Guppy-Weibchen erkrankt

Hallo zusammen,

Ein Guppy-Weibchen in meinem Becken macht mir Sorgen.

Es schwimmt die meiste Zeit des Tages dicht unter der Wasseroberfläche in ein und derselben Ecke (direkt vor dem Filtereinlaß). Es atmet aber nicht auffällig.
Es ist dafür recht mager (viel dünner als meine restlichen Weibchen) und hat fädrigen, weißen schleimigen Kot.
Es frißt, wenn ich die anderen Fische füttere zwar mit, aber nicht so viel.
So langsam scheint sich auch die Schwanzflosse abzusenken, zudem sieht die Schwanzflosse irgendwie zusammengezogen aus (nicht so schön gefächert, wie bei den anderen Weibchen).

Mein Fischbestand:
13 Guppys, davon 10 Weibchen, 3 Männchen
7 Corydora julii
4 Zwergfadenfische (neu), die Symtome waren aber bei dem erkrankten Fisch schon früher da.

Ein weiteres Weibchen zeigte eine Zeit lang ein ähnliches Verhalten, nun nicht mehr. Es verhält sich zwar insgesamt ruhiger, macht aber keinen wirklich kranken Eindruck. Die beiden Fische stammen vom selben Händler, wurden zeitgleich gekauft.

Meine Wasserwerte:
Nitrit: 0
Nitrat: 10-25
GH: < 7°d
KH: zwischen 6° und 10°d
pH: zwischen 7,2 und 7,6

die genannten Werte sind im grünen Bereich, so wie ich das sehe.

Das Becken hat 180 l, läuft seit November, hat Probleme mit Kieselalgen. Sehr hoher Silkatwert im Wasser aus der Leitung.

Viele verschiedene Pflanzen: Echi´s, Fettblätter, Wasserpest und einge, von denen ich den Namen leider vergessen habe.
Bei manchen Pflanzen gutes Wachstum.

Meine Frage nun: Hat jemand von euch eine Idee, an was der Fisch erkrankt ist und wie die Prognose aussieht? (Auch in Bezug auf Ansteckung und meinen restlichen Bestand?) Der Fisch scheint schon ein paar Wochen krank zu sein, leider habe ich jetzt erst geschaltet :?

Viele Grüße

Susanne
 
Hallo Susanne,

vielleicht lehne ich mich etwas weit aus dem Fenster, aber weißer, schleimiger Kot könnte auf Darmparasiten hinweisen. Auch, dass die Dame sehr dünn ist, ist ein mögliches Indiz dafür. Dass sie die Flossen klemmt, ist meistens ein Anzeichen allgemeinen Unwohlseins. Schau doch bitte mal, ob vielleicht der After der Dame hervorsteht und/oder entzündet ist, oder ob evtl. rote oder weiße Fäden heraushängen. Diese Fäden sind meist sehr dünn und nur höchstens 5-10mm lang, den Fisch einfach mal eine Weile genau beobachten.

Liebe Grüße (und hoffentlich bald gute Besserung)
Dani
 
Hi Namensvetterin,
weißer, schleimiger Kot kann, muss aber nicht zwangsläufig (was meine Vorrrednerin ja auch schon anmerkte) auf einen Befall mit Darmparasiten hindeuten. Fische zeigen diese Symptome auch, wenn sie wenig bis gar nichts fressen. Dann kommt Darmschleimhaut statt des normalen Kots. Meine Fische hatten vor kurzem einen Befall mit einzelligen Parasiten. Es war nur ein verändertes Verhalten zu erkennen. Kein Fressen mehr und in folge dessen weißer dünner Kot, Flossenklemmen (wie bei deinem Fisch), schnelle Atmung, Apathie. Damit möchte ich keineswegs sagen, dass dein Fisch diesselbe Krankheit hat. Ich möchte nur betonen, dass man hier schlecht Ferndiagnosen stellen kann, dass viele Symptome auf mehrere Krankheiten passen. Eine sichere Diagnose bekommt man nur durch einen Abstrich. Dies lohnt sich meistens nur, wenn mehrere Fische betroffen sind und der gesamte Bestand in Gefahr ist. Ich wünsche Dir dennoch, dass es wieder wird und dass vor allen die anderen Tiere nicht betroffen sind. Falls der Fisch aber nicht mehr fressen sollte, besteht auch nicht mehr viel Hoffnung.
Viel Glück, Susanne
 
Hallo,

erstmal Danke für eure Antworten. Für den Fall, daß es Darmparasiten sind, habe ich aber wohl keine Möglichkeit, den Fisch davon zu befreien, oder?
Oder hilft sich in diesem Fall der Körper bei möglichst optimalen Lebensbedingungen und damit einer guten Abwehr irgendwann von selbst?

Werde das Weibchen weiter beobachten.

Habe, nach eingem Lesen im Net aber fast schon die Befürchtung, das es sich um Fischtuberkulose handelt :? Will ja nicht den Teufel an die Wand malen, aber...wenn, sollte ich wohl bald handeln, aber in diesem Moment kann ich wohl erstmal nur abwarten.

Jemand da, der meine Befürchtung teilt?

