Den Oberflächenskimmer hatte ich eine Zeit lang mal ausgeschalten, hat aber leider keine Veränderung gebracht.
Naja, ich denke dass man ihn erst gar nicht braucht und er stellt halt einen Faktor dar, der dazu beiträgt, dass noch mehr Sauerstoff ins Wasser gebracht wird.
Ich hatte mir mal überlegt einen O2 Tröpfchentest zu kaufen aber bisher nicht die Notwendigkeit gesehen da ich mir nicht sicher bin inwieweit O2 jetzt beim Pflanzenwachstum / Algenthema eine Rolle spielt sondern eigentlich primär nur für die Bewohner und den Filterbakterien, korrigiert mich aber wenn ich hier falsch liege!
Pflanzen brauchen in erster Linie das Nitrat, bei dem der Wert allerdings nicht zu hoch liegen sollte, und CO². Wie geschrieben, kann es sein, dass du das CO² aus der Anlage mit zu viel (Oberflächen-)Bewegung und/oder Sprudelsteinen auch zum größten Teil direkt wieder austreibst. Das heißt, dass du getrost auf das eine (CO²) oder das andere (Sauerstoffzufuhr) verzichten kannst. Fische gehen bei zu wenig Sauerstoff direkt erstmal an die Wasseroberfläche. Also du erkennst es direkt visuell, wenn zu wenig Sauerstoff im Becken sein sollte. Und die Pflanzen brauchen ein Gleichgewicht ein gleichgewicht an Dünger und CO², um zu wachsen (ganz einfach ausgedrückt). Wenn eine Pflanze einfach mal salopp beispielsweise Eisen, Nitrat und Phosphat in bestimmten Mengen braucht, dann nimmt sie nicht die Stoffe einzeln auf, wie sie vorhanden sind, sondern im Bundle. Also wenn kein Eisen mehr im Wasser ist, dann nimmt sie auch weniger Phosphat und Nitrat auf. Darum gibt es ja diese "Volldünger", die man täglich oder wöchentlich dosiert. Außerdem wandelt sie ja das CO² in Sauerstoff um. Also das was du (entsprechend dosiert) an CO² ins Wasser leitest, wird ja letztendlich zu Sauerstoff und fördert dadurch das Wachstum. Algen brauchen kein CO². Die weniger komplex als Pflanzen und sehr genügsam. Sie ernähren sich vom Überschuss. Also wenn das CO² durch zu starke Wasserbewegung und eine zu große Oberfläche/Oberflächenströmung (Skimmer, Ausströmer/Wasserfälle [je nach Ausrichtung] und Blubbersteine vergrößern die Wasseroberfläche) wieder ausgetrieben wird, dann hemmt dies das Wachstum der Pflanzen, die wiederum weniger Mikro- und Makronährstoffe und Mineralien aus dem Volldünger aufnehmen, und die Pflanzen können nicht mehr mit den Algen konkurrieren. Algen sind natürlich gewissermaßen normal, nur sie dürfen keine Überhand nehmen, weil sonst die Pflanzen eingehen. Darum ist generell auch eine sehr dichte Bepflanzung sehr zu empfehlen. Meine Frau hat damals auch gesagt, dass ich mit den ganzen Pflanzen rumspinne und dann irgendwann verstanden hat, dass diese, wenn das Wachstum gut angeregt wird, dauerhafte Nahrungskonkurrenten für die Algen sind und man somit auch ein schöneres Gesamtbild hat (sie will ja ein schönes Becken im Wohnzimmer und keinen Tümpel - wenn es nach mir ginge könnte es auch gerne ein braunes Biotopaquarium sein).
Am Anfang empfehlen sich viele schnellwachsende Stengelpflanzen, bis sich nach ca. 4-6 Monaten ein solides Gleichgewicht eingestellt hat, die man dann auch nach und nach austauschen kann. Schnellwachsend auch, weill man befallene Teile einfach entfernen kann, dass die Sporendichte, zusätzlich zu den regelmäßigen Wasserwechseln, verringert wird. Auf zu starke und zu lange Beleuchtung sollte man am Anfang auch verzichten. Es gibt da so Watt-pro-Liter-Rechner online, wo auch so Ranges für bestimmte Pflanzen angegeben sind. So etwas empfiehlt sich mal zu benutzen. Bei einem neu eingerichteten Aquarium sollte man ca. 6 Stunden täglich beleuchten und dann nach und nach (alle 1-2 Wochen) bis auf jeweils 30-60 Minuten, maximal auf 10 Stunden hoch gehen. Also ich beleuchte meine Becken grundsätzlich nur 9 Stunden voll und habe vorher und nachher höchstens noch 'ne halbe Stunde etwas "Mondlicht". Damit fahre ich schon sehr lange Zeit relativ gut. Wenn das Becken in einer dunkleren Zimmerecke steht (was es definitif tun sollte), dann ist auch die Uhrzeit egal. Weil wir halt arbeiten (okay, ich bin eigentlich der Hausmann auf Teilzeit, aber egal), geht unser Becken in der Winterzeit um 14 Uhr an uund um 23 Uhr ist dann Ende, damit wir am Feierabend etwas davon haben. Man muss nicht zwangsläufig um 8 Uhr morgens das Licht anknallen. Und eine zu lange und zu helle Beleuchtung begünstigt Algenwachstum, weil Pflanzen lediglich eine Bestimmte Zeit lang Photosynthese betreiben (ca. 5-6 Stunden + Auf- und Abklingzeit). Das erkennt man daran, dass sich irgendwann zum Ende hin die Blätter teilweise schließen. Ballerst du aber zu lange Licht, brauchen die Algen keinen "Schlaf" und klauen den Pflanzen wiederum die Nährstoffe...
Ganz einfach ausgedrückt:
- Sauerstoffzufuhr verringern
- Nicht zu lange und zu stark beleuchten
- Bis das Becken stabil ist regelmäßige/wöchentliche 30-50%ige Wasserwechsel
- Stark befallene Pflanzenteile manuell entfernen und Hardscape mit Essig reinigen und schrubben
Ich habe hier nicht alle gelesen, aber ich glaube die Beleuchtung wurde hier noch nicht angesprochen. Wie lange (von wann bis wann) beleuchtest du denn eigentlich?
Viele Grüße & viel Erfolg
Sebastian