Cyanobakterien (=Blaualgen) mit Aspirin bekämpfen?

JoKo

Mitglied
Hi,

da ich gerade ein kleines (wirklich noch relativ klein) Problem mit Blaualgen in meinem Eckaquarium habe, bereits 2 erfolglose Dunkelkuren - was bei mir schon mindestens 2mal sehr gut funktioniert hat - hinter mir habe, habe ich gegoogelt. Dabei bin ich auf die eventuelle Möglichkeit der Bekämpfung mit Aspirin gestossen. Als Dosis werden ca. 1g auf 100l Wasser angegeben.

Noch bin nicht soweit dass ich das anwenden würde, mich interessiert aber ob hier damit jemand Erfahrung hat....wer weiss wie das bei mir weitergeht.

Speziell die Dosierung und eventuelle Auswirkungen auf die Fische wären interessant. Eine Auswirkung auf das Wasser wegen der Säure halte ich für unwahrscheinlich.
 
Servus.

Die lethale Dosis von Acetylsalizylsäure, dem Wikstoff von Aspirin, liegt bei etwa 200 mg/kg Körpergewicht.

Auch eine Dosierung, die weit unter der lethalen Dosis liegt, führt bei solch kleinen Tieren mit großer Wahrscheinlichkeit zum Tode durch dauerhafte innere Blutungen wegen dem Verlußt der Blutgerinnung, ähnlich wie Rattengift.

Wie stark allerdings der im Wasser gelöste Wirkstoff ASS von den Fischen letztendlich aufgenommen wird, ist für die Dosis im Körper entscheidend. Das könnte man, denke ich, nur mit Versuchen über mehrere Wochen herausfinden, da die Gerinnungshemmung nach der letzten Einnahme etwa 7 Tage anhält.

Besser wäre es meiner Ansicht nach, wenn überhaupt: Fische raus, Aspirin rein, ein, zwei Tage warten, Kohlefilterung und Fische wieder rein.


Gruß,

Dusty
 

Stinnes

Mitglied
Hi,

wollt gestern schon nach den Wasserwerten fragen? :lol:
Ein bisschen Kalium schadet auch nicht.

edit: hab den ganzen Schei** auch durch. Letztendlich bin ich bei o.g. angelangt.

Mein Zoofritze hat mir damals beim leeren Becken zu Antibiotika geraten. Allerdings ist da ohne Rezept nichts zu holen, so hab ich nur Sera Baktopur probiert, und das ohne Erfolg.
Den "Edit Blaualgen" Thread kennste doch bestimmt auch.
:wink:
 

JoKo

Mitglied
Hi,

Stinnes schrieb:
wollt gestern schon nach den Wasserwerten fragen? :lol:

Normal :mrgreen:


Mein Zoofritze hat mir damals beim leeren Becken zu Antibiotika geraten. Allerdings ist da ohne Rezept nichts zu holen, so hab ich nur Sera Baktopur probiert, und das ohne Erfolg.

Deshalb interessiert mich ja die Sache mit dem Aspirin: in jeder Apotheke problemlos beschaffbar.

Ein bisschen Kalium schadet auch nicht.
.
.
.
Den "Edit Blaualgen" Thread kennste doch bestimmt auch.
:wink:

Jep, hab ich durch.
Es ist nicht alles befallen, nur immer wieder dieselben Stellen. Das alles wächst auch eher langsam bzw. irgendwann fast gar nciht mehr. Im Moment bin ich also im Stadium "lästig", nicht "dramatisch" :wink:
 
Guten Morgen!

Ich klinke mich hier mal kurz mit ein, dann erspare ich uns einen neuen Thread.....folgendes Problem:

Ich habe ebenfalls Blaualgen, aber immer nur an einer Stelle. Sie befallen grundsätzlich meinen Eck-HMF, genau da wo der Wasserspiegel ist. Es ist jetzt zwar nicht schlimm und es hält sich seit ca. 6 Monaten stabil, ohne daß die Blaualgen "wandern".

Mich interessiert jetzt, an was das liegen kann. Sind es vielleicht die Ströhmungsverhältnisse? ich habe auch keinen Unterschied in der Höhe des Wasserspiegels vor, bzw. hinter dem Filter.

