Hi Olli,
danke für deine Rückmeldung. Ein Freund von mir hat vom Saarbrücker Zoo ein riesiges Aquarium geschenkt bekommen und hält darin schon ewig ein große Apistogrammagruppe (cacatuoides oder so ähnlich).Klappt auch sehr gut.
Nicht nur sind die Bedingungen in Aquarien unendlich unterschiedlich, was sich direkt auch auf das Verhalten der Tiere auswirkt, sondern sie entsprechen auch niemals "natürlichen" Bedingungen. Manchmal sind daher auch Haltungsformen geeignet, die gerade nicht dem "natürlichen" Verhalten der Tiere entgegenkommen. Denn auch kleine Fische haben in der Natur oft ein ausgeprägtes Revierverhalten und dort auch in der Regel ausgiebig Platz dafür. Im Aquarium reichen auch große Becken oft noch nicht aus, als dass genügend Platz für mehrere Reviere vorhanden wäre. Es kommt dann zu Konflikten, denen der schwächere Fisch nicht ausweichen kann. Hat man allerdings viele Männchen einer Art zusammen, verliert sich diese Aggression oftmals oder vermindert sich zumindest stark. Unter Umständen fehlt es an der Möglichkeit überhaupt ein Revier zu bilden oder aber es sind einfach zu viele "Konkurenten" da, als dass der Fisch seine Aggression auf einen Fisch konzentrieren könnte. Da schwimmen ja schon ständig viele andere Männchen vor der Nase rum.
Das B.splendens Thema haben wir glaube ich durch. Eine Haltung im Gesellschaftsbecken ist auf jeden Fall nicht zu empfehlen. Da stimme ich dir und den Labyrintherfreunden zu. Aber natürlich landen viele genau dort. Weil Züchter diese leicht züchten können und dann natürlich los werden müssen. D.h. dann in der Regel Zoogeschäft und die müssen die auch verkaufen... Wer kennt das nicht, erst freut man sich riesig über die Nachzuchten, das Brutverhalten... und dann hat man die ganzen Fische und weiß nicht wohin damit. Ich hatte zum Glück einen Nachbarn mit 300 Becken im Keller, der gerne meine Jungtiere abgenommen und großgezogen hat, wenn ich keinen Platz dafür hatte. Er hat sie natürlich wieder verkauft und viele werden wahrscheinlich keine "artgerechte"Haltung erfahren haben. Aber auch ich hatte natürlich schon Fische, denen ich nicht die Hälterungsbedingungen bieten konnte, die sie gebraucht hätten. So ist das, in der Natur werden die meisten Jungfische gefressen und alle alten, schwachen und kranken auch. Manchmal trocknen auch die Gewässer aus. Ich denke wir hier im Forum sind bemüht, unseren Fischen gute Haltungsbedingungen zu bieten. Das ist schon mal eine gute Grundlage, dies auch überwiegend zu schaffen.
Mein Artikel hatte eigentlich nur den Zweck, die Aquarianer hier anzuregen, soweit sie Substratlaicher im Becken haben, mal ihre ausgemisteten Pflanzen in einem Kübel mit Wasser zu lassen und zu warten, ob dann nicht auch bei ihnen auf Balkon oder Terrasse bald Jungfische durch das Pflanzengestrüpp schwimmen. Dass man so mit etwas Glück ohne großen Aufwand vielleicht ein paar Tiere groß bekommt. Man hat Freude, zu erleben, wie auf einmal sich Leben entwickelt und nicht das Problem einer richtig angelegten Zucht, dass man viele Fische hat und eventuell gar nicht weiß, wie man sie wieder los wird. Sondern sie können einfach ins laufende Auquarium wieder integriert werden. Soweit bin ich aber noch gar nicht. Noch schwimmen gerade mal vielleicht zehn kleine Fischlein auf meinem Balkon durch das Gestrüpp und wachsen sehr langsam ;-)