co2 überdüngung oder nicht?

Hallo,

Guido schrieb:
Damit kein falscher Verdacht aufkommt, ich habe meine BIO CO2-Anlage nicht abgebaut. Ich habe einen 3 Liter Ansatz und belüfte Nachts zwischen 1 und 4 Uhr in der Früh.

vergewissere Dich am besten nochmal, ob nicht genau das zu Problemen für die Fische führen könnte....

Ich möchte einfach nur das Risiko abschätzen und wie gefährlich eine Überdosierung letztlich ist.

Ich wurde bisher nur etwas nervös wenn die CO2-Konzentration über 20 mg/l geht.

sicherlich noch kein Grund zur ernsten Nervosität.

Das bedeutet ja nicht das man jetzt ja bedenkenlos auf 50 mg/l hochdrehen kann und damit vielleicht auch noch versucht den PH in größerem Maße zu drücken.

das wäre sicherlich sehr un- und leichtsinnig.
 
Hallo Olaf,

vergewissere Dich am besten nochmal, ob nicht genau das zu Problemen für die Fische führen könnte....

Hast du etwas bestimmtes im Sinn? :shock:

Ich habe kein Probleme mit den Fischen, jedenfalls sehe ich keine. Die Fische sind putzmunter, atmen ruhig, sind nicht scheu und betteln permanent nach Futter.

Grüße,

Guido
 
Hallo,

Guido schrieb:
Hast du etwas bestimmtes im Sinn? :shock:

ja. gemäß dem hier schon genannten Lars Dettmann, wird die Atemfrequenz von der O2-Konzentration des Wassers geregelt. Viel O2 = niedrige Atemfrequenz. Da aber bei der Atmung auch CO2 abgegeben wird (wie bei uns auch) und diese Abgabe bei im Wasser höheren CO2-Konzentrationen nicht mehr so leichtgängig ist, übersäuert der Fisch. Er müsste CO2-bedingt mehr atmen, braucht es O2-bedingt aber nicht. Damit gerät er ins Trudeln.
Nennt sich Acidose, oder so ähnlich.

Beweisen kann und will ich es nicht und konkrete Verhältnisse von O2 zu CO2 im Wasser wurden m.W. auch nicht genannt. Zumindest aber erscheint mir dieser Zusammenhang nachvollziehbar.
 
A

Anonymous

Guest
Wenn´s hier schon um Grenzwerte geht...will ich auch was beitragen:

ich habe mir vor 4 Wochen mal einen FE Test von JBL gekauft, damit ich kontrollieren kann, wie ich düngen soll. Der 1. Test ergab 0,6mg/l! Der zweite Kontrolltest auch. JBL gibt als Grenzwert 0,1mg/l an. Ich habe mir also gedacht: viel zu viel gedüngt. Nun habe ich seit dem den Dünger abgesetzt. Der Wert lag jetzt bei 0,1mg/L. Was ist passiert: mein Mayaca fluviatilis hat extrem im Wuchs nachgelassen - die neuen Blätter waren inzwischen 60% kleiner als die alten Blätter...
Ich habe wieder angefangen zu düngen und siehe da: die Pflanzen wachsen wieder prima - von Algen keine Spur!

Ich weiß, der Test kann nicht zwischen II und III-wertigem Eisen unterscheiden: mir ging es auch nur darum zu zeigen, dass Grenzwerte nicht immer Sinn machen!

MfG
 
A

Anonymous

Guest
naturefighter schrieb:
Wenn´s hier schon um Grenzwerte geht...will ich auch was beitragen:

ich habe mir vor 4 Wochen mal einen FE Test von JBL gekauft, damit ich kontrollieren kann, wie ich düngen soll. Der 1. Test ergab 0,6mg/l! Der zweite Kontrolltest auch. JBL gibt als Grenzwert 0,1mg/l an. Ich habe mir also gedacht: viel zu viel gedüngt. Nun habe ich seit dem den Dünger abgesetzt. Der Wert lag jetzt bei 0,1mg/L. Was ist passiert: mein Mayaca fluviatilis hat extrem im Wuchs nachgelassen - die neuen Blätter waren inzwischen 60% kleiner als die alten Blätter...
Ich habe wieder angefangen zu düngen und siehe da: die Pflanzen wachsen wieder prima - von Algen keine Spur!

