Wie den Fisch artgerecht erlösen?

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Anonymous

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Hallo Ralf,

prima, Du bist ja Spezialist für Mensch-Tier-Vergleiche in Personalunion. So was wie Dich findet man selten ;).

Dann kannst Du uns doch sicher erklären, wie Mensch sich fühlt, wenn er einen Drilling schluckt und daran gezogen wird und wie Fisch sich beim gleichen Procedere fühlt.

Ich bin schon gespannt,
Robert
 
Wie sich ein Mensch mit Drilling im Hals fühlt kann ich Dir nicht beantworten und ähnlich wie beim heißem Wasser bin ich nicht gewillt einen Selbstversuch zu starten.

Wie sich ein Fisch fühlt kann ich Dir auch nicht sagen, da ich ja keiner bin.
Aber Fische haben im Maul nur wenige Nerven, d.h. sie spüren weniger den Haken sondern vielmehr die Schnur, die sie einzieht.
(Das haben sogar meine "Freunde" von PETA auf ihrer Website festgehalten.)

Ich hoffe diese Erklärung reicht Dir.
 
Hallo Ralf,

bin auch Angler, würde Dir aber nur bedingt zustimmen.

Ein am Rücken gehackter Fisch gibt mehr "Gas" als einer am Maul gefangener, doch wohl eher wegen der geringeren Schmerzen?

Egal, Kleinfische kriegen bei mir einen kräftigen "Schnipser" auf den Kopf und der wird einmal rumgedreht-Ende.

Größere den Stich unter dem Kopf, zwischen den kiemen angesetzt und durchgestochen-Basta.
 
Der am Rücken gehakte gibt Gas weil er Schmerzen hat.
Unter der Rückenflosse sitzen, soweit ich weiß, einige Nevenstränge.
Das ist einer der Gründe, warum man in Deutschland nicht mehr mit lebenden Köderfischen arbeiten darf.
(Ich habe übrigens mal Niederländer kennengelernt, die lebende Köderfische genadelt haben. :evil: )

Der am Maul gehakte versucht zu entkommen und hat ein wenig Panik.


Kleinere Fische schmeiß ich auf die Terrasse und dann ins Feld.
Bei Größeren Fischen gibt es einen ins Genick und dann den Herzstich.

Aber die von mir kritisierten Tötungsmethoden sind ja wohl ziemlich daneben,oder?

Nelkenöl nehme ich nur zum betäuben, damit ich die ganz großen behandeln kann.
 
Hi Ralf
da kan ich dir nur zustimmen........
ich denke auch, dass Fische, die vertrocken nicht unbedingt glücklich sind......
außerdem ist es meiner Meinung nach auch so, dass das Nervensystem der Fische am Rücken entlang läuft.........
vlG²
 
Huhu,

ich kann die Eiswassermethode bei kleinen Fischen empfehlen. Ich habe das bei Ringelhechtlingen und Zwergbärblingen leider schon machen müssen, die sind innerhalb einer Sekunde komplett durchgefroren und zucken nur einmal.
Wichtig ist nur das das Wasser "stark" im Minusbereich ist, ich nehm da ca -18°C (geht nur mit viel gelöstem Salz).

Noch schohnender dürfte es sein wenn man den Fisch vorher mit Nelkenöl betäubt (kostet übrigens garnicht so viel)


LG, Pia
 
A

Anonymous

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Moinsen,

Mich stört der Begriff "Artgerecht" in der Überschrift. Das gibts in der Form einfach nicht (persönliche Meinung).

Fakt ist: es gibt die verrschiedensten Arten das Tier zu erlösen und ich bin der Meinung: es soll schnell geschehen.

Ich benutze kochendes Wasser. Egal, ob kleiner Fisch, oder grösserer (FaFi), sie waren innerhalb 1 Sekunden tot.
Kurz gezuckt (Schock), das war's. Ein Tier zu erlösen das einem etwas bedeutet ist immer eine emotionale Sache, aber das ist menschlich (was ja auch gut ist).

Diese Diskussion könnte theorethisch auch auf Menschen ausgeweitet werden (Sterbehilfe), aber da gibt es wieder das Problem: ein Tier kann sich nicht willentlich äussern "erlöst" zu werden.

Wenn ich sehe das ein Tier leidet (und das merkt man) dann sollte man entsprechend handeln. Nicht zu handeln betrachte ich persönlich als Tierquälerei.

Hinzu kommt noch der Aspekt das ein krankes Tier eventuell gesunde Tiere ansteckt. Das soll jetzt nicht heissen das ich bei jedem Anzeichen einer Krankheit den Fisch töte. Ich versuche natürlich erst mal ihn zu retten, aber da stellt sich schon die Fragen ob das nicht eine Verlängerung der Qualen für das Tier darstellt.

