Veränderung an der Flossenwurzel Schmetterlingsbuntbarsch

Hi,

vor 2 Tagen fiel mir auf, dass mein etwa 6 Monate altes Schmetterlingsbuntbarschmännchen heftiger atmet, als normal. An den Wasserwerten konnte ich nichts Auffälliges feststellen und auch alle Tiere verhalten sich wie immer, also entschied ich mich, die Sache noch etwas zu beobachten. Heute habe ich allerdings eine merkwürdige Veränderung an der Schwanzflosse bemerkt, die ich trotz vieler Vergleiche mit Bildern aus dem Internet nicht eindeutig zuordnen kann. Auch bildet sich eindeutig eine schwarze Seitenlinie von dem "Geschwür" bis zu den Kiemendeckeln.
Erst dachte ich an Flossenfäule, aber auf allen Vergleichsbildern war ein deutlicher Franseneffekt zu erkennen, der hier fehlt. Auch ziehen sich rote Fädchen durch die betroffene Stelle. Möglicherweise eine Verpilzung? Als Sofortmaßnahme habe ich erstmal 30% Wasser gewechselt, die Temperatur um 1° auf 28°C erhöht und eine Mineralsalzlösung ins Becken getan, die ich schonmal bei kleineren Verletzungen angewandt habe. Falls es wirklich ein Pilz sein sollte, werd ich noch schrittweise auf 30° gehn.

Ich habe mal ein paar Bilder angehängt, vielleicht hat jemand von euch noch einen Tipp, was es sein könnte. Gesund sieht es jedenfalls nicht aus.

Grüße
Wolf
 

Anhänge

  • 04040001.jpg
    04040001.jpg
    195,9 KB · Aufrufe: 389
  • 04040002.jpg
    04040002.jpg
    67,4 KB · Aufrufe: 279
  • 04040004.jpg
    04040004.jpg
    175,7 KB · Aufrufe: 300
  • 04040010.jpg
    04040010.jpg
    180,6 KB · Aufrufe: 297
Hallo Wolf,
solange Deine Schmetterlinge noch fressen würde ich mir mal keine allzu großen Sorgen machen.
Die roten Punkte an der Schwanzwurzel könnten von einer Rangelei herkommen. Auch bei übermäßigem Wasserwechsel (zu unterschiedliche Werte) treten eventuell rötliche Fabveränderungen in der Epidermis (Oberhaut) auf. Kommt beim Skalar z.B. öfters in der Nasen und Maulpartie vor.
Der seitliche Streifen ist bei fast allen Fischen mehr oder weniger stark zu sehen. Hat etwas mit dem "Gehör" der Fische zu tun.
Wenn Du genaueres darüber wissen möchtest so melde Dich nochmal ich werde dann mal nachsehen wo das steht.

Mit Medikamenten bei Ramis sei vorsichtig. Sie reagieren sehr empfindlich darauf. Temperaturerhöhung in Maßen ist nicht verkehrt.
Vor allem Wasserwechsel fördern das Wohlbefinden der Zwergbuntbarsche.

MfG Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

vielen Dank für deine Antwort. Jetzt, wo du es sagst, mit dem schwarzen Streifen hab ich wohl etwas überreagiert. Eigentlich hätte mir das auffallen müssen, wo ich mir doch ständig die Nase an der Scheibe plattdrücke, um auch ja sicherzugehen, dass auch alles in Ordnung ist :lol:
Verhalten tut sich das Tier völlig normal, eben bis auf dass es schneller atmet als sonst. Ich werde die Sache einfach noch ein bisschen beobachten.

Grüße
Wolf
 
Moin,

hätte ein Fisch von mir ein solche Anzeichen, würde ich dies nicht so einfach abtun unabhängig davon wie er sich verhält.
Temperaturerhöhungen mögen bei Ichthyo und Co sinnvoll sein, bei eventuellen bakteriellen Infektionen wirkt es kontraproduktiv. Die Temperatur würde im Moment eher am unteren Level fahren.
30 % Wasserwechsel wirken auf mich lächerlich. Ich würde konsequent täglich großzügig Wasserwechseln, ebenfalls den Bodengrund und Filter reinigen und zusätzlich behandeln.
 