Gruß
Petra
 
Hi an alle!
Wie kommt man eigentlich drauf aspirin gegen cyanobakterien zu benutzen?
Ich meine, aspirin hat keine bakterizide wirkung; lediglich eine fungistatische - wie alle salycilate und benzoate (allegemin bekannt als konservierungsstoffe).
Gibts also überhaupt erfahrungen damit oder ist es nur eine vermutung dass es wirken _könnte_?
 
Moin,

das habe ich jetzt das zweite Mal gelesen, dass Aspirin gegen Blaualgen eingesetzt werden kann. Ich kenne das bisher nur aus den USA (Walstad), dort wird wohl gerne zu Antibiotika gegriffen. Das macht in meinen Augen auch mehr Sinn, da es sich bei den Cyanos ja um Bakterien handelt.

Empfehlenswert sind beide Methoden wohl nicht:
Bei dem Antibiotika wird die gesamte Bakterienfauna des Beckens in Mitleidenschaft gezogen, so dass letztendlich das Becken neu eingefahren werden muss und bei Aspirin habe ich unterschiedliche Hinweise auf die Giftigkeit auf Fische gefunden. Das ist zumindest hochriskant.

Also:
Doch an die Nährstoffzusammensetzung im Wasser gehen. :wink:
 
Richtig; da sowie nitrosomonas/nitrobacter als auch die blaualgen (cynobakterien) gram-negativ sind; wird alles was gegen blaualgen wirkt höchst wahrscheinlich auch die nützlichen bakterien abtöten.
 

JoKo

Mitglied
Hi,

bobyg schrieb:
Wie kommt man eigentlich drauf aspirin gegen cyanobakterien zu benutzen?
Ich meine, aspirin hat keine bakterizide wirkung; lediglich eine fungistatische - wie alle salycilate und benzoate (allegemin bekannt als konservierungsstoffe).

Keine Ahnung, irgendjemand muss mal die Idee gehabt haben. Die Frage "wie kommt man eigentlich darauf" sollte man aber vielleicht besser nicht stellen, sonst würde es heute kein Aspirin oder Penicilin oder was auch immer geben.

Gibts also überhaupt erfahrungen damit oder ist es nur eine vermutung dass es wirken _könnte_?

Wenn Du mal googlest, wirst Du ein paar Hinweise darauf finden. Wie zuverlässig diese sind, ist die andere Frage. Eben deshalb frage ich ja nach weiteren Erfahrungen.


fluethke schrieb:
...bei Aspirin habe ich unterschiedliche Hinweise auf die Giftigkeit auf Fische gefunden. Das ist zumindest hochriskant.

Richtig....um das herauszufinden muss es aber mal jemand testen. Nur bin ich noch lange nicht so verzweifelt dass ich da jetzt im Forum der erste sein will :wink:

Auch bei Malachitgrün musste man sicher erst mal (schmerzliche) Erfahrungen sammeln.

Also:
Doch an die Nährstoffzusammensetzung im Wasser gehen.


Ach ja: NO3 ca. 10mg/l
 
Hallo Jochen,

zum Thema Aspirin kann ich nichts beitragen.

Ich habe trotzdem mal dein Becken gesucht.
Als alternative Ansätze könntest du probieren:
- pH runter
- °C runter
- betroffene Stellen absaugen
 

JoKo

Mitglied
Hi,

kleines Update.

Es wird langsam besser. Ich sauge zwar immer noch regelmässig ab, die Stellen an denen die Cyanos wachsen werden aber weniger. Ausserdem wachsen sie nur noch sehr langsam.

Was ich gemacht habe:
- Beleuchtungsdauer geändert. Von 11h am Stück nun 10-14 Uhr und von 17-22Uhr
- Meine CO2-Anlage wieder in Betrieb genommen von der ich geglaubt habe ich brauche sie nicht mehr.
- Temperatur auf 24°C reduziert

3 Maßnahmen gleichzeitig, leider weiss ich nicht was zur Verbesserung führt...und ob es überhaupt damit zu tun hat. Aber immerhin wirds besser, ich übe mich weiterhin in Geduld.

