Spektakuläre Verpaarung zweier Barbenarten

Hallo!

Nach langer Abstinenz hier im Forum bin ich gezwungen mich hier anzumelden, da ich heute eine interessante Beobachtung machen durfte. Als ich morgens mein Barben-Becken füttern wollte (Besatz: viele Prachtbarben, ein Pärchen Odessa Barben, viele Nachkommen von Purpurkopfbarben und eine ausgewachsene Weibliche Purpurkopfbarbe.) Die weibliche Purpurkopfbarbe ist die Mutter der Nachkommen, das Männchen verstarb vor einigen Wochen. Nun sah ich aber wie heute die männliche Odessa Barbe meine weibliche Purpurkopfbarbe durch das Pflanzendickicht scheuchte und sie immer wieder mit der Schwanzwurzel umklammerte. Nachdem ich eine eindeutige Laichabgabe beobachten konnte, fischte ich das "Pärchen" heraus und versetzte sie in ein kleines Becken. Zu meiner Verwunderung ließen die beiden sich nicht stören und begannen wieder erneut mit dem Ablaichvorgang. Nach 1.5h fischte ich die beiden Turteltäubchen wieder heraus und überlegte was denn da für Hybriden gar Bastarde herauskommen würden. Eventuell wunderschöne Odessabarben mit schwarzen Streifen? Oder rote Purpurkopfbarbenweibchen? Zu meiner Verwunderung sind die meisten Eier nicht verpilzt, man erkennt eine Embryonalentwicklung. Nun zu meiner Frage soll ich die kleinen großziehen? Was kommt heraus? Und ist dies überhaupt mit der Evolutionsbiologie vereinbar? Bilder werde ich die Tage mal hochladen! Ich halt euch auf dem Laufendem!
 
Hallo,

Odessa- und Purpurkopfbarbe sind relativ nah verwandt - sie gehören beide zur Gattung Pethia),von daher ist es durchaus möglich (vielleicht gibt's ja Farbenblindheit auch bei Fischen :wink:), dass es zur Hybridisierung kommt. Hybriden sind im Tierreich durchaus nicht so selten, wie man vielleicht denken könnte - ob nun zufällig entstanden (zB Teichfrosch) oder durch den Menschen herbeigeführt (zB Maultier/Maulesel). Und gerade in Gebieten, in denen sich Vorkommen nahe verwandter Arten überschneiden, dürfte das in der Natur mehr oder weniger regelmäßig passieren.
Entscheidend ist halt, ob die Nachkommen (die F1-Generation) a) überlebensfähig, und b) untereinander fortpflanzungsfähig sind.

Von daher: Freuen und weiter beobachten :thumleft: Wenn's der Platz hergibt, kannst Du den Nachwuchs ja separat halten und schauen, ob er seinerseits zur Vermehrung schreitet.

Viele Grüße,
Thomas
 
Hallo Thomas!

Stimmt daran hab ich gar nicht gedacht :shock: , obwohl ich mich mit beiden Arten relativ gut beschäftigt habe, da ich sie gezielt vermehrt habe in den letzten Jahren. Nachdem ich aufgestanden bin hab ich erstmal ein Laichkorn rausgefischt, es unters Mikroskop gesteckt und tatsächlich, man erkennt die Embryonen.
1. Embryo :dance:
jdfhh7dx.jpg


Hier die Eltern :thumleft:

2. Die Dame mit ihren zahlreichen "echten" Nachkommen. Ps. Gestern war sie doppelt so dick :roll:
6apkx822.jpg


3. Der Mann :lol: , der eigentlich eine Freundin hat und fremd ging :box:

lxj9j4km.jpg



Ich halt euch weiter auf dem Laufenden!
Mit freundlichen Grüßen Markus!
 
So die Larven sind nach nur einem Tag bereits geschlüpft. Sie sehen vital aus. Interessiert das hier im Forum überhaupt wen oder nicht? :shock:
 
G

Gelöschtes Mitglied 39171

Guest
Moin.

Berichte einfach weiter. Mich interessiert schon, was da heranwächst. Könnte eine interessante Mischung ergeben.
 
....mach mal ruhig weiter.

Wer weiß, was da raus kommt - oder unter welchem handelsnamen wir das womöglich schon kennen und nicht wußten, wo das herkommt :mrgreen:

Liegestuhl ist aufgestellt !
 
Hallo! Freut mich dass es immerhin ein paar interessiert :D . Naja bis die kleinen groß sind vergehen schon paar Monate aber ich bin echt gespannt, evtl sind die F1 Nachkommen ja fruchtbar und sehen echt super aus, dass man von einer neuen Art sprechen könnte? Bin selber sehr gespannt und sehr froh diese Aufgabe schicksalshaft übermittelt bekommen zu haben :lol:
 
Hallo!

Update, die ersten Larven haben sich heute freigeschwommen. Es sind nicht mehr so viele wie geschlüpft sind, allerdings sehen sie gut und gesund aus. Ich geh mal davon aus, dass die verstorbenen Larven einfach genetisch gesehen nicht auf lange Zeit lebensfähig waren , so ähnlich wie diverse Geno-Mutationen(Monosomien usw), da sich die Hybriden ja aus unterschiedlichen Arten zusammensetzen. Dennoch bin ich verwundert, dass einige Jungfische sehr gut aussehen und wohl Glück hatten bei Zusammensetzung ihrer Gene. Auffallend war auch, dass einige geschlüpfte Jungfische nie ihren Dottersack aufgebraucht haben und im (ich nenn es mal so) 1. Larvenstadium verblieben über einige Tage bis sie verstorben sind, während andere normal wuchsen. Mal schauen wie sich das ganze weiterentwickelt, gefüttert wurde heut mit Infusorien und JBL Fluid.
 
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