Aus reiner Neugier, wie setzt man die Ingwerkur an und was bewirkt die? Hab ich so noch nie gehört, bin da auch absolut nicht bewandert.
Als Bad habe ich das noch nie gehört. Wie müsste ich das dosieren? Und nehme ich frischen Ingwer?
Das hatte ich vergessen, entschuldigung. Ich habe in diesem Forum ja noch nie davon berichtet. Ich poste mal, was ich in einem anderen Forum dazu geschrieben habe.
Viele Fische leiden wenn man sie kauft oder von anderen übernimmt unter den üblichen Kiemenwurm oder Hakenwurm-Befall. Dies häufig ohne es überhaupt zu wissen. Gyrodactylus-Befall ist ein häufiger Auslöser für andere Zierfischkrankheiten im sekundären Stadium.
Problem dabei ist wie z.B. bei Lebendgebärenden
Poecilia reticulata, dem allseits bekannten Guppy, oder seinen Kollegen Platy, Molly und Co. und auch anderen Fischarten; wie bekommt man sie zumindest parasitär frei von äußeren Parasiten. Speziell jenen, die sie gerne an den Flossen, an den Kiemen etc. mit sich herumtragen?
Das ganze natürlich noch
ohne Einsatz von Chemikeulen wie Praziquantel, die z.B. eben die Lebendgebärenden so überhaupt nicht mögen und vertragen, oder Levamisolhaltige Medikamente und auch noch
ohne mir meine aquaristische Wasserchemie zu himmeln?
Bei Praziquantel Einsatz stören sich Lebendgebärende(!) und auch Welse sehr gerne an der Menge die eingesetzt wird, weil es in höheren Dosen zu einer Schädigung der Kiemen führt. Interessanterweise überleben viele Monogenea diese Behandlung auch noch, weil durch die fischeigene Schleimhautproduktion sie recht geschützt sind und das Medikament sie gar nicht erreicht, oder aber nur deutlich weniger effektiv.
Bei einer Behandlung mit Wasserstoffperoxid, (die ich übrigens nur dem Kenner empfehle, ansonsten Finger weg), die auch Monogenea Infektionen behandelbar macht, je nach Menge, sind Lebendgebärende bei höheren Dosen schnell mit Ableben beschäftigt. Sprich, sie sterben und das sehr schnell!
Beim Einsatz von Formalin kann man sich auch fix von Monogenea-Befällen befreien. Leider nagt Formalin massiv am Sauerstoffgehalt des Aquariums, reduziert ihn, sodass man selbst den O2-Gehalt peinlichst im Auge behalten muß und zusätzlich Sauerstoff hineinbringt. Schwierig.
Mit meiner Methode, die ich mir übrigens nicht selbst ausgedacht habe, dennoch aber von einer meiner vielen Südostasienreisen mitgebracht habe und dann im Selbstversuch daheim ausprobiert habe, möchte ich sie nun hier zum Besten geben. Zur Nachahmung empfohlen. Ihr killt damit sämtliche (!) externen Wurmarten, Gyrodactylen etc. und Co. die man üblicherweise am Fisch findet. Das ganze ohne den Fischen massiven Stress auszusetzen.
Dazu benötigt man zwei Zutaten.
1. Ingwerpulver Konzentrat
2. Alkohol, Ethanol, 70% etc.
Beide Zutaten sind ohne Probleme in Drogerie und Apotheke zu erhalten. Preislich liegt man da bei etwa 3,-€ für Ingwerpulver und Ethanol 70% bei etwa 13,- € für einen Liter.
Dies mischt man in einem Verhältnis 6-4. 6 Teile Alkohol zu 4 Teilen Ingwerpulver. Diese Mischung gibt man dann in ein separates, externes, nachrechenbares Behältnis mittels Pipette (Apotheke), wo die Fische für 30 Minuten unter Zugabe von Sauerstoff, in Aquarienwasser gebadet werden. In den Behälter gibt man maximal 1% -1,5%, maximal 2% hinzu. Wichtig ist natürlich die Fische zu beobachten und bei signifikanten Problemen sofort umzusetzen!
