Hallo!
Wie meine Vorredner schon gesagt haben,ein möglichst großes Becken ist immer von Vorteil.
Es gibt zwar auch einige Arten,welche man schon ab 200 Liter halten kann,aber als Malawi-Neuling würde ich zu größeren Becken raten,um das Aggressionspotential vieler Malawi-Cichliden einzudämmen.
Zuerst müßtest du dich entscheiden,welche Art Biotop des Malawisees du nachbilden möchtest.
Entweder:
1.Felsriff(Küsten-und Brandungsbereich)
Dazu müßtest du ein großflächiges hohes Felsriff mit vielen Höhen und Spalten in dein Becken einbringen(am besten durch Verkleben mit Aquariensilikon gegen Einsturz sichern.WICHTIG:vorher den Beckenboden mit Schaumpolystyrol auskleiden,sonst droht Bruchgefahr!
Auf die Steine könntest du zur Begrünung Anubias und Javafarn aufbinden.
Typische Bewohner wären die Mbuna (Pseudotropheus-,Labeotropheus-,Melanochromis-,Labidochromis oder Cynotilapia-Arten.)
Sie sind fast sämtlich farbenprächtig und lebhaft,leider aber auch oft sehr aggressiv.
Passende Anfängerfische wären Melanochromis cyaneorhabdos,Melanochromis johanni,Labidochromis caeruleus"Yellow",Labidochromis hongi oder Pseudotropheus socolofi.
Diese Arten sind relativ gemäßigt in ihrem Temperament.
Ausdrücklich warnen möchte ich Neulinge vor Melanochromis auratus,einem oftmals sehr aggressiven Fisch,und vor allem vor Pseudotropheus lombardoi.Hier spreche ich aus eigener Erfahrung.Diese wunderschönen Fische sind nur sehr eingeschränkt aquarientauglich(nicht unter 1000 Liter),da sie äußerst tyrannisch werden können und selbst Cichliden von doppelter Größe angreifen und oft auch töten.
Auch von Pseudotropheus demasoni rate ich ab,weil sie ausgesprochene Nahrungsspezialisten sind(Algen,Aufwuchs,Pflanzenflockenfutter,Spirulina) und außer Cyclops keine tierische Nahrung vertragen.
Sie gehören deshalb meines Erachtens nach in ein Artbecken,wo sie speziell ernährt werden können.
Für die anderen Mbuna-Arten wäre eine Ernährung mit Mückenlarven,Artemia,Aufwuchs,Salat,Spirulina oder ählichem ideal.
Ein richtig zusammengesetztes Mbuna-Gesellschaftsbecken ist ein Anblick, der es mit jedem Meerwasser-Becken aufnehmen kann.
2. Übergangszone,kleinere Arten
Ein solches Becken wäre mit einigen Felsbrocken und viel freiem Schwimmraum ideal eingerichtet.
Eine geeignete Bepflanzung wären Vallisnerien,Cryptocoryne usteriana oder Cryptocoryne aponogetifolia.
Ein geeigneter Besatz wären Aulonocara-Arten,eventuell auch Copadichromis.In Becken ab 500 Liter auch Hemitilapia oxyrhynchus.
Die Ernährung ist ähnlich derer der Mbunas,aus eigener Erfahrung schätzen sie hin und wieder etwas Krebs-und Muschelfleisch.
Zu beachten ist daß sich Aulonocara gern kreuzen,also vielleicht besser nur eine Art pro Aquarium oder nicht zu eng verwandte Arten vergesellschaften.
Der Nachtteil eines solchen Beckens ist,daß nur die Männchen farbenprächtig sind,der Vorteil ist die gegenüber Mbunas wesentlich geringere Ruppigkeit.
3.Übergangszone Größere Arten
Einrichtung wie bei 2.
Geeignet sind Nimbochromis,Fossochromis,Cyrtocara moori oder Sciaenochromis ahli.
Ein solches Becken sollte mindestens 1000 Liter fassen, da einige der genannten Arten bis 30 cm oder sogar noch etwas darüber erreichen.
Diese Arten sind Räuber und brauchen kräftiges Futter(Krebs-Muschel-und Fischfleisch,Großflocken,Pellets und Cichlidensticks)
Ein solches Becken bietet einen sehr imposanten Anblick insbesondere wenn die prachtvollen Nimbochromis venustus darin schwimmen.
Für alle 3 Varianten gilt:
-Sand als Bodengrund ist absolute Pflicht(abgerundete Körner,da sich die Fische beim Wühlen sonst Maulverletzungen zuziehen können.)
-großvolumige Filter(mindestens 4-fache Beckenumwälzung pro Stunde)
-großzügige wöchentliche Wasserwechsel
-Wasserwerte: pH 7,6-8,6 ,Gh 3-10
-Temp.: 26-29°C
Viel Spaß bei der Auswahl,interessant sind alle 3 Varianten.
Viele Grüße!
Heiko