Ich weiß, der Test kann nicht zwischen II und III-wertigem Eisen unterscheiden: mir ging es auch nur darum zu zeigen, dass Grenzwerte nicht immer Sinn machen!

MfG

*grins* Sera gibt m.E. nen oberen Grenwert von 1,0 an. Und nun?
 
naturefighter schrieb:
mir ging es auch nur darum zu zeigen, dass Grenzwerte nicht immer Sinn machen!

MfG

Und ich bin mittlerweile soweit zu sagen, dass ich den Tests nicht mehr traue. Also doch das Auge und der Zustand des Aq. :wink:
 
A

Anonymous

Guest
Hallo Robert,

jetzt muß ich mich auch noch mal einmischen.

ich möchte ja nicht sagen, daß das was Du schreibst alles Müll ist, aber Du stempelst sehr schnell andere Meinungen als gänzlich Falsch ab.
Das ist der Grund, warum ich gestern keine Lust mehr auf Deine Unterstellungen hatte.

Ich befürworte die Einstellung von Olaf.

Ich selbst bin eigentlich kein "Wassertester" (wie ach sooo viele hier im Forum). :arrow: "Kannst du keine Werte nennen bekommst du keine Antwort".
Mir ist es im prinzip auch völlig egal, wieviel CO2 tatsächlich in meinem Wasser gelöst ist. Bin mir auch nicht sicher ob meine KH noch wirklich bei 4° liegt (davon gehe ich aber aus!). Das letzte Mal gemessen hab ich vor gut 3 Monaten.
Da sich Werte aber nicht grundsätzlich ändern (ich mach ja seit Jahren immer das selbe beim WW,beim füttern, etc, warum sollte sich dann etwas ändern) bekam ich irgendwann die Einstellung nicht noch mehr Geld in die teuren Testköfferchen auszugeben. Hab zwar einen, der ist aber schon gute 2-3 Jahre alt.

Meinen Fischen geht es augenscheinlich sehr gut, sie zeigen ihre schönsten Farben, die Sterberate liegt bei 0, vermehren tun sie sich auch und meine Pflanzen wachsen sehr gut...warum sollte ich mir also Gedanken machen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Deine Fische mit Dir reden und Dir sagen wie Wohl sie sich bei Dir fühlen.
Wie merkst Du dann, daß die Fische an Acidose leiden??
Hohe Atemfrequenz kann auch andere Hintergründe haben.

Sei mir bitte nicht böse, aber ich glaube Du hast mit Sicherheit 20-30 Aquaristikbücher in Deinem Regal stehen und zitiert daraus.

Ich schreibe meine Erfahrungen aus meinen Becken ins Forum und da möchte ich mir von Dir nicht sagen lassen, daß alles was ich mache (zumindest was CO2 angeht) falsch sei.
Bei mir funktionierts, warum denn dann nicht bei anderen Aquarianern.

Gruß
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

Olaf_Deters schrieb:
Und da Dettmann seinerzeit kein Aquarianer war und wohl auch vorher nie gewesen ist, offenbart sich, dass seine Kenntnisse zu CO2 und Co. reinweg synthetisch angelesen waren.
Das ist natürlich falsch. Herr Dettmann macht genau das, was für Dich einen "echten" Aquarianer ausmacht: er "macht" Fische, und das auch noch im kommerziellen Maßstab. Und im Gegensatz zu Dir hat er auch noch fundiertes Wissen in der Physiologie der Fische. Daß seine Fische nicht in Aquarien schwimmen, sondern in Teichen, spielt dabei keine Rolle. Fisch bleibt Fisch.