Kurz & gut: ich bleibe bei kochenden Wasser!

Auffi, gebt's mir!
 
@Volkmar,
entweder teile ich nächste Woche Prügel aus, oder aber ich stelle meine Irrtümer hier offen ein.

Am Wochende ist eine Fachmesse, auf der u.a. Dr.Achim Bretzinger und Dr.Sandra Lechleitner Vorträge halten.
Ich werde mal versuchen von einem der beiden ein "Empfehlung" zu erhalten.
 
A

Anonymous

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Moinsen,

@ Ralf
Ja, das würde mich dann auch mal interessieren was "Studierte" dazu meinen. Wenns Prügel gibt sag' mir vorher Bescheid damit ich vorher abhauen kann... :mrgreen:

Ich hoffe du hast mich nicht falsch verstanden? Mir geht es in erster Linie darum festzuhalten das es in dieser Diskusssion wahrscheinlich keine "artgerechte" Lösung geben wird, und das sie halt immer mit Emotionen beladen sein wird. Was das "artgerechte" angeht, so lasse ich mich gerne berichtigen, wenn es sich denn wirklich anders verhalten sollte, ok?
 
Mir geht es darum den Fisch möglichst schnell, schmerzlos und auch noch streßfrei zu erlösen.

Als Angler hat man da doch einen kleinen Vorteil.
Da ich aber neben dem AQ auch noch einen Teich habe, stelle ich mir vor wie ein Besitzer seinen 30cm-Goldi durch heißes Wasser oder durch Eiswasser erlösen möchte.
 
A

Anonymous

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Moinsen,

@ Ralf
Ok, das ist ein Argument (Fischgrösse). Vieleicht: Deckel auf, heiss Wasser drauf... :mrgreen:
Ähem, nee, war etwass daneben.
Ernsthaft: da ich ja nur kleine Fische habe (max. 10 cm) geht das mit dem Wasser. Bei grösseren Fischen würde ich auch eine andere Methode vorziehen. Ich bin kein Angler, und ehrlich, ich könnte das nicht (mit diesem Genickschnitt oder Herzstich). Wahrscheinlich würde ich ihn totschlagen, oder so. Man gut das ich nicht so grosse Fische halte. Das Problem hätte ich ja schon wenn ich Cichilden halten würde (keine Zwerge!!!). Die werden ja auch schon ziemlich gross.
Also ich denke mal alles ab 10 cm ist schon grenzwertig für die Kochmethode. Aber bisher bin ich damit (bei Kleinfische) sehr gut klar gekommen. Es geht wirklich sehr schnell für die Fische. Ich denke mal das ist so ähnlich als wenn du einen Menschen in flüssige Lava, oder Metall setzen würdest: Schock, Exitus. Dauert ein paar Milisekunden, danach nur noch ein paar Nervenreflexe. Ist schon krass so darüber zu schreiben, aber wie schon erwähnt wurde: das gehört mit zur Tierhaltung dazu. Mal in anderes Bild: ich möchte nicht wissen wie füher Tiere auf dem Land "um die Ecke" gebracht wurden. Heute rennt jeder zum Tierarzt und lässt seine Hund / katze, etc. einschläfern. Da gab's damals nur die Holzhammer-Methode, oä. Danach könnte ich den Fiscch ja auch an die Wand klatschen (keine Bange, sowas mache ich nicht)! Aber du verstehst sicherlich was ich meine, oder?
 

mausilibaer

Moderator
Teammitglied
Hallo miteinander,

ich werde irgendwie das Gefühl nicht los, daß in diesem Thread alles schon mindestens 23x durchgekaut und wieder aufgekocht worden ist...
 
A

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Hallo,

razor72 schrieb:
Ich werde mal versuchen von einem der beiden ein "Empfehlung" zu erhalten.
Ja, und das ganze bitte differenziert nach Größe des zu tötenden Fisches. Ein Schlag auf den Kopf mit anschließendem Herzstich geht noch bei einem 15-cm-Tropheus, aber nicht mehr bei einem 5-cm-Neonfisch.

Und laß bitte auch diese unsäglichen Anthropomorphismen aus dem Spiel. Wer Fische mit Menschen vergleicht (und umgekehrt) , hat ihnen nicht wirklich geholfen.

Viele Grüße
Robert
 
@Robert
Die Vergleiche waren vielleicht ein wenig daneben.
Ich wollte keinesfalls Fische und Menschen gleichstellen, ich wollte nur verdeutlichen das auch Fische Schmerzen empfinden können.
(Wie meine Oma immer sagte: "Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie Du den Schmerz!")

