Trauermantelsalmler schwimmt schief und ändert Farbe

Hallo zusammen, ich bin noch völlig neu in der Aquaristik und habe deshalb noch nicht viel Ahnung. Ich habe vor etwa einer Woche meine ersten Fischlis bekommen und bin total glücklich:p Zwei kleine Welse und sechs Trauermantelsalmler in einem 100l Becken.
Welse und Trauermäntel sehen auch sehr glücklich aus, aber die Trauermäntel bereiten mir trotzdem ein paar Fragen:
1. Der kleinste Salmler macht mir aber etwas Sorgen. Schon seit ich ihn habe, schwimmt er zeitweise stark zur Seite geneigt. Zu diesen Zeiten verlässt er auch die anderen und zieht sich etwas zurück, wird deutlich ruhiger. Die Atmung bleibt völlig normal und auch sonst gibt es keine Auffälligkeiten, normale Kiemen, keinen Blähbauch, keine Maulfäule, keine sonstigen Hautveränderungen. Dann spielt er plötzlich wieder mit den anderen und schwimmt auch normal und aufgeweckt durchs Becken.
Gerade eben habe ich ihn apathisch in der Wasserpest hängen (fast liegen) sehen :(. Als ich gerade überlegt hab, was ich mit ihm machen soll, hat er sich aufgerappelt und ist zu den anderen geschwommen. Trotzdem hat mir sein Verhalten Angst gemacht, dass es ihm wohl schlecht geht und ob er überhaupt die Nacht übersteht. Wie kann ich dem Kleinen helfen?
2. Tagsüber sind sie silbrig glänzend, seit gestern habe ich gesehen, dass sie Abends die charakteristische tiefschwarze Färbung annehmen. Morgens oder wenn ich das Licht eine Weile brennen lasse, sind sie plötzlich wieder hell. Warum machen die das? Mache ich was falsch?
Wasserwerte kann ich erst morgen messen aber als ich die Fischlis bekommen habe, waren alle Werte top und ich nutze die Wasseraufbereiter (Aquaprotect und BactoActive) nach Anleitung.
 

black-avenger

Mitglied
Moinsen,

dass die Tiere morgens heller gefärbt sind ist normal. Die meisten Fische werden beim Ruhen etwas blass. Bei meinen Neonsalmlern war das ganz extrem. Die waren als das Licht an ging wirklich leichenblass. Du machst meines Erachtens nach nix falsch.

Zum ersten Punkt: Weiter beobachten. Ich würde weder separieren noch sonst was. Du musst damit rechnen, dass er schlechtestenfalls das zeitliche segnet. Ist aber kein Beinbruch. Klingt dumm, aber an hin und wieder tote Tiere musst dich in der Aquaristik gewöhnen. Einzelfälle gibts immer, kritisch wirds erst wenn mal mehrere Tiere scheinbar grundlos sterben oder sich vorher schon komisch verhalten.
Wegen einem Tier würde ich aber wirklich kein Fass auf machen. Helfen in dem Sinne kannst du meines Erachtens nach nicht. Klar könnte man ihn separieren und mit gängigen Breitbandmitteln behandeln. Aber ob das tatsächlich was bringt, wenn man nicht mal 100% weiß um was es geht?

Grüße
Thomas
 
Hallo Thomas,
vielen Dank für die ausführliche Antwort und die Beruhigung. Da bin ich doch erleichtert, dass der Farbwechsel nicht an einem Behandlungsfehler durch mich liegt oder sie sich vielleicht nicht wohl fühlen. Gestern sind auch endlich die Teststreifen zum Wassertesten gekommen. Die Werte waren soweit top, nur die Gesamthärte und Karbonathärte waren zu hoch. Nach dem Teilwasserwechsel sind alle Werte wieder ok und auch der Kleine ist seitdem wieder munter. Kann es sein, dass er die Härte nicht so vertragen hat? Zumindest ist mir seit dem Wasserwechsel kein komisches Verhalten mehr an ihm aufgefallen und er hängt jetzt immer fleißig mit den Großen ab und flitzt mit ihnen quer durchs Becken:D.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich ihn noch nicht rausholen musste und hoffe, dass das auch nicht so bald vorkommt...
In den nächsten Tagen will ich mir weitere Fische holen:p. Ich dachte an zwei bis vier weitere Trauermäntel, sodass ich dann insgesamt acht oder zehn habe und ich bin schon gespannt, wie die neuen dann von der jetzigen Gruppe aufgenommen werden.
Eigentlich wollte ich auch gerne ein oder zwei Skalare nehmen, habe aber schon gelesen, dass denen ein 100l Becken noch zu klein ist:eek:. Also werde ich mal sehen, was sich sonst so findet.
Bis jetzt glaube ich, dass es die beste Entscheidung überhaupt war, dass ich mir ein Aquarium geholt habe :)
 

black-avenger

Mitglied
Wasserhärte ist durch Wasserwechsel nicht in den Griff zu kriegen. In Becken, die mit normalem Leitungswasser befüllt werden, ist die Härte im Becken weitestgehend dieselbe wie die, des Frischwassers. Wenn du vorher Leitungswasser drin hattest und mit Leitungswasser gewechselt hast, dann haben dir die Ratestreifen einen kleinen Streich gespielt ;)

Nur wenn du je mit Osmose oder Regenwasser aufgefüllt hättest, hätte sich die Härte irgendwie größer verändern können. Die Härte ist den Trauermänteln überdies semi-egal.

Bei 100 Liter Becken ist im Regelfall vor allem die Höhe ein Problem. Skalare haben durch ihre Bauform nix in einem Becken mit gerade mal 30-35cm Wassersäule verloren. Das arme Tier kann da ausgewachsen ja kaum mehr als 5-10cm in der Schwimmhöhe variieren ;) 45-50cm Beckenhöhe dürfen es für Skalare schon sein. Höhe ist eher die Sache als Volumen. Wobei die natürlich auch in der Länge Schwimmraum gerne hätten. Also bist bei irgendwas 200-300 Liter in die Richtung, wo es dann anfängt Sinn zu machen.

Grüße
Thomas
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

über Skalare sollt man ab 300 l aufwärts nachdenken, vorher bestimmt nicht. Inzwischen weiss ich, dass das auch Gruppentiere sind und nicht wie ich damals paarweise. Ich glaube, Jörg kann da mehr zu sagen.

Gruß
 

Z-Jörg

Mitglied
Soviel mehr kann ich auch nicht sagen, bei mir leben 6 Skalare in 400l und vertragen sich sehr gut.
Ich kannte aber auch einen Skalar, der bestimmt 10 Jahre alleine in 200l lebte und riesen groß geworden ist.
Aber wenn man das echte Verhalten von Skalaren kennen lernen will, sollt man sie schon in der Gruppe und mit mehr Platz halten.
Ich würde mal an Stefan weiter geben, der hält ja schon mehrere Generationen.
 
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