ThomasD schrieb:
Das ist der Grund, warum ich gestern keine Lust mehr auf Deine Unterstellungen hatte.
Ich habe Dir nichts unterstellt, sondern lediglich für einen vorsichtigeren Umgang mit der CO2-Schraube plädiert.

Ich befürworte die Einstellung von Olaf.
Schön. Dann sind wir ja beisammen. Olaf sieht genau wie ich, und im Gegensatz zu Dir, CO2-Werte über 50 mg/l als gar nicht mehr so harmlos an.

Ich selbst bin eigentlich kein "Wassertester" (wie ach sooo viele hier im Forum). :arrow: "Kannst du keine Werte nennen bekommst du keine Antwort".
Ich auch nicht, wie Du unschwer an meinen Beiträgen hier im Forum feststellen kannst. Auch ich bin ein Gegner der blinden Wasserwertemanie und -Gläubigkeit.

Mir ist es im prinzip auch völlig egal, wieviel CO2 tatsächlich in meinem Wasser gelöst ist.
Mir nicht ganz. Ich möchte auf jeden Fall auf der für Fische sicheren Seite sein, und Pflanzen brauchen weniger CO2, als oftmals behauptet wird. Und nicht zuletzt muß ich das überflüssige CO2 ja auch noch bezahlen.

Hab zwar einen, der ist aber schon gute 2-3 Jahre alt.
Da bist Du mir voraus. Ich habe in meiner ganzen Aquarianer-Karriere noch nie einen besessen :D.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß Deine Fische mit Dir reden und Dir sagen wie Wohl sie sich bei Dir fühlen.
Sie "reden" mit mir durch ihr Aussehen und ihr Verhalten. Ich habe doch anderswo hier im Forum schon geschrieben, daß jede noch so teure Meßtechnik, jeder noch so tolle Meßkoffer den kritischen Blick ins Aquarium und die Erfahrung des Pflegers nicht ersetzen kann.

Hohe Atemfrequenz kann auch andere Hintergründe haben.
Du hast nicht verstanden, was ich geschrieben habe. Da Fische (alle Fische, egal, ob sie in Teichen oder in Aquarien schwimmen) ihre Atemfrequenz im Gegensatz zu Säugetieren über den Sauerstoffgehalt des Blutes regeln, führt CO2-Vergiftung eben nicht zu einer erhöhten Atemfrequenz, und der arme Bursche bekommt bei gleichzeitig erhöhten CO2- und O2-Gehalten Probleme, sein CO2 im Blut loszuwerden.

Sei mir bitte nicht böse, aber ich glaube Du hast mit Sicherheit 20-30 Aquaristikbücher in Deinem Regal stehen und zitiert daraus.
Ich habe keine Ahnung, wieviel Aquarienbücher ich besitze. Allerdings zitiere ich jetzt nicht daraus, sondern an dem Wissen, was sich im Laufe der Zeit so angesammelt hast. Wenn Du Dir alles Wissen und jede Erfahrung aus "20-30 Aquarienbücher" selbst aneignen müsstest, dann müsstest Du lange leben.

Ich schreibe meine Erfahrungen aus meinen Becken ins Forum und da möchte ich mir von Dir nicht sagen lassen, daß alles was ich mache (zumindest was CO2 angeht) falsch sei.
Das ist nicht der Punkt. Wie oben betont, geht es mir lediglich um einen etwas sorgsameren Umgang mit CO2.

Viele Grüße
Robert
 
Hallo,

Robert Miehle schrieb:
Das ist natürlich falsch. Herr Dettmann macht genau das, was für Dich einen "echten" Aquarianer ausmacht: er "macht" Fische, und das auch noch im kommerziellen Maßstab. Und im Gegensatz zu Dir hat er auch noch fundiertes Wissen in der Physiologie der Fische.

Ich behaupte auch gar nicht der große Physiologe zu sein. ich strebe es nicht mal an, weil es für die Aquarstik nicht wirklich nutzbringend ist. Das es sich so verhält, kann auch Kraft meiner Praxis sehr wohl beurteilen.