Hallo Line,
würde mich mal interessieren warum Du auf eine bakterielle Infektion schließt. Heftiges atmen hat meiner Meinung nach nichts oder nur im entferntesten etwas mit Bakterien zu tun.
Eine Temperatur von 20 Grad ist für Ramis schon fast der untere Level.
Medkamente bei Schmetterlingsbuntbarschen sind wohl meistens vergeben Liebesmüh.
Ist allerdings nur meine eigene Meinung nach mehr wie 20 Jahren Pflege und Zucht dieser Fische.

MfG
Wolfgang
 

Mudskipper

Mitglied
Moin,

ich sehe auf dem mittleren Foto eine Wunde, die durchaus entzündet sein kann, sehr ähnliche Entzündungen habe ich bei Apistogramma, Corydoras, Loricariiden und Salmlern gesehen.

da würde ich ganz klar antibakteriell vorhehen.

Lg.
 
Diskuswolf schrieb:
Ich glaube schon.
Aber schau Dir auch mal das Foto genauer an.

Wolfgang

Moin Wolfgang,

es bezog sich auf Deine "20 Grad C" (davon hat der Threadsteller nix geschrieben) und die erhöhte Atemfrequenz. Angeschlagene Fische haben das häufig- und war auch nicht Thema in der anfänglichen Fragestellung.
Sicherheit bekommt man nur, in dem man den Fisch untersuchen lässt.

Für mich sieht das nach etwas aus, bei dem ich gegen bakterielle Infektion vorgehen würde.
 
Hallo an Alle,

die betroffene Stelle sieht heute etwas besser aus. Die roten Flecken sind fast vollständig verschwunden und soweit ich das sehe gab es auch keine Ausbreitung. Leider hatte der werte Herr heute keine Lust auf Fotos, aber eins hab ich dennoch schießen können. Heute morgen war ich schwer in Sorge, da er sein Futter immer nur wieder ausgespuckt hatte, obwohl er offensichtlich interessiert war. Vorhin habe ich noch eine Sonderfütterung mit roten Mückenlarven gegeben, die er aber dann doch noch gefressen hat.

Ich habe bisher noch einen 60%igen Wasserwechsel gemacht, Filterwatte gewechselt und wieder etwas von der Salzlösung hinzugegeben. Die hatte ich schonmal angewandt, als das Weibchen vor einiger Zeit eine kleine Verletzung am Auge hatte und die Tiere haben es gut vertragen. Wenn es sich um eine bakteriologische Angelegenheit handelt, haltet ihr das für sinnvoll oder muss ich schon schwere Medikamente einsetzen, die mir womöglich die Schmetterlinge und die gesamte Beckenbiologie zerschießen? Hab da ein bisschen die Scheu davor, da ich schon oft gelesen habe, dass diese Fische Medikamente nicht grad gern haben, was Wolfgang auch bestätigt hat.

Habt ihr außer Wasserwechseln und Temperatur senken noch einen Tipp für mich?

Vielen Dank
Wolf
 

Anhänge

  • 04060007.jpg
    04060007.jpg
    292,6 KB · Aufrufe: 203
Hallo Wolf,
dann ist ja alles auf dem Weg zur Besserung.
Mit roten Mückenlarven bei Ramis bin ich aber etwas vorsichtig.
Gebe lieber Artemia, weiße und schwarze Mückenlarven.
Allerdings auch keine selbst gefangenen. Granulat nur vorgeweicht und zweimal in der Woche Enchyträen.
An das Wasser stellen sie keine allzu großen Ansprüche. Erst ab 15 Härtegraden fühlen sie sich nicht mehr so wohl.
Aber das ist Dir ja bestimmt alles bekannt.