Wäre für eine Antwort dankbar.

Viele Grüße
Susanne
 

elchi07

Moderator
Teammitglied
Hallo Susanne,

informieren und nachdenken ist ja gut, aber mach dich nicht verrückt. Eine klare Diagnose kann dir hier keiner so einfach stellen. Und Vermutungen bringen dich auch nicht weiter. Wie schon gesagt wurde, kannst du im Moment nur abwarten und beobachten (den kranken Fisch und die gesunden Tiere) oder man müsste das bei einem Tierarzt mikrobiologisch untersuchen lassen.

Viele Grüße
Roman
 
Hallo Roman,

na klar versuche ich gelassen zu bleiben, aber gerade als Neuling verwirren einen die vielen Infos die man hier und da liest eben auch zuweil ein bischen, so daß man sich lieber auf das schlimmere einstellen mag und dann hoffentlich positiv überrascht wird. Man möchte eben nicht durch Unachtsamkeit oder das nicht ernst nehmen von Symptomen evtl etwas gravierendes falsch machen. Aber ich werde weiter beobachten.

Viele Grüße

Susanne
 
Hi Susanne,

hast Du Dir mal den After von der Dame angeschaut, gerade, wenn sie sehr ruhig ist, kann man da evtl. was sehen.

Liebe Grüße
Dani
 
elchi07 schrieb:
Wie schon gesagt wurde, kannst du im Moment nur abwarten und beobachten (den kranken Fisch und die gesunden Tiere) oder man müsste das bei einem Tierarzt mikrobiologisch untersuchen lassen.

Viele Grüße
Roman

Hallo Zusammen,

wie bitte? Vom Tierarzt untersuchen lassen? Bei allem nötigen Respekt und bei aller Tierliebe, aber es ist "nur" ein Guppy- Weibchen. Wenn sich keine Besserung einstellt, vielleicht auch nach einer Behandlung gegen Darmparasiten, würde ich dieses Weibchen raustun.

Gruß Tornado
 
Hallo,

hm, ich finde schon, daß, wenn man die Verantwortung für ein Tier übernimmt, man sich auch den evtl. Kosten und Unannehmlichkeiten bewußt sein muß, die den eigentlichen Kaufpreis für ein Tier weit übersteigen.

Den Wert eines Tieres kann man, wie ich finde, nicht am Kaufpreis festmachen sondern besteht allein aus der Tatsache, das es ein Lebewewsen ist, für das wir uns zudem noch entschieden haben, Verantwortung zu übernehmen. Auch wenn es "nur" ein Fisch ist, der hinter einer Glasscheibe lebt.

Aber ich gehöre auch zu der Sorte Mensch, der nicht mit einem Schuh nach einer großen Spinne wirft. Die kommt unversehrt raus aus dem Haus. :wink:

Will keinem auf die Füße treten, wir pflegen hier doch alle Fische; und deshalb, zieht man hier alle Möglichkeiten zur Hilfe in Betracht, wenn nicht hier, wo dann?

Viele Grüße

Susanne
 
Hallo
(offtopic ein)Ich finde diesen satz
Bei allem nötigen Respekt und bei aller Tierliebe, aber es ist "nur" ein Guppy- Weibchen.
vollkommen daneben ehrlich. Würdest du das bei einem teuereren Fisch auch so sehen? (offtopic aus)

Frisst denn der Fisch inzwischen noch? Ich kenn das nur, das sie sich zurückziehen, kurz bevor sie werfen, aber wenn sie dünn ist, ist das schon seltsam

Gruß Moni
 
Hallo Zusammen,

bitte nicht falsch verstehen. Mein Kommentar bezog sich rein auf den Tierarzt. Ich tue auch alles für meine Tiere. Wenn meine Guppys oder Platys (um nur die preiswerten zu nennen) eine Krankheit haben, pflege und behandle ich sie natürlich auch. Ggf. wird dann auch ein betroffener Fisch in Quarantäne gesetzt. Ich hole mir Rat in Büchern und im Internet. Nur zum Tierarzt zu gehen, das lese ich hier wirklich zum ersten Mal.
Zugegeben, ich weis nicht, ob ich das bei "teuren" Fischen genau so sehen würde. Mal an Euch die wirklich ernst gemeinte Frage: Seid Ihr schon mal mit einem Fisch beim Tierarzt gewesen?

Gruß Tornado
 
Hallo
ich denke der Tierarzt könnte in einem solchen Fall, wenn noch mehr Fische auf so unerklärliche Weise erkranken oder womöglich sterben, durch mikrountersuchungen feststellen, an was es nun gelegen hat. deshalb wurde er hier wohl erwähnt.

