Einlaufphase: Amano-Garnelen wann einsetzen?

Hallo,

ich bin noch relativ neu in der Aquaristik, insbesondere dem Teil davon, dessen betrachtete Tierchen putzige Scheren und eine Menge Beine haben. Mit Garnelen hab ich (wie die Aquarianer im Bekanntenkreis) noch nichts zu tun gehabt.

Nun steht eine komplette Neueinrichtung eines 240l Beckens an, und ich frage mich, ab wann ich den Pulk von 15-20 Amano-Garnelen (die ich natürlich erst dann kaufen werde) da hineinsetzen kann. Ich las im Leitfaden etwas von Resistenz gegen den Nitrit-Peak, was meine Überlegungen dazu führt, die Tierchen gleich von Anfang an einzusetzen und auf den Ammoniak-Gehalt zu achten und notfalls gegenzusteuern.

Darum geht's mir, zu wissen wann und ob ich die Amanos einsetzen kann und was ich gegen eventuell auftretende Ammoniak-Überschreitungen machen kann.

Danke, Arvid
 

mausilibaer

Moderator
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Hallo Arvid,

besonders wichtig sind am Anfang die Ammoniumwerte und den pH-Wert im Auge zu behalten.
Je niedriger dein pH-Wert ist desto geringer die Umwandlung vom Ammonium ins für Garnelen gefährliche Ammoniak. Es gibt irgendwo eine Tabelle die den Ammoniakgehalt in der Abhängigkeit pH-Ammonium darstellt. Müßte sich ergoogeln lassen.

Falls der Ammoniumgehalt zu hoch sein sollte, gilt das selbe wie beim Nitrit: Wasserwechseln. 50% raus halbiert den Ammoniumwert.
 
Der pH-Wert hier in meinem Teil Berlins liegt bei 7,4, dürfte das da zuträglich sein? ;)

Und was meinst du bezüglich der Frage, ob ich die Kleinen schon so früh einsetzen kann? Der Großmeister Amano soll's ja auch so handhaben.
 
Hi,

Erfahrung macht bekanntlich klug. Leider habe ich in meiner Anfangsphase auf einen netten, leider unwissenden, Verkäufer gehört und nach 2 Wochen Einlaufphase 6 Amanos reingesetzt. Ich hatte einen Dauerwert von 0,4 beim Nitrit, den ich nicht wegbekommen habe über einige Zeit (6 Wochen). Trotz WW sind die Amanos innerhalb weniger Tage ALLE verstorben. Da ich nur Nitrit, keinen Amoniak getestet habe weiß ich natürlich nicht genau woran sie letztlich gestorben sind.

Ich hab alle zwei Tage 50% WW gemacht zu der Zeit.

Ich kann daher dir nur zur Vorsicht raten. Warte lieber ab bis kein Nitrit mehr nachweisbar ist. Die Tiere werden es dir danken.
 
Hi,

da Garnelen kein Hämoglobin besitzen, sind sie auf Nitrit nicht halb so empfindlich wie Fische. Ich hab was von einem Grenzwert von 30 mg/l (!!!) gelesen, das wollte ich natürlich nicht mit meinen Garnelen ausprobieren.

Was gar nicht geht, ist Ammoniak. Da reichen 0,2 mg/l, und empfindliche Arten geben den Löffel ab. Da der Ammonium-Peak zeitlich mit dem Nitrit-Peak zusammenfällt, kommt es so rüber, als sei das Nitrit schuld...

Liebe Grüße
Ulli
 
Danke für eure Hinweise!

Das klingt ganz danach, dass ich die kleinen Garnelen erst spät in das dann schon halbwegs eingelaufene Becken geben sollte. Es stellt sich dann nur die Frage, wie ich mit den Algen umzugehen habe, die sich dann ja ungehindert ausbreiten.

Mit Chemie will ich ihnen nicht begegnen. Was gibt's noch? Schnecken? Rauszupfen alle fünf Minuten?
 
Hi,

warum meinst du denn das das Becken so schnell veralgt??? Wenn du doch Pflanzen in ausreichender Menge drinhast und mittags zwei Stunden das Licht ausmachst kommen doch keine Algen in Massen :shock:
 
Auch ein gutes Argument, aber ich rechne damit, dass ich als absoluter Anfänger irgendwo Algen einschleppe :)

Jedenfalls möchte ich mit den Garnelen allzu große Algenkulturen verhindern, falls sie auftauchen.
 
Hi,

ich bin auch Anfänger, hatte aber in beiden Becken bisher kein Algenproblem. Mach dich nicht so verrückt, manchmal muß man eben ins kalte Wasser springen, alles kannst du nicht vorher abklären, jedes Becken entwickelt sich individuell. Und wenn sich an der Scheibe ein paar Algen bilden, na und? Die Amanos brauchen doch auch was zu fressen, wenn sie ankommen :wink:
 
Hallo,

Amanos sind im Normalfall recht robust. Ich setze diese Art bei mir immer in meine frisch eingerichteten Becken. Allerdings meist nur wenige Tiere und die Becken sind "angeimpft".

Die Amanos sorgen durch den Stoffwechsel für einen schneller wachsenden Bakterienstamm. Die Wasserwerte sollte man aber im Auge behalten.

Amanos sind auch nicht allzu empfindlich gegenüber dem Ammoniak. Bei einem pH-Wert von 7,4 ist der Ammoniakanteil am Ammonium auch noch nicht allzuhoch. Unter pH 7 fällt kein Ammoniak an. Bei Crystal Red oder anderen Bienenvarianten ist die Anfälligkeit gegenüber Ammoniak wesentlich höher.
 
lampuki schrieb:
Auch ein gutes Argument, aber ich rechne damit, dass ich als absoluter Anfänger irgendwo Algen einschleppe :)
Hallo Arvid, das hat nichts damit zu tun, dass du Anfänger bist.

Jedenfalls möchte ich mit den Garnelen allzu große Algenkulturen verhindern, falls sie auftauchen.
Du kannst den Nitritpeak auch ruhig abwarten. Auch wenn sich größere Algenkulturen gebildet haben sollten - die Amanos machen das schon sobald sie drin sind. Die freuen sich sogar, wenn schon ordentlich was zu Essen drin ist. :D
 
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