Algenbestimmung

Hallo Leute,

ich habe Schwierigkeiten folgende Alge, wenn es denn ein Algenproblem ist, zu identifizieren. Meine erste Vermutung waren Fadenalgen, doch vor einigen Jahren hatte ich mal ein Fadenalgenproblem und die waren von der Konsistenz ganz anders. Die mir bekannten Fadenalgen waren robust und ließen sich einfachen zusammen sammeln. Das Zeug auf dem Bild ist weich und zerfällt, wenn man es einsammeln will. Deshalb bin ich mir nicht sicher, ob es vielleicht eine andere Art von Alge ist oder etwas Anderes.

Ich bitte hier nur um Ideen, was das sein könnte, damit ich ersteinmal selber nach Lösungen recherchieren kann. Wenn ich dann das Problem noch nicht los bin bzw. etwas schlauer geworden bin, würde ich ein konkreten Beitrag schreiben und euch um Hilfe bitten.





Schöne Grüße
CundA1989
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

meiner Meinung nach sind es wirklich Fadenalgen.
Hast Du mal probiert die mit einem Schaschlickstab aus Holz aufzuwickeln?

Gruß
Stefan
 
Hallo,

danke für deine Meinung.

Nein das habe ich tatsächlich noch nicht versucht. Habe immer meine Pinzette verwendet. Halt nur vergeblich.
Heute ist eh Freitag mein Aquariumreinigungstag. Ich werde es Nachmittag mal versuchen und es berichten.

Schöne Grüße
CundA1989
 
Hallo,

die Idee mit den Schaschlickstäbchen war super. Konnte deutlich effizienter die Fäden einsammeln. Werde jetzt mal nach einer anderen Gattung von Fadenalgen recherchieren. Eine die braun und matschig sind.

Über weitere Beiträge würde ich mich dennoch freuen.

Schöne Grüße
CundA1989
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,
CundA1989 schrieb:
Werde jetzt mal nach einer anderen Gattung von Fadenalgen recherchieren.
die Mühe lohnt nicht.
Du wirst keine magische Formel präsentiert bekommen, wie man diese spezielle Alge weg bekommt. :wink:

Fadenalgen treten gerne bei Nährstoff-Überangebot auf.
Auch ein Ungleichgewicht in der Nährstoffversorgung kann die Ursache sein.
Mit diesen 2 Sätzen kannst Du fast alle Algenvorkommnisse erkären.
Warum nun diese Alge vermehrt auftritt oder eine andere ist schwierig zu beantworten.

Hast Du Wasserwerte?
Nitrat, Phosphat, Eisen und Deine Düngung wären hierbei interessant.

Gruß
Stefan
 
Hallo,

Starmbi schrieb:
die Mühe lohnt nicht.

da gebe ich dir recht. Fadenalge = Fadenalge
Habe auch mal in der Suchmaschine braune Fadenalge eingegeben und es kamen Bilder, die meiner Alge sehr ähnlich sehen.
Die Ausbeute meiner Tests sind mager. Habe eben bei Amazon neue Fläschchen bestellt.

Meine Werte:
pH: 7,0
KH: 6,0
GH: 14
CO2: 19 mg/L (nach Tabelle)
CO2: 20 mg/L (nach Dauertest)
Temperatur: 22°C
Düngung: Dennerle DeponitMix als boden Dünger und Dennerle Nano Tagesdünger 1-2 Tropfen/24 (nach Gebrauchsanweisung 1Tropfen/10L) Ich habe 30 Liter

Habe folgendes gelesen: " Ein Grund für diese Algenart ist zu wenig NO3 und CO2." vgl.:http://www.flowgrow.de/algen/algenratgeber-t14.html

Habe mir auch schon einige Schwimmpfalnzen geholt und weitere Wasserwerte folgen dann auch noch.

Danke für die Hilfe und schöne Grüße
CundA1989
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

von deinen geposteten Werten ist bzgl. der Algen allenfalls der CO2-Wert interessant. Du solltest schon mal NO3, Fe und PO4 testen, bzw. testen lassen.

Gruß
 
Mahlzeit,

wie angekündigt hier die Werte:

PO4 <0,02 mg/L
NO3 ~ 1,0 mg/L
Fe = 0,1

pH: 7,0
KH: 6,0
GH: 14
CO2: 19 mg/L (nach Tabelle)
CO2: 20 mg/L (nach Dauertest)
Temperatur: 22°C
Düngung: Dennerle DeponitMix als boden Dünger und Dennerle Nano Tagesdünger 1-2 Tropfen/24 (nach Gebrauchsanweisung 1Tropfen/10L) Ich habe 30 Liter

Nach der Gebrauchsanweisung anscheinend alles im Grünen Bereich. Also sollten die Wasserwerte nicht Grund für die Plage sein, oder?

Schöne Grüße
CundA1989
 
Hallo,

ich habe mir mal erlaubt den Nitrat Test von JBL nochmal durchzuführen. Das Ergebnis hat sich nicht geändert. Wie auch vorher liegt die Menge an Nitrat zwischen 1,0 bis 5,0 mg/L. Geschätzt so bei 2,5mg/L (ist der Skala zuschulden). Ich habe 1,0 angegeben, weil sie der Farbe eventuel mehr entsprach. Nach der Skala von JBL anscheinend in grünen Bereich.

