Corbicula javanicus

Lisa1601

Mitglied
Hallo Allerseits,

ich bin aufgrund einer Falschlieferung etwas überraschend stolze Besitzerin von 5 Goldenen Körbchenmuscheln geworden.
Ich fände es für die Tiere nicht zumutbar, sie zurück zu senden, sie werden also bleiben.

Geeignete Becken sind reichlich vorhanden und ein in Algenblüte stehender Teich (für die Fütterung) auch.
Dennoch habe ich keinerlei Erfahrung mit Süßwassermuscheln.
Hält sie jemand von euch? Hättet ihr Tipps oder NoGos?

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Vielen Dank und LG
Karin
 

Apparatchik

Mitglied
Hallo Karin,

nur für deine Einordnung: ich habe wenig Ahnung!

Die Muscheln sind Filtrierer und deshalb denke ich das keine oder nur wenig Filterung sinnvoll ist. Ich würde die Muscheln dort einsetzten wo am wenigsten Filterung vorhanden ist, ggf. wenn möglich die Muscheln auch auf verschiedene Becken aufteilen, damit sie weniger Nahrungskonkurrenz haben.
Die meisten Muscheln verhungern vermutlich in überfilterten Aquarien.

Im Gegensatz zu mir kennt vermutlich @cheraxfan2 sich bestens auch mit Muscheln aus.
 

cheraxfan2

Mitglied
Hi,
natürlich kenne ich mich mit Muscheln nicht aus, meine Dreissena hielten zwar lange durch, letztendlich aber doch nicht. Die Corbicula-Arten sind wohl die einzigen Muscheln die im Aq. haltbar sein sollen. Wie Friedrich, würde auch ich sie in ein möglichst wenig gefiltertes Becken setzen, etwas Wasserbewegung sollte aber schon sein, vorteilhaft wären Arten als Beibesatz die etwas wühlen. Ansonsten gibt es alle möglichen bis unmöglichen Tipps zur Muschelhaltung im Netz, die meisten davon sind brandgefährlich, weil man damit leicht überfüttert und das Becken zum Kippen bringen kann, z.B. diese Geschichte mit dem Rohr das man über die Muschel stülpt, dann Futter einfüllt und nach einiger Zeit das Rohr wieder entfernt. Mit der richtigen Futtermenge und dem richtigen Zeitraum kann das funktionieren, die Betonung liegt auf richtig und keiner weiß wie viel/wie oft/ wie lange das wäre.
 

Lisa1601

Mitglied
Hallo ihr Zwei,

vielen Dank für eure Antworten.

Die Tiere sind jetzt in ein Fensterbank-Becken (100x20x25) eingezogen.
Dieses Becken ist darauf ausgelegt, möglichst viele Kieselalgen zu produzieren, um die Hauptbewohner (Theodoxus "dalmaticus") satt zu bekommen. Feinfiltermaterial hat es nicht.

Nach meinen Erfahrungen mit anderen Filtrieren möchte ich auf Industriefutter verzichten und mit Schwebalgen und Infusorien füttern - ganz einfach, weil das Lebendfutter dauerhaft in der Wassersäule steht ... und reichlich vorhanden wäre. Leider bekommen wir ab dem WE Dauerfrost und dann ändert sich das.

Ich habe gelesen, dass selbst diese kleinen Muscheln schon 30-50l H2O/Tag umsetzen. Dann wäre das Becken viel zu klein.
Da mir meine schöne "grünes-Wasser-Zucht" nächste Woche ohnehin erfrieren wird, werde ich wohl ein 120l Maischefass damit befüllen und mit dem Becken verbinden. Mal schauen, ob man da ein sich selbst tragendes System hinbekommt.


diese Geschichte mit dem Rohr das man über die Muschel stülpt, dann Futter einfüllt und nach einiger Zeit das Rohr wieder entfernt
Abenteuerlich ...
Würde ich mit einem Kiemenatmer nicht unbedingt machen.

LG
Karin
 

cheraxfan2

Mitglied
Abenteuerlich ...
Würde ich mit einem Kiemenatmer nicht unbedingt machen.
Nein ich auch nicht.
Nach meinen Erfahrungen mit anderen Filtrieren möchte ich auf Industriefutter verzichten und mit Schwebalgen und Infusorien füttern - ganz einfach, weil das Lebendfutter dauerhaft in der Wassersäule steht ... und reichlich vorhanden wäre.
Der Ansatz gefällt mir, hoffen wir das es gelingt es in dem 120 L Fass das Futter am Leben zu erhalten, zumindest mal eine Weile.
 