Außerdem kann ein "echter" Aquarianer durchaus auch Pflanzen machen oder schöne Becken. Nur eben sollte seine Praxis im Vordergrund stehen und er sich nicht in Theorie, z.b. Aquarienchemie verlieren.

Daß seine Fische nicht in Aquarien schwimmen, sondern in Teichen, spielt dabei keine Rolle. Fisch bleibt Fisch.

Das ist offensichtlich die einfache Welt des Robert Miehle: Fisch = Fisch.
Das es sehr viele verschiedene Fischarten mit entsprechend unterschiedlichen Eigenschaften gibt und man schon gar nicht alles aus Untersuchungen zu Forellen ableiten kann, hat er noch nicht realisiert.
 
A

Anonymous

Guest
Robert Miehle schrieb:
Das ist nicht der Punkt. Wie oben betont, geht es mir lediglich um einen etwas sorgsameren Umgang mit CO2.
Hab keine Angst Robert, ich gehe sehr sorgsam mit meinem CO2 um.
Mein Druckminderer ist schon seit Jahren so eingestellt, daß es passt. Ich sag ja: Meinen Fischen geht es gut!

Für mich ist mit diesem Thema in diesem Thread jetzt schluß...

Gruß
 

JoKo

Mitglied
Olaf_Deters schrieb:
Du solltest besser mal darlegen, welche Fische Du derzeit in Becken züchtest, aufziehst oder im Ansatz hast, damit ich abschätzen kann ob hinter Deinen Aussagen auch tatsächlich eine echte und praktische Aquaristik steckt oder ob das nur heiße und theoretische Luft ist.

Keine Aquarien = keine Ahnung
Wenig Aquarien = wenig Ahnung

Viel Aquarien = viel Ahnung?


Shit...ich habe nur ein Aquarium, bin also in Deiner Ahnungsskala irgendwo zwischen "Keine Ahnung" und "Wenig Ahnung"....aber sagt das bitte niemandem weiter.....
 
Hallo,

JoKo schrieb:
Shit...ich habe nur ein Aquarium, bin also in Deiner Ahnungsskala irgendwo zwischen "Keine Ahnung" und "Wenig Ahnung"....aber sagt das bitte niemandem weiter.....

ich kann das nicht beurteilen, wohl aber davon ausgehen, dass zur aquaristischen Ahnung auch eine aquaristische Praxis gehört. Ansonsten könnten sich ja Leute zu "großen Aquarienkennern" aufschwingen, die selbst niemals ein Aquarium hatten. Das dürfte kaum möglich sein.
Insofern gibt es m.E. durchaus einen Zusammenhang zwischen aquaristischer Ahnung als Funktion von Anzahl der Aquarium und Zeit. Dadurch ergibt sich ja die praktische Erfahrung. Die kann man sich nicht anlesen. Ausnahmen werden existieren, aber die würde ich nicht so wichten, dass sie vorgenannten Zusammenhang aufheben.

Das Problem ist, dass eine derartige Aussage heutzutage nicht gerne gesehen wird, weil man das als Diskriminierung auslegen könnte. Das wieder um gehört sich nicht. Ich stelle mich dennoch auf den Standpunkt und sage, dass die Aussagen von gestandenen Aquarianern einen ganz anderen Wert und Hintergrund haben als die, die von Leuten kommen, die sich insbesondere im Internet "schlau" lesen und nichts weiter tun als nachzubrabbeln.

Gerne auch werden Leute als aquaristische Wisser gefeiert, die z.B. die Zusammenhänge von pH, KH und CO2 im Schlaf aufsagen können. Das das aber in der praktischen Aquaristik nur minimale Bedeutung hat, wird einfach unterschlagen bzw. inbesondere von Einsteigern nicht erkannt. Einsteiger lassen sich durch die beeindruckende chemische Gleichungen leider sehr schnell beeindrucken.
 

JoKo

Mitglied
Hallo Olaf,

dem kann ich jetzt zustimmen. Aber das andere war mir einfach zu pauschal ausgedrückt...vor allem, da dort noch der Faktor Zeit gefehlt hat.
 