Habe deshalb nochmal gegoogelt und bin auf folgen Beitrag eines anderen Forum gestoßen: http://www.flowgrow.de/algen/fadenalgen ... t5098.html
Die Aquarianerin hat 0 mg/L PO4 und NO3. Empfohlen wird ihr diese durch entsprechende Produkte anzureichern. Durch weiteres recherchieren (speziell NO3 und Fadenalgen) fand ich auch in mehreren Foren, dass Fadenalgen oft bei niedrigen NO3 Werten auftrat, obwohl der Wert im grünen Bereich lag. Aber auch ein zu geringer CO2-Wert würde das Fadenalgenproblem bestärken, obwohl auch dieser im grünen Bereich liegen würde.
Leider fand ich keine Werte, die empfohlen werden. Somit gehe ich davon aus, dass die Mengen an CO2 und NO3 Beckenabhängig sind.

Ich würde somit schließen, dass ich die Menge an NO3 erhöhen sollte, wie auch fischolli angemerkt hat. Ich finde die Menge an CO2 nicht zu gering.

Schöne Grüße
CundA1989
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

wenn Du in Flowgrow weiter stöberst wirst Du auch viele Leute finden, die jede Menge NO3 und CO2 haben, wie fast alle Aquascaper, und trotzdem Fadenalgen haben.

Mein Becken bekommt im Normalfall nur Fischfutter und CO2 als Pflanzennahrung. Keine weitere Düngung!

Wenn ich lange kein Wasser gewechselt habe, gebe ich mal 'ne Prise Kalium hinzu.
Nach großen Reinigungsaktionen und Filterreinigung gebe ich solange Volldünger hinzu bis sich die ersten Fadenalgen bilden. Dann ist wieder Ende mit Düngung und die Fadenalgen verschwinden wieder.

Nitrat 0 mg/l macht keine Algen wenn die anderen Parameter im Gleichgewicht sind.

Ich würde die Flüssigdünger weglassen.

Gruß
Stefan
 
Hallo,

Danke an jedem der mir im Beitrag hilft.

@ Starmbi: Darf ich dein Kommentar somit so verstehen, dass meine Werte, die ich angegeben habe alle, wie auch die Test zeigen, im grünen Bereich/ im Gleichgewicht sind?

Was genau bedeutet "im Gleichgewicht". Ich lese das ja auch im Internet sehr häufig, aber auf eine wirklich konkrete Aussage bin ich noch nicht gestoßen. Daraus schließe ich, dass auch das Becken und die örtlichen Gegebenheiten abhängig sind und deshalb keiner eine konkrete Angabe geben kann. Damals hatte ich ein 200L Becken. Da war nichts mit Algen. Das war auch in einer anderen Stadt in einem Neubau.

An irgendeiner Schraube muss ich doch drehen um irgendetwas zu beobachten. Ich werde die unten aufgeführten Veränderungen nach und nach mit größeren Zeitabständen vornehmen. Findet ihr folgendes Vorgehen sinnvoll:
1. Keine weitere Düngung mit "Dennerle Nano Tagesdünger"
2. Ausstausch der Beleuchtung (aktuell: 6.500K, 11W)
3. Zugabe von NO3
4. ...

Schöne Grüße
CundA1989
 
Hallo,

die Liste nochmal ergänzt.

1. Reduzierung der Lichtzufuhr (aktuell: 10h)
2. Keine weitere Düngung mit "Dennerle Nano Tagesdünger"
3. Weitere schnellwachsende Pflanzen (aktuell: Utricularia Graminifolia, Kubanisches Perlkraut, Kubanisches Perlkraut, Wasserlinsen)
4. Bio-CO2 Zufuhr reduzieren (aktuell: Dennerle)
5. Ausstausch der Beleuchtung (aktuell: 6.500K, 11W)
6. Zugabe von NO3
7. ...

würdet Ihr die gleiche Reihenfolge nehmen oder doch etwas verändern oder sogar etwas garnicht versuchne?

Schöne Grüße
CundA1989
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

zum Gleichgewicht: dir Pflanzen nehmen Stoffe in einem bestimmten Verhältnis auf.
ist auch nur einer dieser Stoffe Mangelware, können auch die anderen Stoffe nicht verwertet werden.
Deshalb ist es vorteilhaft, keinen Stoff im Überschuss zu haben, weil z.B. gerade Algen davon profitieren können.
Mit Nitrat bist Du an der unteren Grenze, was aber auch nicht schlimm ist.
Ich mache es bisweilen genauso, damit mein Pflanzenwuchs nicht zu schnell ist.
Dann sollten aber keine Stoffe im Überschuß da sein.
Und das ist bei Dir momentan der Volldünger.
Wenn Du Eisen mit 0.1 mg/ misst, ist das bei Deinem Becken schon zuviel. Bei 40 mg/NO3 und 30 mg/l CO2 wäre das aber kein Problem.
Eisen fällt mit der Zeit aus und kann auch wieder zurückgelöst werden.
in einem "normalen" Becken reicht es, die Mikronährstoffe , wie Eisen, über das Fischfutter einzubringen.