Viel Spaß weiterhin mit den Ramis

Wolfgang
 
Hi Wolf,

wir handhaben das hier ähnlich, wenn mal was passiert- aber ohne Salz.
Starke Wasserwechsel, Seemandelbaumblatt, bei stärkeren mechanischen Verletzungen Grünblau. Verändert sich sowas nicht nach wenigen Tagen merklich zum Positiven, behandeln wir mit den Wirkstoffen Nifupirinol und 2-Amino-5nitrothiazol.
Das letzte Mal ist allerdings glücklicherweise zwei Jahre her.
 
Hi,

gerade die roten Mückenlarven avancierten in letzter Zeit zum absoluten Lieblingsfutter, da ich aber auch gelesen habe, dass es damit Probleme geben kann, füttere ich hauptsächlich Artemien, ab und zu auch Daphnien, wovon ich dann aber die Hälfte wieder wegschmeissen muss, weil niemand sie gerne isst. Schwarze Mückenlarven hatte ich auch schon ausprobiert, aber da war jedes Mal die Qualität nicht wirklich berauschend: Andauernd habe ich dort unidentifizierbare Dinge rausgefischt, und so hab ich nach dem 2. Anlauf keine Packung mehr gekauft.

Was den Buntbarsch angeht, das Weiß an der betroffenen Schwanzflosse scheint zurückzugehen, auch bild ich mir ein, dass er nicht mehr ganz so schnell atmet wie gestern. Das kann aber auch Wunschdenken sein. Allerdings verhält er sich jetzt eindeutig krank. Er hat zwar ab und zu seine lichten Momente, wenn er dem Weibchen imponieren will oder einer Mückenlarve hinterherjagt, verschwindet dann aber wieder nach kurzer Zeit in dem großen Javafarn. Artemien sowie Futterflocken werden nicht mehr angenommen, nur 3 mal durchgekaut und wieder ausgespuckt. Nur rote Mückenlarven bleiben drin, aber viele möchte er davon auch nicht haben. Ich habe ihm alle 2 Stunden mal einige davon mit der Pinzette angeboten.
Ich hoffe doch sehr, dass es nicht eine bakterielle Infektion ist, die sich bei ihm weiter breit macht und überlege, ob ich nicht doch ein Medikament mit Nifurpirinol kaufen gehe, wenn es morgen oder übermorgen nicht besser wird.

Grüße
Wolf
 
Hallo Wolf,
dann biete ihm doch sein Lieblingsfutter an. Solange er Futter annimmt und nicht ausspuckt ist es ein gutes Zeichen.
Wenn alle Stricke reißen versuche ihm Enchyträen zu geben. Da können die meisten Fisch nicht wiederstehen.
Natürlich geht sowas nicht über Nacht weg. Bevor Du mit Medikamenten anfängst sei Dir über die Krankheit ziemlich sicher.

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

sind Enchyträen eigentlich auch als Frostfutter zu haben? Lebendfutter hatte ich zwar schonmal ausprobiert, fand den Umgang damit aber ziemlich schwierig. Die schwimmen ja immer in dieser Nährlösung und das Waschen und anschließende "AusdemSiebLöffeln" war ein einziges Rumgematsche. Wie verfüttert man sowas am Schlausten?

Um sicher zu wissen, was das Tier hat, muss man es doch töten, oder gibt es eine etwas weniger letale Methode?

Grüße
Wolf
 
Moin Wolf,

manchmal sind Abstriche nötig. Meistens ist das Töten des Tieres notwendig.
Deswegen sind Medikamentengaben immer Trial and Error.

Kauf Dir für ein paar Euro einen Siebsatz von Hobby. Du kippst die Lösung samt Futtertier im Sieb aus, spülst sie je nach Geschmack kurz ab- und gibst spülst das Sieb wiederum im Aquarium ab.
Alternativ kannst Du auch Dir selbst Futter ertümpeln. Das ist eine ausgesprochen günstige und effektive Lösung.
 
