Garten sind bei den Kardinälen und Medakas auch permanent Wasserflöhe vorhanden, auch so das die Fische regelmäßig welche sehen. Das klappt ganz gut. Lebende Wasserflöhe sind auch nicht ganz ungeschützt hab ich so beobachtet.
 
  • Like
Reaktionen: Ebs

Fritz5

Mitglied
Moin,

bei Wasserflöhen hab ich nicht so die Bedenken. Würd ich bei sowas ohne Weiteres nen ordentlichen Schwung reinschmeißen, wenns gegen das Problem helfen sollte.

Hatte in meinem Becken nach Überdosen auch schonmal über ca 2 Tage ganz schönes Flohgewimmel, war aber kein Problem. Die sind ja auch nicht so nahrhaft.
 

Ago

Mitglied
Hallo Erich,

bei Deinem Problem kann ich Dir leider nicht weiterhelfen, aber ich glaube, Du machst da einen Denkfehler:

Bakterien dagegen könnte man mit einem mechanischen Filtermedium wohl gar nicht erwischen.
Wenn Bakterien so viele werden, daß man sie mit dem bloßen Auge sehen kann in Form einer Wassertrübung, warum sollte sich dann nicht auch genug an anderer Stelle, in dem Fall in den Filtermedien, absetzen und sichtbar werden?

Ich würde zumindest Bakterien nicht ausschließen und in alle Richtungen Überlegungen anstellen, gerade, weil Du schon länger dagegen anarbeitest.
 
Zuletzt bearbeitet:

May

Mitglied
Hallo Astrid!

Ich hab nur ein sehr einfaches Mikroskop mit 100-250-facher Vergrößerung.
Aber alles über 100-fach ist für mich kaum noch kontrollierbar, da es zu sehr verwackelt bzw. eine Positionskorrektur fast nicht mehr möglich ist.
Ich werde demnächst mal versuchen, ein paar Fotos von den Biestern zu machen - was eine ruhige Hand voraussetzt. Mit anderen Worten, da brauch in ein paar Bier davor ^^

Deine vorgeschlagenen Maßnahmen suggerieren eher in Richtung "Algenblüte" - wenn es um ein Überangebot an Macro/Micro-Nährstoffe geht.
Aber ich denke mal, dass Pflanzen und Wimper/Pantoffeltierchen gänzlich andere Nahrungsquellen haben.
Hallo Erich,

die Maßnahmen helfen nicht nur gegen Algen.
Da Infusorien sich von Bakterien und organischem Abfall ernähren, sollte man hier den Hebel ansetzen. Man entzieht den Bakterien und damit dann auch den Infusorien die Nahrungsgrundlage.

Gruß Astrid
 

Erich Wien

Mitglied
Hallo!

Was liegt zwischen "einem UV/C-Klärer" und "keinem UV/C-Klärer"? - genau - "ein bisschen UV/C-Klärer" ^^
Dieses Teil hier wird heute geliefert, und der passt auch locker in meinen Hangon-Filter.
Leider gibt es dieses Teil wirklich nur in Amazonien - mein Händler hat jedenflass nichts vergleichbares.

Falls wir uns nicht mehr lesen sollten, sind drei Dinge gleichzeitig passiert:
Das kleine Ding hat doch ein gefaktes CE-Zeichen, der kleine Erich hat ins Becken gegriffen und der FI-Schalter hatte gerade wichtigeres zu tun!
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo Erich,
Das erinnert mich an einen Innenfilter von Aquael der hier irgendwo im Schrank liegt. Dieser hat eine UVC LED. Ich hatte ihn noch nie im Einsatz, aber ich denke das ist eher homeopathysch. Ich bin gespannt ob es bei dir was bringt und ob du ohne Herzrythmusstörungen überlebst.
L. G. Wolf
 

Erich Wien

Mitglied
Hallo Wolf!

Ja - dieser Filter ist mir bei der Suche auch über den Weg gelaufen. Eigentlich eine clevere Idee. Aber eben mehr als ich brauche.
Es sind LED´s als UV/C-Lichtquelle auch etwas umstritten. Angeblich zu wenig Leistung und vor allem, nicht in dem nm-Wellenbereich der relevant wäre ...
Bei der kleinen Lampe ist nicht viel verloren, wenn es doch nicht klappt.

Was ich parallel noch versuchen möchte, ist H2O2 als Einzell-Killer zu testen.
Werde 2 x eine Menge Beckenwasser zapfen, und in einem der Behältnisse das Wasserstoffperoxyd einbringen.
Was mir fehlt, sind passende dünnwandige Glasgefäße mit hoher Transparenz.
Meine Fruchtsaftgläser jedenfalls taugen dafür nicht - die sind auch ohne Infusorien schon naturtrüb ^^
 
Oben