A

Anonymous

Guest
20Jahre 1 Aquarium = 2Jahre 10 Aquarien = 20 Aquarium Jahre ???
Glaube ich nicht, da man in 10Aquarien wesendlich mehr Arten pflegen kann (mit verschiedensten Ansprüchen) und damit deutlich schneller mehr Erfahrung sammeln kann (wenn man sich auch die Zeit nimmt um zu beaobachten und mal etwas unkonventionelle Methoden der Wasserkonditionierung probiert).
Ich habe momentan nur 1 AQ, habe aber ein paar Ideen und plane vorraus für das eine oder andere weitere Becken.
Gruß Erik
 
Hallo,

JoKo schrieb:
dem kann ich jetzt zustimmen. Aber das andere war mir einfach zu pauschal ausgedrückt...vor allem, da dort noch der Faktor Zeit gefehlt hat.

klar, es stellte aber nur die Kurzform dar. Die Aussage bleibt erhalten:

Erfahrung = f(Anz_Aqua, Zeit)

und damit

Erfahrung = Wissen.

Angelesenes Wissen ist nur synthetisches Wissen und dieses lässt sich nur geringfügig in der Praxis anwenden bzw. wiederfinden. Synthetisches "Wissen" taugt aber sehr für Diskussionen im Internet, aber geht es darum? - Ist das Beeindrucken des Gegenüber mit dem Rezitieren wichtiger Formeln oder die Nennung von Links bzw. Quellennachweise irgendwelcher Untersuchungen die Aquaristik oder das was man praktisch macht.

Ich verurteile nicht chemische Formeln, eine Linksammlung oder die Kenntnis von Untersuchungen, ich weise nur darauf hin, wenn dieses nicht mehr im Verhältnis zur eigenen aquaristischen Praxis steht und dieses erscheint mir sehr oft der Fall zu sein.
Ist einer ein großer und wissender Aquarianer, nur weil er die Eigenschaft von Lampen, Pumpen oder Elektroden kennt? - Das ist nach meiner Einschätzung lediglich ein aquaristisches Rand-Randgebiet, aber es macht keinen Aquarianer aus.

Robert hat es schon annähernd erkannt, nur nicht richtig verstanden: Ich stelle diese Ansicht gerne an verschiedenen Orten dar, weil ich der Ansicht bin, dass man allgemein skeptischer werden sollte gegenüber den synthetischen Wissern und den aquaristischen Randgebietlern.
 

der_andy

Mitglied
Hi,
Da möchte ich doch mal mitträllern... :wink:
Mir mangelt es anscheinend gewaltig an Erfahrung, verglichen mit anderen hier. Aber ich bin keineswegs unglücklich mit meinen Aquarien und deren Entwicklung.
Daher möchte ich mal anmerken, dass ich verdammt froh bin über mein "Formelwissen". Ansonsten würde ich doch ganz ohne Handlungsgrundlage dastehen, oder?
Ich reden hier nicht in erster Line von dem, was ich in Aquaristikliteratur gelesen habe, sondern von abstrakteren Grundlagen. Das "Handwerkszeug" und Tipps aus Aquaristikbüchern oder Forendiskussionen ist meiner Meinung nach oftmals wenig wert, wenn man die Mechanismen dahinter nicht versteht und ggf. auch mal hinterfragen kann (Übertragbarkeit auf meine Situation, Stabilität - ja, Differentialgleichungen sind in der Aquaristik brauchbar :idea: :wink:).
Ich will keinesfalls den Wert von praktischer Erfahrung in Frage stellen - im Gegenteil!
Nur denke ich, dass
a) der Königsweg beides vereint - theoretische Grundlagen und die Anwendung. Z.B. die viel zitierte Homepage von Olaf ist bestimmt nicht bloß aus dem Fischkeller heraus entstanden. Ich denke mal, er hat aus gutem Grund auch des öfteren mal den Mortimer oder ein Mikrobio-Buch aufgeschlagen - anders kann ich mir gewisse Texte nicht erklären :wink: . Nur so gelingt es gewisse Sachen wirklich zu verstehen.
b) Erfahrung kommt erst mit der Zeit. Ich möchte nicht jeden Scheiß ausprobieren, den irgendwer mal erfolgreich BEI SICH umgesetzt hat. Da finde ich es durchaus schlau sich mit theoretischen Überlegungen zu helfen, um eine erfolgsversprechende Marschrichtung aus gegeben Lösungen auszuwählen (oder gar auf ganz andere Sachen zu kommen).