G

Gelöschtes Mitglied 46230

Guest
Rohr drüberstülpen klingt für mich gar nicht mal so blöd. Muscheln machen zu, wenn die Wasserqualität nicht mehr passt. Wenn das mit den Infusorien/Schwebeteilchen in der Wassersäule nicht klappt, würde ich es versuchen, ist mMn besser als beim Verhungern zuzuschauen. Setzt voraus, dass man weiss wo die Muscheln gerade sind und einen Stopfen darf man natürlich nicht vergessen (fürs Rausziehen).

VG, Andreas
 

cheraxfan2

Mitglied
Rohr drüberstülpen klingt für mich gar nicht mal so blöd. Muscheln machen zu, wenn die Wasserqualität nicht mehr passt.
Und was machst Du dann mit dem restlichen Futter im Rohr, das versaut Dir das Wasser. Das mit Stöpsel wird nicht klappen, zudem macht die Muschel auch zu wenn sich die Strömung ändert, oder jemand am Becken vorbei geht. Du kannst davon ausgehen, das sie zu macht wenn man das Rohr überstülpt.
 

Lisa1601

Mitglied
Hi Andreas,

bevor sie mir verhungern, würde ich wohl so einiges anstellen, aber das mit dem Rohr behagt mir nicht.
Zum einen behindert die hohe Teilchendichte die Atmung und zum anderen hast du den Inhalt des Rohres hinterher im Becken - und das sollte schwach oder ungefiltert sein.
Da würde ich wohl eher auf ein kleines Artbecken und tägliche Wasserwechsel setzen.

Aber erstmal gehe ich davon aus, dass das klappt (und behalte sie gut im Auge).

LG
Karin

Edit: Hans war schneller ...
 
G

Gelöschtes Mitglied 46230

Guest
Mit dem Stopfen müsste man die Rohrseite unter Wasser verschließen, auf der anderen Seite klappt das natürlich nicht. Als größtes Problem sehe ich in der Tat auch, dass man mit dem Drüberstülpen so stark stört, dass man zum Fütterungsversuch gar nicht erst kommt. Aber Versuch macht kluch.
Die anderen von Euch genannten Ideen hören sich besser an, ich würde halt nur die Methode mit dem Rohr nicht kategorisch ausschließen. Zumindest nicht bei einem transparenten Rohr, denn sehen sollte man schon, was passiert.

VG, Andreas
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo,
Eigentlich sollte man das Rohr bis kurz unter die Wasseroberfläche heraus ziehen können, ohne dass das Wasser herausploppt, aber nur wenn man es oben Luftdicht verschließt. Dann hätte man die Möglichkeit entweder das Rohr unten zu verschließen oder man kann einen Becher darunter halten.
L. G. Wolf
 
G

Gelöschtes Mitglied 46230

Guest
Hallo Wolf,

ja, schon, aber der Stopfen müsste dann auch bei dem entsprechenden Unterdruck noch absolut dichthalten. Also bei 50cm über Wasseroberfläche ca. 50mbar. Ein weiteres Problem ist, dass ohne unteren Stopfen Strömungswirbel in das Rohr "reingreifen" und Futtersauce rausspülen können. Bei kleinem Rohrdurchmesser wird das nicht viel ausmachen, bei größerem vermutlich schon. Man wird mE ohnehin schon eine gewisse Menge verlieren, wenn man das Rohr ganz vorsichtig anhebt, um gerade so mit dem Verschluss-Stopfen drunterzukommen.

Ich hatte vor Jahren mal Bitterlinge und Teichmuscheln. Die Bitterlinge waren toll, aber die Muscheln füttern war echt super-nervig und auf Dauer hätten die es bei mir wohl trotzdem nicht gepackt. Die einzige artgerechte Haltung, die ich Muscheln noch bei mir anbiete, ist als Spaghetti Vongole! Aber dafür ist Karin's Gruppe zu klein, deswegen habe ich es ihr auch nicht vorgeschlagen.

VG, Andreas
 

Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo Andreas,
Das war nur ein Vorschlag zum versuchen. Ich denke schon auch, dass da trotzdem etwas ins Wasser gelangt, aber vielleicht wenig genug.
L. G. Wolf
 
G

Gelöschtes Mitglied 46230

Guest
Hallo Wolf,

ich theoretisiere da auch nur wild herum, Klarheit schafft wahrscheinlich nur ausprobieren. Wenn ichs wirklich anwenden möchte/müsste, würde ich aber vorher erstmal in einem Eimer oder leeren Becken kräftig üben. Zum Glück sind die Tierchen nicht bei mir gelandet und ich kann ein entspanntes Wochenende erwarten...:)
Ein ebensolches wünsche ich in die Runde!

VG, Andreas
 
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