Leitungswasser gechlort

Hallo

Ich bin eigentlich nur stille Mitleserin und schon so einiges Übernommen.
Jetzt hab ich ein Problem... Normal mach ich wöchendlich einen Teilwasserwechesl ( 30% ) . Jetzt wird aber zur Zeit unser Leitungswasser so arg gechlort, dass man sich beim Duschen wie im Hallenbad vorkommt. Die Wasserwerke geben an, dass man das Wasser nicht so aus der Leitung trinken soll und für Babynahrung abkochen. Denentsprechend denke ich doch, dass das Wasser so nicht so toll ist fürs Aqua... Was ratet ihr mir?

In meinem 180l Becken sind Neons, Platys, Panzer und Antennenwelse und Siamesische Rüsselbarben, die aber wenn sie größer sind umgesetzt werden.

Liebe Grüße Angela
 

Ebs

Mitglied
Hallo Angela,

lass das Leitungswasser über die Badhandbrause von möglichst hoch (hochhalten für viel Luftkontakt) in dein Wasserwechselgefäß sprudeln. Dabei entweicht das Chlorgas und dann mit dem Wasser ins Becken.

Wenn du ganz sichergehen willst, Wasser noch über Nacht stehenlassen und/ oder evtl. noch stark belüften.

Meist reicht schon die erste Maßnahme, ist jedenfalls meine Erfahrung.

Gruß Ebs
 

Z-Jörg

Mitglied
Hi Angela,
in diesem Fall wären mal diese Wasseraufbereitermittelchen, die die Händler immer gerne mit verkaufen, sinnvoll.
Oder wie oben beschrieben.
 
Danke für eure Antworten, dann kann ich ja trotzdem einen Wasserwechsel machen. Da ich so viele Gefäße nicht hab, um so viel Wasser abstehen zu lassen, werde ich es mit dem Brausekopf in den Eimer sprudeln und zusätzlich Wasseraufbereiter bei tun.

Lg Angela
 
Chakita schrieb:
... kann ich ja trotzdem einen Wasserwechsel machen.
Moin

was wäre so schlimm, mal darauf zu verzichten ?
Und gleichzeitig etwas wenger zu füttern um die Umsetzungsprodukte zu reduzieren ?

Das kommt in der Natur häufig vor - nennt sich Trockenzeit.
Für viele Fische macht man das sogar absichtlich, um sie zur Fortpfanzung zu bringen.

"Kaufen" muss man sich dafür gar nix - Chlor riechen wir ja nur - es wird frei, wenn Natriumhypochlorid (oder Cl-dioxid) einen anderen Stoff oxidiert (deswegen wird es ja eingesetzt) - oder wenn es "von allein" zerfällt.
Das tut es auch, wenn es warm wird.
Also warmes Wasser über die Brauss in den Eimer / Schüssel, wenn es denn sein muss.

Oder eben mal aussetzen - das können die Fische auch gut ab (s.o. )
 
Hallo Jörn. Danke auch Dir für deine Antwort... Eine Woche aussetzten wäre vielleicht nicht so arg, aber ich war ne Woche krank und der letzte Wechsel war zwei Wochen her.... Darum wollte ich das schon gern, bzw. habe es heute dann auch gemacht.

LG Angela
 

Starmbi

Mitglied
Hallo!

Ein recht verlässlicher Indikator für einen Wasserwechsel ist der Nitratwert (NO3).
Ist dieser zu hoch, sollte man einen Wasserwechsel vornehmen.
Generell würde ich einen Nitratwert von um die 20 mg/L als unbedenklich ansehen.
Ab 50 mg/L sollte man dann schon mal wechseln. Das sieht aber jeder etwas anders.
Prinzipiell könne Fische auch wesentlich höhere Nitratwerte ab.
Allerdings steigt mit steigendem Nährstoff-Gehalt/Ungleichgewicht die Algengefahr.
Es gibt Leute die wechseln ihr Wasser gar nicht!

Solange der Nitratwert mitspielt, also nicht verrückt machen lassen.

Gruß
Stefan
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi Stefan,

was ist, wenn der Nitratwert generell bei "0" liegt?
Dann müsste ich lt. deiner Aussage kein Wasser mehr wechseln? :mrgreen:

Grüße Petra
 

Moderlieschen

Moderator
Teammitglied
Hi Stefan,

das hat also bei dir funktioniert.
Aber anscheinend machst du es jetzt nicht mehr...Weshalb?
Ist nur reine Neugierde und Interesse an neuen Erfahrungen :)

Grüße Petra
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

ich bin ja nicht der Erste der das macht, es gibt ja seit bestimmt 50 Jahren Altwasseraquarianer.
Vor-und Nachteile habe ich schon mal hier erörtert.
Was dazu kommt, ist daß durch die kumulierenden organischen Säuren= Gelbfärbung des Wassers, die Lichtmenge in Bodengrundnähe stark reduziert wird.
Ich habe keine Lust soviel Strom für Beleuchtung zu verballern, damit mein Wasser sie nur absorbiert.

Ich habe auch schon 5 Jahre lang ein Altwasserbecken als reines Pflanzenbecken gefahren.
Kein Dünger, kein CO2, nur Licht und Filter und Heizung.
Das Becken war dschungelmäßig zugwuchert, das Wasser hier aber absolut farblos und kristallklar; keine Algen.
Allerdings schrumpften nach ca. 2 Jahren alle Pflanzengrößen auf Bonsaiformat.
Eine Valisneria gigantis hat normalerweise eine Blattlänge um die 2 m bei 1cm Breite.
In diesem Becken wurde die Pflanze nicht länger als 30cm und hatte eine Blattbreite von ca. 3 mm.
Dabei aber alles gesund und grün.

