Oft wird ja über Boraras geschrieben das die Vermehrung nicht einfach oder sogar schwierig ist.
Ich will euch aber Mut machen, denn wenn man ein paar Sachen beachtet dann ist das durchaus möglich und auch im Populationsaquarium.
1. Boraras laichen fast täglich ab. Das heißt nicht das jedes Individuum aus der Gruppe täglich laicht, aber ein Teil der Gruppe. Förderlich ist eine Fütterung mit Lebendfutter, das aber ins Maul der Boraras passen muss. Ideal sind Artemia Nauplien und Cyclops. Bei mir hält sich zwar noch im Dickicht eine Cyclops Population, aber ich nutze zusätzlich auch gefrorene Cyclops und täglich frischgeschlüpfte Nauplien.
2. Wasserwerte: ich hatte Nachwuchs bei 3/6/6,5 (KH/GH/pH) und noch mehr Erfolg bei 0,2/2/5,5. Das heißt die Eier meiner B. naevus Gruppe sind nicht (alle) verpilzt bei 3/6/6,5 und die Larven sind auch geschlüpft. Es schlüpfen aber mehr. wenn es noch weicher und sauer wird. Huminstoffe helfen gegen das Verpilzen.
3. Die Fischlarven der Boraras sind winzig und das macht die Fütterung schwierig (sie können zuerst keine Artemia Nauplien fressen), das heißt man benötigt Infusorien (Amöben, Wimpertierchen,...). Von Vorteil ist Laubblätter lange sich zersetzend im Becken liegen zu lassen und stark verkrautete Zonen im Becken zu haben. Ich lege auch regelmäßig etwas von Hobbys Protogen ins Dickicht und tropfe etwas Liquifry 1 (danke
@fischolli!) ins Moosdickicht mit dem Ziel damit die Infusorienpopulationen zu fördern. Sobald die Kleinen die Artemia Nauplien fressen können haben sie es so gut wie geschafft.
4. Artbecken: ohne wird es schwierig und die Larven werden vermutlich aufgefressen. Ich habe bisher noch nicht gesehen das die Boraras ihre Larven fressen, aber ich gehe davon aus da sie eigentlich nach allem fressbaren picken. Ich denke nicht das sie eine affektive Fresshemmung gegenüber ihren Larven haben, aber ich weiß es nicht. Moderat mit adulten Boraras besetzt habe ich aber im Lang&Flach jede Menge Larven und Jungfische, so dass ich nicht mehr auf einen Aufwuchskasten setzte. und den abgebaut habe. Bei wenigen Larven, oder starkem Fraßdruck, oder einem nicht eigelaufenen Aquarium mit reichhaltiger Mikrofauna, kann aber so ein Kasten Sinn machen. Ich hatte die Breeder Box von Fluval genutzt, die außen angehangen wird und mithilfe eines Lufthebers durchströmt wird. Das hat den Vorteil das kontinuierlich das Wasser ausgetauscht wird (hohe Belastung durch viel Futter) und das in der Box die selben Wasserwerte wie im Hauptaquarium sind. So wachsen dann die Kleinen unter den späteren Parametern auf und stellen sich darauf ein.