Hallo Wolf,
selbertümpeln würd ich bei den Ramis nicht empfehlen. Selbst wenn der Tümpel noch so sicher erscheint.
Das Futter in diesen Tütchen ist relativ kostspielig.
Tiefgefrorene Artemia, weiße und schwarze Mückenlarven oder eben Enchyträen sind da viel sicherer und genau so gut.
Granulat vorgeweicht wird auch gerne genommen.
Eine Enchyträen Kultur kann man sich leicht und sauber selber ansetzen. Sie bereiten kaum Arbeit und jenachdem was verfüttert wird ein optimales Lebendfutter. Enchyträen tiefgeroren geht nicht. Ich weiß auch nicht warum. Hab es schon einigemal versucht, immer ohne Erfolg.

MfG
Wolfgang
 

MOOSKUGEL

Moderator
Teammitglied
Huhu Wolf,
FragrantCoffee schrieb:
Wie verfüttert man sowas am Schlausten?
ein recht gutes "Hilfsmittel" sind da so Einwegspritzen (für paar Cent aus der Apotheke) mit 'nem kurzen Stück Luftschlauch drauf (der passt perfekt^^).
Das Gedöns in den von Line erwähnten Siebeinsätzen spülen, dann in eine leere Eisschale kippen und mit der Spritze ansaugen.
Vorteil, du musst nicht alles auf einmal verfüttern, kannst mit der Spritze/Schlauch Kombination gezielter füttern und den Rest mit der Eisschale im Kühlschrank lagern.

Gruss Heiko
 
Moin,

Diskuswolf schrieb:
Hallo Wolf,
selbertümpeln würd ich bei den Ramis nicht empfehlen. Selbst wenn der Tümpel noch so sicher erscheint.
Das Futter in diesen Tütchen ist relativ kostspielig.

ich kenne mindestens 5 semiprofessionelle Züchter, die M. ramirezi auf Menge züchten und selbstverständlich auch Lebendfutter füttern. Das eine ausschließliche Fütterung nicht mit Lebendfutter stattfindet, hat eher mit dem Endkonsumenten als mit dem Züchter zu tun.
Ein besseres Futter gibt es nicht und selbst bei den frickeligsten, empfindlichsten Arten fördert Lebendfuttergabe das Wohlbefinden. Mir ist kein aktiver Tümpler bekannt, der aufgrund dessen Ausfälle zu verzeichnen hatte. (Okay, die Libellenlarven sollte man schon raussieben- aber das ist nicht wirklich schwer). Argumente gegen das Tümpeln kenne ich nur von Menschen, die dazu zu faul sind.

Es ist ja schön und gut, dass man 20 Jahre Aquaristik macht. Trotzdem kann braucht man nicht glauben, dass die eigenen Erfahrungen die einzig Wahren und Richtigen sind.
 
Das hat auch niemand behauptet (bezogen auf deine Schlußbemerkung).
Aber wer einmal, wie ich, sich durch Tümpelfutter eine schwerwiegende Krankheit eingehandelt hat ist gebranntmarkt.
Zu sehen wie 30 oder 40 teure Diskusfische von dieser "Krankheit" gegeiselt werden hat die Nase voll.
Ebenso wie die roten Mückenlarven. Versuch halt mal einm halbwüchsigen Rami so ein Biest aus dem Rachen zu ziehen. Man kann ihn natürlich auch entsorgen und hat keine Arbeit damit.
Man sollte sich bei all den Futter Maßnahmen schon ein wenig auf die Konsumenten einstellen. Klar macht es einem Zahnkarpfen oder Lebendgebärenden wahrscheinlich nicht soviel aus wie z.B. den Ramis oder den Diskusen.
Wer halt alles so nimmt wie es gerade kommt der sollte auch bei Fehlversuchen nicht anfangen nach Ursachen zu suchen welche im Vorfeld bekannt sind.
Ist natürlich auch nur meine ganz eigene Meinung. Will hier niemanden bevormunden.

Wolfgang
 
Oben