Nur so meine Gedanken zum Thema.
Grüße,
Andy
 
Hallo,

der_andy schrieb:
Daher möchte ich mal anmerken, dass ich verdammt froh bin über mein "Formelwissen". Ansonsten würde ich doch ganz ohne Handlungsgrundlage dastehen, oder?

nö, keineswegs. Ein Aquarium ist ja keine mathematische oder chemische Gleichung, die sich ausrechnen lässt und das sich dann auch so verhält. Mit Fischen und Pflanzen verhält es sich genauso. Auch nix mit Gleichung.
Vielmehr ist Aquaristik Erfahrung und Intuition.

Nur denke ich, dass
a) der Königsweg beides vereint

das ist das weitverbreitete Kompromissdenken, aber es deckt sich nicht mit der Realität. Die mir bekannten guten Aquarianer kennen kaum was von der Chemie und Mikrobiologie (und wollen es auch gar nicht) und dennoch bringen die aquaristisch richtig was zu Wege. Umgekehrt habe ich es aber noch nie erblebt, dass die großen Theoretiker auch gleichzeitig gute und erfolgreiche Aquarianer waren.

- theoretische Grundlagen und die Anwendung. Z.B. die viel zitierte Homepage von Olaf ist bestimmt nicht bloß aus dem Fischkeller heraus entstanden.

doch, zumeist schon.
und ich würde aus heutiger Sicht mich mit vielen darin beschriebenen Dingen nicht nochmal beschäftigen, weil sie aus heutiger Sicht sich als absolute Zeitverschwendung herausgestellt haben. In der Zeit hätte ich auch Aquaristik betreiben und Fische züchten können. Wäre sinnvoller gewesen.

Ich denke mal, er hat aus gutem Grund auch des öfteren mal den Mortimer oder ein Mikrobio-Buch aufgeschlagen - anders kann ich mir gewisse Texte nicht erklären :wink: . Nur so gelingt es gewisse Sachen wirklich zu verstehen.

es ist nur sinnvoll das zu verstehen, was man auch anwenden kann.
Die Kenntnis der Photosynthesegleichung ist nur für Diskussionen interessant, nicht aber für die aquaristische Praxis und um die geht es, nicht darum in tiefgreifenden Diskussionen ein gute Figur zu machen.

b) Erfahrung kommt erst mit der Zeit. Ich möchte nicht jeden Scheiß ausprobieren, den irgendwer mal erfolgreich BEI SICH umgesetzt hat. Da finde ich es durchaus schlau sich mit theoretischen Überlegungen zu helfen, um eine erfolgsversprechende Marschrichtung aus gegeben Lösungen auszuwählen (oder gar auf ganz andere Sachen zu kommen).

Großer Fehler, ein ganz großer. Auf diese Weise wirst Du nie weit kommen.
Es verhält sich nämlich in der Praxis so, dass die Dinge, die bei Dir funktionieren es bei anderen nicht tun müssen und umgekehrt.
Dieses "umgekehrt" bedeutet, dass nur weil andere mit irgendwas auf den Bauch gefallen sind, es bei Dir genauso kommen muss.

So füttere ich gefrorene rote Mückenlarven problemlos an Fische, wo mein aquaristischer Kumpel das aufgrund schlechter Erfahrungen nie tun würde.