Ein kleiner Lichtblick: mein kleiner 40cm Würfel läuft nun seit fast 2 Monaten völlig problemlos, wie von selbst. Null Algen, ich musste noch nichts reinigen....das gibt moralischen Auftrieb :wink:
 
Hallo Jochen,

- Meine CO2-Anlage wieder in Betrieb genommen von der ich geglaubt habe ich brauche sie nicht mehr.
.. du machst mir echt Mut. :cry:

Ich kämpfe derzeit in meinem 200 L BEcken mit Fadenalgen. Die kann ich mittlerweile ganz gut steuern: CO2 an -> Fadenalgen da; CO2 aus -> Fadenalgen weg.

Jetzt habe ich seit 10 Tagen die CO2 Anlage komplett aus und siehe da, die Fadenalgen sind so gut wie verschwunden, dafür habe ich zaghafte Ansätze von Blaualgen in den Schwimmpflanzen. :cry:

Mann, Mann, biste mit einem durch kommt das andere. :cry:

Falls einer Fragen sollte NO3 10-20 mg/l, wird zugedüngt.
 
Hallo Jochen,

Aber immerhin wirds besser, ich übe mich weiterhin in Geduld.
hört sich doch gut an.

Ein kleiner Lichtblick: mein kleiner 40cm Würfel läuft nun seit fast 2 Monaten völlig problemlos, wie von selbst. Null Algen, ich musste noch nichts reinigen....das gibt moralischen Auftrieb
Gibts davon einen Bericht? :? Gleich mal suchen...


Jetzt habe ich seit 10 Tagen die CO2 Anlage komplett aus und siehe da, die Fadenalgen sind so gut wie verschwunden, dafür habe ich zaghafte Ansätze von Blaualgen in den Schwimmpflanzen. Crying or Very sad
Na toll... Ich habe die Erfahrung machen müssen, dass gerade an der Wasseroberfläche die Cyanos nur sehr schwierig zu bekämpfen sind. In dem Fall würde ich eine Probe an Bernd Kaufmann (der freut sich über Material fürs Mikroskop :D ) schicken - vielleicht kommen wir dann mit der Bestimmung ein Stück weiter... Ich hatte mir damals nämlich auch noch Jochalgen eingefangen... :roll:
 

JoKo

Mitglied
Hi,

ich bin gerade am Blättern in Günther Sterbas "Aquarienkunde" von 1965. Und da lese ich:

Wer Geduld üben kann, läßt die Blaualgen wuchern; nach 3 bis 4 Monaten stockt in der Regel die Ausbreitung, die Alge beginnt zu zerfallen."


Interessant: ist die erfolgreiche Bekämpfung beim einen oder anderen nach ein paar Monaten auf einen natürlichen Zerfall zurückzuführen? Haben die getroffenen Massnahmen dann nichts damit zu tun?
Das sind die Fragen die mich jetzt beschäftigen :wink:
 
A

Anonymous

Guest
hi,
das thema interessiert mich auch ziemlich. ich habe in meinem großen becken, 600L bleuchtet mit 300W hqi folgendes: an einer mittig stehenden wurzel ( immer nur an der einen stelle) beginnen nach dem wöchentlichen wasserwechsel die cyanos zu sprießen. nach und nach auf dem weg zum nächsten wasserwechsel werden diese schwarz und sterben augenscheinlich ab. nach dem Wasserwechsel fangen sie an zu sprießen. von der menge her sind sie auch eher als lästig einzustufen, das "problem" besteht allerdings auch schon ca 5 monate. seit ca. 3 monaten dünge ich das becken jetzt trotz augenscheinlich gutem pflanzenwuchs täglich mit ferrdrakon, genau ab dem zeitpunkt konnte ich dieses absterben, bzw schwarz werden der cyanos über den wochenverlauf beobachten.
mein nächster versuch wird jetzt, mal eine kleine aufbereitung des wechselwassers mit dem dünger sein. zu dem punkt auch eine kleine zwischenfrage: liegt es eurer meinung nach am im dünger enthaltenen kalium und ich kann alternativ auch kaliumcarbonat verwenden, oder ist es in diesem punkt reine spekulation und kann auch an anderen inhaltsstoffen liegen?
natürlich schliesse ich mich auch der vorrangegangenen frage an.
 
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