Da es sich bei der Messe um eine Koimesse handelt, werde ich natürlich die Fischgröße erwähnen.

Das schlimme ist, dass es viele "Vollpfosten" gibt.
Sie lesen etwas (nehmen wir das heiße Wasser) und erinnern sich bei "Gelgenheit" daran.
Im schlimmsten Fall ist es ein Koihalter, der seinen 60cm Koi erlösen möchte/muß.

Das war übrigens das Bild, welches ich beim schreiben meiner Zeilen vor Augen hatte.
(Hoffe bitte nicht darauf, dass alle Menschen so logisch denken und wissen das es mit einem großen Fisch nicht klappt.)
 
razor72 schrieb:
Ich wollte keinesfalls Fische und Menschen gleichstellen, ich wollte nur verdeutlichen das auch Fische Schmerzen empfinden können.
(Wie meine Oma immer sagte: "Quäle nie ein Tier zum Scherz, denn es fühlt wie Du den Schmerz!")

Hi,

zur Info: weiter vorne im Thread wird ein Fachartikel zitiert, in dem geschildert wird, dass Fische keine Schmerzen empfinden können. (Bin ehrlich gesagt zu Faul den jetzt zu suchen)

Ich vertrau da wissenschaftlichen Erkenntnissen mehr als deiner Oma...

gruß Felix
 
Vorne schreibt zwar jemand das Fische keine Schmerzen empfinden können.
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung aber vom Gegenteil berichten.

Ich mußte bei einem meiner Koi eine Wunde mit Wasserstoffperoxid reinigen.

Vorgehensweise:
Fisch mit Nelkenöl betäuben.
Fisch in ein nassen Handtuch einwickeln.
Wunde säubern.
Wunde versiegeln
Fisch in die Qurantäne setzten.

Nun wurde der Fisch zu schnell wieder wach, ich hatte wohl für diesen Fisch zu schwach dosiert.
Ergebnis: Fisch schlug mit der Schwanzflosse als ich ihn mit dem Tupfer mit Wasserstoffperoxid berührte.
Beim Wundversiegeln zuckte er kaum.
 
razor72 schrieb:
Vorne schreibt zwar jemand das Fische keine Schmerzen empfinden können.
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung aber vom Gegenteil berichten.

Hi, vielleicht solltest du einfach bei dem Prof. anrufen und ihm mitteilen, dass er mit seiner Forschung voll danaben gelegen hat, da du schließlich andere Erfahrungen mit deinem Koi gemacht hast.

gruß Felix
 
Re:

Hallo,
auch wenn`s reichlich spät ist. Aus Interesse verfolge ich die Beiträge hier genau und ich wundere mich schon, das nach folgendem Beitrag der Threat immer noch läuft. Daher noch mal als Erinnerung falls noch Fragen offen sind:

Berry19 schrieb:
Von Dr. Oliver Hochwartner, Tierarzt für Fischkrankheiten aus Wien:

Grundsätzlich muß ein zu tötendes Tier zuerst betäubt werden, dann erst getötet.

Welche Wege sind da also für Zierfische zur Euthanasie gangbar?

Natürlich hängt es sehr davon ab, wie groß der zu euthanasierende Fisch ist und wie stark die Nerven der durchführenden Person sind.

Ich empfehle am liebsten die Euthanasierung von Zierfischen mit einer Überdosis Nelkenöl (z.B. EUGENOL, oder jedes andere reine Nelkenöl aus der Apotheke). Nelkenöl ist überall und jederzeit besorgbar und es wirkt auf Fische wie ein Narkosemittel. Alle Kriterien einer Narkose wie Schmerzfreiheit, Beruhigung, das Einschlafen und die Muskelentspannung sind gewährleistet. Letztendlich stirbt der Fisch an einem Atemstillstand.
Das heißt, diese Methode entspricht den ethischen Standards des Tierschutzgesetzes.

Klaus

Punkt.
Und wir sprechen hier nicht von Jagdbaren-, Angelbaren Fischen sondern von Zierfischen. Sollten andere Methoden die selben Kriterien erfüllen, dann Bitte. Sonst: Finger davon!
Will hier auch nicht Klugscheissen, aber der o. g. Beitrag sollte doch alle Fragen beantworten. Danke für das mit Quelle versehene Zitat an Berry19/KLaus.

Horrido, Olli
(Lasse mich für den Beitrag auch gern von Euch an`s virtuelle Kreuz schlagen...)
 
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