.Olaf
 

Stinnes

Mitglied
Zitat Andy:
b) Erfahrung kommt erst mit der Zeit. Ich möchte nicht jeden Scheiß ausprobieren, den irgendwer mal erfolgreich BEI SICH umgesetzt hat. Da finde ich es durchaus schlau sich mit theoretischen Überlegungen zu helfen, um eine erfolgsversprechende Marschrichtung aus gegeben Lösungen auszuwählen (oder gar auf ganz andere Sachen zu kommen).

Zitat: olaf
Großer Fehler, ein ganz großer. Auf diese Weise wirst Du nie weit kommen.
Es verhält sich nämlich in der Praxis so, dass die Dinge, die bei Dir funktionieren es bei anderen nicht tun müssen und umgekehrt.
Dieses "umgekehrt" bedeutet, dass nur weil andere mit irgendwas auf den Bauch gefallen sind, es bei Dir genauso kommen muss


Seh ich genauso wie andy. Soll ich jetzt x verschiedene Heizstäbe kaufen, und probieren? Verlass ich mich doch lieber auf Krause :wink: Soll ich x mal eine Anubias kaufen bis ich auf den Trichter komm, dass die auf Holz (zumindest das Rhizom freiliegend) sollte? Nee, das les ich lieber bei denn*** nach.

usw. ach und die Krause co2 tabelle nutzt du doch auch.?

Desweiteren will ich einen HMF bauen, verlass ich mich auf deine Angaben und tüftel nicht ewig. Somal das finanziell überhaupt nicht möglich ist.
So, mit eigenen Waffen geschlagen :wink: :lol:
 
Hallo Olaf,

nö, keineswegs. Ein Aquarium ist ja keine mathematische oder chemische Gleichung, die sich ausrechnen lässt und das sich dann auch so verhält. Mit Fischen und Pflanzen verhält es sich genauso. Auch nix mit Gleichung.
Vielmehr ist Aquaristik Erfahrung und Intuition.

Wenn Aquaristik nach Formeln zu berechnen wäre, dann hätten wir alle keine Probleme und Foren wie diese wären überflüssig, bzw. es würden nur noch erfolgreich laufende Aquarien vorgestellt.

Aber daraus abzuleiten Formeln und naturgesetzliche Zusammenhänge sind unwichtig halte ich für nicht richtig.

Das klingt für mich wie der Blinde mit dem Stock der gegen ein Hindernis stößt und denkt, ist mir doch egal was das ist, wird aus meiner Erfahrung schon nichts schlimmes sein.

Das könnte die letzte Erfahrung des Blinden sein.

Ich denke auch wie Andy das es kein Fehler sein kann den Background zu erweitern. Ob das immer zielführend ist oder nicht, ob es aquaristisch wertvoll ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen, wahrscheinlich eher nicht, aber dennoch betrachte ich das nicht als verlorene Zeit. Nach dem Motto wieder einen Punkt ausgeschlossen/abgehakt. Die Frage die sich für mich stellt ist vielmehr in welchen Grenzen hat man eine Aussicht auf Erfolg.

Beispiel:
Um Aquaristik betreiben zu können braucht man bestimmt einen passenden Behälter und mindestens auch Wasser.
Ob ich Licht, Wasser usw. mit bestimmten Anforderungen brauche, kann ich mühsam, unter Verlusten und mit viel Zeit per Erfahrung herausfinden. Ich kann aber auch versuchen mich vorher theoretisch zu informieren was am meisten Erfolg verspricht, und da kommen die anderen Aquarianer ins Spiel die auf Ihre spezielle Situation, ihre speziellen Erfahrungen gemacht haben und mir diese Arbeit abnehmen können. Das muss dann bei mir nicht funktionieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch das es funktionieren wird. So zu sagen ein Kochrezept.

Ebenso steuern Fachleute mit chemischem, biochemischem Hintergrund ihr Fachwissen ein und können einzelne Facetten schlüssig und nachvollziehbar erklären. Das kann kein Fehler sein, eher eine Bereicherung. Erforderlich ist dieses Fachwissen nicht unbedingt, solange das Kochrezept funktioniert.