Gruß Moni
 

elchi07

Moderator
Teammitglied
Hallo,
einfachich schrieb:
ich denke der Tierarzt könnte in einem solchen Fall, wenn noch mehr Fische auf so unerklärliche Weise erkranken oder womöglich sterben, durch mikrountersuchungen feststellen, an was es nun gelegen hat. deshalb wurde er hier wohl erwähnt.
genau, zumal hier der Verdacht auf Fischtuberkulose angesprochen wurde, die für den Menschen infektiös ist. Wenn man eine 100-prozentige Diagnose haben will, kommt man um eine entsprechende mit Kosten verbundene Untersuchung, bei der evtl. auch ein Fisch geopfert werden muss, nicht herum. Das ist rein theoretisch betrachtet. Was der einzelne Aquarianer im Endeffekt macht, muss er selbst wissen. Aber die pauschale Aussage "es handelt sich nur um ein Guppy" finde ich grundsätzlich bedenklich, da es neben dem "Geldwert" immer auch einen ideellen Wert gibt.

Viele Grüße
Roman
 
Hallo,
wie einige hier wissen, war ich schon beim Fischtierarzt beim hiesigen Veterinäramt, weil mir die Tiere gestorben sind. Nur durch einen Abstrich konnte die Ursache festgestellt werden. Selbst als der Doktor das Tier gesehen hat, konnte er nichts Auffälliges sehen. Durch diese Aktion habe ich acht Tiere retten können, bin viel schlauer als vorher und "nur" 30 Euro ärmer. Ich stehe immer noch in Kontakt mit dem netten Herren und kann ihm Fragen stellen.
Aber wie gesagt: meist macht man sowas, wenn der gesamte Bestand in Gefahr ist, und bei mir war er das.
Zu einem normalen Tierarzt braucht man aber nicht zu gehen, die haben von Fischen meist keine Ahnung.
Susanne
 
Hallo zusammen,

melde mich jetzt nach dem Wochenende wieder. Leider ist das Weibchen wenige Stunden nach meinem letzten Post gestorben.

Es hatte, wie ich jetzt vermute, Darm- und Kiemenparasiten. Das passt zu dem fädrigen, weißen Kot und der Tatsache, daß das Weibchen plötzlich hervorstehende Augen und abgeklappte Kiemendeckel hatte, zudem hat es schwer geatmet. Ansonsten hatte sich das Aussehen des Weibchens nicht weiter verändert. Ich fürchte, es ist erstickt. :(

Hätte ich jetzt immer noch Angst wegen Fischtuberkulose, würde ich den Fisch mit zur Untersuchung /Probe nehmen, aber alle meine übrigen Fische sind zum Glück offensichtlich fit. Werde aber wegen der Parasiten das gesamte Becken reinigen, alle Dekogegenstände auskochen, Kies durchwaschen usw. Nur den Filter lasse ich soweit in Ruhe.
Vielleicht ist das ja Quatsch, aber es beruhigt mich.

Viele Grüße, danke für eure Hilfe

Susanne
 
Hallo Susanne.
was denkst Du denn, was es für Parasiten waren? Eigentlich kommen Parasiten und diverse Keime in geringer Zahl in jedem Becken vor und es kommt erst durch ungünstige Bedingungen zum Ausbruch einer Krankheit. An Deiner Stelle würde ich mir diese Aktion sparen, da sie für Deine Fische Stress bedeutet und es gerade aufgrund dessen eher noch zu einem Massenbefall kommen könnte. Dazu kommt noch, dass die Parasiten oder was auch immer, am Fisch direkt schmarotzen und Du somit mit der Säuberung nicht viel erreichst. Wechsel lieber häufig das Wasser und beobachte Deine Fische genau, wenn dann was sein sollte, kannst Du immer noch reagieren.
Grüße, Susanne
 
Hallo Susanne, (wie viele haben wir eigentlich hier im Forum? :wink: )

die Beckenreinigung war ohnehin wegen eines immer noch recht starken Kieselalgenbefalls bei mir nötig (habe unheimlich viel Silikat im Leitungswaser). :? Brauchte viele neue Pflanzen, hintere Scheibe war "zu" usw. Das kranke Weibchen kam jetzt noch dazu.
Wechsle einmal wöchentlich ohne Außnahme 50-60% Wasser, manchmal auch ein bischen mehr (habe einen exra Kalender dafür), wegen der Zwergfadenfische, das denke ich, sollte ich wohl aber auch nicht übertreiben. :wink: Könnte höchstens noch einen halbwöchigen Mini-WW zusätzlich einplanen. Quasi mal eben 3 Eimer raus, 3 rein.

Habe jetzt gelesen, daß es ein Mittel gegen Darm-und Kiemenparasiten gibt, Preis Coly. Sollte ich das vorbeugend nochmal anwenden?

Das Weibchen hatte auf mich von Anfang an einen etwas merkwürdigen Eindruck gemacht, es hatte die Krankheit wohl vom Händler mitgebracht. Meine Corys, die auch mal zwischendurch etwas merkwürdig aussahen (irgendwie Farbverändert, weiß-transparente Stellen, aber kein Pilz), haben sich auch alle nur mit Hilfe von ausgiebigen Wasserwechseln und mit Hilfe von Seemandelbaumblättern, die ich immer drin habe, komplett erholt. :)

Wasserwechsel werden als "Heilmittel" wohl leider immer noch unterschätzt. Einfacher und preisgünstiger kann man kein gesundes Wasser haben.

Werde demnächst vielleicht nochmal mein Glück mit dem Verschneiden mit Osmosewasser versuchen.

Viele Grüße

Susanne
 
Oben