Im Regelfall haben sie aber keine Probleme. Diese Behandlung kann man auch mehrfach durchführen. Es schadet nicht den Kiemen, weder den Flossen, noch sonstigen Dingen am Fisch. Erhöht man die Mischung wird es sogar wirksamer als Praziquantel und Konsorten. Erhöht man die Baddauer ebenso. In der Regel reichen 30 Minuten. Diese Methode kann man auch bei empfindlichen Arten nutzen ohne Gefahr zu laufen, das sie dabei sterben. Mit 6-4 Mischung hatte ich die besten Erfolge.
Ich gebe das hier im Grunde nur weiter, da ich erneut gefragt wurde wie ich meine Tiere behandele. Eine einfache Methode externe Parasiten zu vernichten, ohne Einsatz von Chemie, ohne Konsultation von einem Tierarzt und ohne Gefahr die Fische ins Nirvana zu verabschieden.
Die Menge wäre
4ml - 10ml auf je 10 Liter. Wichtig ist hierbei, es handelt sich um ein BAD!
Es wird nicht im Aquarium behandelt! Die Badedauer beträgt im Mittel 30 Minuten. Es sollte jedem einleuchten, das kleine Mimosen wie z.B. Funkensalmer das völlig anders wegstecken als z.B. Guppies. Wer sich nicht sicher ist, der nimmt die geringste Dosis oder geht auf das Mittelmaß, bzw. erhöht stufenweise bis zum Maximum. Es besteht ebenso ein signifikanter Unterschied in der Badedauer!
Im Regelfall reichen 30 Minuten völlig aus!
Ich warne vor der Vorgehensweise "Viel, hilft viel!" Das ist hier nicht der Fall. Wer Schiss hat und um seine Fischis fürchtet, reduziert die Badedauer auf 15 Minuten. Man kann die Badedauer verlängern, ich rate davon aber ab. Externe Parasiten überleben dieses Bad in den seltensten Fällen. Und, nicht vergessen, man kann das auch eine Woche später ruhig mal wiederholen.
Ich werde auch häufig gefragt ob es gegen die Eier Wirkung zeigt. Vor diesem Hintergrund habe ich meine Quelle befragt und mir wurde kurz und knapp gesagt, wo keine Würmer, da keine Eier. Wer sich also nicht sicher ist, ob oder ob nicht, der mag es einfach mal von Zeit zu Zeit wiederholen.
Die Behandlung KANN helfen Dermosporidia aka Dermocystidium vom Fisch zu lösen!
Es ist absolut Ok, diese Emulsion mit Oreganopulver und Lauchpulver weiter zu ergänzen, in gleicher Konzentration. Sollte das Ergebnis zu dickflüssig werden, einfach mit Alkohol soweit verdünnen, bis es pipettierbar wird.
Grundsätzlich gehe ich von einem Alkohol-Extrakt aus in 70% Ethanol, dass man mindestens 7 Tage bei Zimmertemperatur in einer
Braunflasche (die kosten nun wirklich nix) ziehen lässt und
2x am Tag aufschütteln muss. Danach den Inhalt über einen feinen Kaffeefilter abseien und das Extrakt in eine Pipettenflasche umfüllen. Wenn ihr Weingeist benutzt, oder höher prozentigen Alkohol, müsst ihr es eben einfach entsprechend berechnen. Ich betone hier ausdrücklich, dass dieses Zeug sicher vor Kinderhänden zu sein hat! Also lasst es nicht rumstehen!
Die garantierte Haltbarkeit liegt bei einem Jahr! Darüber hinaus kann man es auch noch anwenden und es ist durchaus auch noch wirksam, aber durch enzymatische und chemische Reaktionen, lässt die Wirkung dann nach.