Ich stimme dir unbedingt zu was Beobachtung und Einfühlungsvermögen in das System Aquarium anbelangt. Ich denke auch das es wichtig ist die Beobachtung des Aquariums und der Insassen (klingt wie Gefängnis, ist aber auch fast so), wichtig ist und sich nicht auf eine oberflächliche 2 minütige Beobachtung am Morgen und Abend beschränken darf. Ich halte es schon für wichtig sich vor das Aquarium zu setzen und eine halbe, oder auch eine Stunde zu beobachten was im Aquarium vorgeht. (Fällt mir nicht weiter schwer da ich das als Entspannung betrachte) Dann sieht man vieles was Wassertests nicht wiederspiegeln. Wenn was quer geht sollte man dann aber auch noch ein wenig Zeit zum Nachdenken vergehen lassen bevor man handelt.

Weil ein Aquarium ein so komplexes System ist und die reproduzierbaren Messwerte in Anbetracht der Komplexität eher gering ist gelingt es uns nicht ein hinreichend sicheres Kochrezept zu erstellen. Aber wenn ich vergleiche was sich in den vergangenen 20 bis 25 Jahren in der Aquaristik entwickelt hat, dann denke ich das wir heute schon, verglichen mit vor 20 Jahren, in goldenen Zeiten leben.

Grüße,

Guido

Edit: Ich muss mir mal angewöhnen ein paar von den runden Dingern einzubauen damit mir meine Texte nicht übel genommen werden.
 

der_andy

Mitglied
Hallo,

Großer Fehler, ein ganz großer. Auf diese Weise wirst Du nie weit kommen.
Es verhält sich nämlich in der Praxis so, dass die Dinge, die bei Dir funktionieren es bei anderen nicht tun müssen und umgekehrt.
Dieses "umgekehrt" bedeutet, dass nur weil andere mit irgendwas auf den Bauch gefallen sind, es bei Dir genauso kommen muss.
Olaf, was willst Du mir damit sagen? Dass ich allen möglichen Kram selber ausprobieren soll? Meine Mittel (Zeit, Platz, Geld) sind auch irgendwo endlich.
Bevor ich mich an etwas dran setzen, schau ich lieber mal, was andere Leute so in die Richtung getan haben, versuche zu verstehen, was da warum passiert ist, und mache mir meine Gedanken zur Übertragbarkeit oder versuche abzuwägen, welche Option eher Erfolg verspricht.
Mag sein, dass mir so die eine oder andere tolle Erkenntnis entgeht. Mag sein, dass ich da mit "Aquaristik-Intuition" oder dem richtigen Richer womöglich mehr reißen könnte. Aber bis ich eine solche Erfahrung gesammelt habe, soll ich da würfeln?

nö, keineswegs. Ein Aquarium ist ja keine mathematische oder chemische Gleichung, die sich ausrechnen lässt und das sich dann auch so verhält.
Bleib mal auf dem Boden. :wink:
Ich habe nicht vor, ein Mathlab-Modell der Chemie meiner Aquarien aufzustellen. Ich finde es interessant, manchmal den Bleistifft zu zücken, um gewisse Wechselwirkungen besser zu verstehen. Ist doch nichts verwerfliches dran,o der? Dass da gewöhnlich reichlich Faktoren mit reinspielen, die man schlicht nicht erfassen insbesondere bei der Aquarienchemie, dürfte jedem klar sein. Aber manchmal ist es sogar nützlich, zumindest habe ich gewöhnlich was dabei gelernt.

Ja, ich habe bei meinen Recherchen viel gelesen, was nicht relevant oder direkt anwendbar war. Und? Geschadet hat es mir nicht und es war oft trotzdem interessant.

Ich bin halt, wie gesagt, grün hinter den Ohren. Aber ich bin sicherlich besser damit gefahren, links und rechts nachzulesen und etwas zu grübeln. Zumindest dürfte ich mir (und meinen Pfleglingen) einige unnötige Versuche oder gar Fehlschläge erspart haben.

Gute Nacht miteinander,
Andy
 
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