Anderes Extrem-Beispiel:
Durch einen Defekt der CO2-Anlage fiel meine CO2-Versorgung unbemerkt aus.
Dies führte zu einem pH von 6.45, einer KH von 0,5, einem NO3-Wert von 50mg/l und einem PO4-Wert von 5mg/l!
Fische top-fit, Becken lief unauffällig. Nur das langsame Pflanzenwachstum führte mich letztendlich zu dem Fehler.

Seit diesen und anderen Erfahrungen, sehe ich die gängige Praxis der Wasserpflege nur noch als Richtlinie für Einsteiger.

Gruß
Stefan
 
Petra, kein Problem. Auch dadurch kann man manchmal dazulernen :wink: .

He Stefan , du schreibst, du stufst beim< nitrat 20 mg/L als ok ein.. hmmmm unser Wasser hat aus der Leitung schon 35mg/l . Muss ich da auch was gegen machen?

Lg Angela
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

falls Du keine Probleme hast würde ich gar nichts machen!
Ich wäre froh wenn ich so eine kostenlose Nitratdüngung hätte. :lol:

Jetzt sind 2 Szenarien denkbar:

1.)
Du fängst mit 35 mg/L an und wechselst wenn der Nitratwert auf über 50 geht.
Leute mit Nitrat 0mg/L könnten hier länger warten bis der Wert so hoch ist.

2.)
Du hast ein Becken mit vielen Pflanzen (evtl. sogar CO2 gedüngt) welche Dir das Nitrat entfernen.
Dann solltest Du wechseln, wenn Nitrat gegen 0mg/L läuft.
Den Fischen ist Nitrat relativ egal. Es wurden schon putzmuntere Fische bei 1000 mg/L gesichtet!

Was sagt denn Dein Wasserversorger über den Phosphat-Gehalt (PO4)?

Gruß
Stefan
 
PH4 ist nicht angegeben, da schreibe ich die WW mal direkt an. Auf der HP angegeben sind nur

Calcium Carbonat 2,7 Milimol?? /l , Nitrat 35g/l und Uran <0 ,5µg/l - 0,6µg/l

Pflanzen hab ich sehr viele drin, die ich regelmäßig ausdünnen muss, weil sonst die untern Pflanzen kein Licht mehr bekommen. Das läuft also auch.

Lg Angela
 
Hallo,
Möchte mich mal für einen Beitrag in das Thema einhaken da ich es auch vor einigen Wochen hatte.
Es ging um den PO4 (Phosphat) Gehalt im Wasser.
Ich habe dazu unseren Wasser Versorger angerufen und ihn dazu befragt.
Mit der Aussage Phosphat ist nur dann im Wasser wenn die Versorgungsleitungen die Wasserbezugs stelle wechseln Sprich ein Anderer Härte grad auftritt (Hart zu Weich).
Da das bei uns in der Region das letzte mal 1974 war, konnte ich mir schon mal denken das der PO4 wert nicht aus der Leitung kommt:-D.

Mfg
Henning

Ich hoffe ich konnte helfen, werde still mit lesen
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,
GabbaHenning schrieb:
[..] Phosphat ist nur dann im Wasser wenn die Versorgungsleitungen die Wasserbezugs stelle wechseln [..]
das ist vielleicht in Deinem Fall so, ansonsten ist es so nicht richtig.
Einige Wasserwerke geben Phosphate als Korrosionsschutz dauerhaft ins Leitungswasser.
Je nach Leitungslänge, oder Beschaffenheit verbraucht sich das Phosphat mehr oder weniger, so daß man nicht voraussagen kann, was beim Benutzer ankommt.

Aber eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus:
Fehlen bestimmte Stoffe dem Wasser, so ist ein Nitratabbau nicht möglich!
Dazu gehören die Makro-Nährstoffe Kohlenstoff als CO2 und Phosphor als PO4.
Deshalb ist es bei Leitungswasser mit einem hohen Nitrat-Wert nötig, diese Stoffe künstlich zu dosieren, wenn man denn Nitrat abbauen will.

Gruß
Stefan
 
Also meinst Du Stefan, sollte ich mir nen PH4 Test besorgen und das gegebenfalls beigeben?
Wieviel PH4 sollte denn zum Nitratabbau im Wasser sein?
 

Ebs

Mitglied
Hallo Stefan

Starmbi schrieb:
Aber eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus:
Fehlen bestimmte Stoffe dem Wasser, so ist ein Nitratabbau nicht möglich!
Dazu gehören die Makro-Nährstoffe Kohlenstoff als CO2 und Phosphor als PO4.
Deshalb ist es bei Leitungswasser mit einem hohen Nitrat-Wert nötig, diese Stoffe künstlich zu dosieren, wenn man denn Nitrat abbauen will.

CO2 und PO4 als Voraussetzung für Nitratabbau ist für mich völlig neu. :oops:

Kann man darüber evtl. irgendwo etwas lesen.

Ich kannte für den Nitratabbau bisher nur die Möglichkeit über anaerobe Bakterien unter Sauerstoffausschluss bzw. den Verbrauch durch wachsende Pflanzen oder die Anwendung von Nitratentfernern im Filter zur Nitratbindung.

Gruß Ebs
 
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