Zu Deiner Liste:
Es werden bei Algen immer sinnlos die gleichen Maßnahmen herunter gebetet.
Alle Maßnahmen können ihren Sinn haben, aber es kommt auf das Becken an.

1. Reduzierung der Lichtzufuhr:
Du wirst dann mehr Nitrat bekommen, aber Die Pflanzen können es nicht verwerten, weil Licht fehlt.

2. Keine weite Düngung:
Meiner Meinung nach der erste richtige Schritt.

3. Weitere schnellwachsende Pflanzen.
Du hast keinen Nährstoffüberschuss (außer Eisen), den die neuen Pflanzen beseitigen können.
OK, die könnten Dein Eisen verwerten, tun es aber nicht, weil ihnen Nitrat fehlt.
Manchmal helfen schnellwachsende Pflanzen vermeintlich, weil sie überschüssige Nährstoffe aus dem Becken ziehen.
In Wirklichkeit, schatten sie das Becken ab, weil soviel Licht nicht verwertet werden kann.
Beide Problem wirst Du wohl nicht haben.

4. Bio-CO2 reduzieren:
Ich kenne keine Algen durch CO2. Wenn ich mein CO2 abschalte steigt mein Nitrat-Wert.
CO2 ist mein geheimes Wundermittel im Aquarium.

5. Austausch der Beleuchtung:
Erst willst du Licht verringern, dann bringst Du stärkeres neues Licht ins Becken.
Wieviel Watt pro Liter hast Du denn?

Zugabe von NO3: Das kann auch der richtige Weg sein, wenn die anderen Stoffe auch vorhanden sind.
Also genügend Licht/CO2 und Phosphat.
Bei Standardbecken hapert es oft mit der Beleuchtung und Bio-CO2 schwankt oft und ist meistens zu wenig.
Deine 20 mg/l CO2 sind aber OK.
Um Nitrat und Phosphat in einem günstigen Verhältnis ins Becken zu bringen, benutze ich einfach Fischfutter.
(Und das obwohl ich Nitrat Phosphat, Kalium Kalzium Magnesium, Mangan u.v.m. hier rumstehen habe)

Um ins Gleichgewicht zu kommen kannst Du also überschüssige Stoff wegnehmen (Eisen), oder fehlende Stoffe ergänzen (Nitrat, Phoshat, Licht). Da fällt die Wahl doch nicht schwer. :wink:

Gruß
Stefan
 
Hallo,

danke Starmi für deinen Beitrag. Du hast mir etwas Licht ins Dunkel gebracht. Einige Verhältnisse werden mir nun klarer. Habe nun auch schon die Düngung eingestellt.

Welches Futter nutzt du denn? Ich füttere überwiegend Lebendfutter (Artemio Mix), dass ich regelmäßig ansetzte. Vor dem Füttern spühle ich das Lebendfutter gründlich durch.
Fütterst du dann bewusst etwas mehr, so dass auch etwas überig bleibt?

Schöne Grüße
CundA1989
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

ich füttere Frostfutter, Trockenfutter sowie Tabs und Grünfutter.
Fütterst du dann bewusst etwas mehr, so dass auch etwas überig bleibt?
Die Futtermenge sollte schon im Verhältnis zu den Fischen stehen. Es darf fast nichts übrig bleiben.
Aber man kann Fische reichlich oder sparsam füttern.
Wenn ich mein Becken frisch gegärtnert habe, füttere ich 1-2 Wochen sparsam.
Dann ist wieder soviel Grünzeug da, welches meine Nährstoffe aufbraucht, daß ich wieder großzügiger füttern kann.
Mittlerweile bin ich dazu übergegangen lieber öfter zu gärtnern und dafür weniger Pflanzenmasse zu entfernen.
Dann kann ich de Fütterung konstant halten.

Falls es Dein Becken hergibt, kannst Du auch einfach mehr Fische hinzusetzen.
Becken/Pflanzen und Fische sollten auch hier im Gleichgewicht stehen.


Gruß
Stefan
 
Hallo,

sorry, dass ich jetzt erst schreiben. Ich hatte leider noch nicht die Gelegenheit gefunden zu schreiben und wollte erstmal beobachten, was meine Anpassung in den nächsten Tagen zu mit sich bringt.

Ich habe jetzt die Düngung mit dem Volldünger eingestellt. Werde es jetzt wie Starmbi mit dem Futter versuchen auf ein ausreichendes Niveau zu halten. Die Ströhmung habe ich auch weiter herunter geschraubt und werde somit die nächsten Wochen beobachten.
Weitere Fische kommt für mich nicht infarge. Ich liebe eher die Pflanzen und den Fische stöhren die Fadenalgen eh nicht. Sie sind eine schöne Ergänzung im Aquarium. Ich würde gerne noch einige weitere Pflanzen einsetzten aber das erst, wenn ich die Fadenalgen besiegt habe, dann kann ich direkt reagieren, wenn ich plötzlich ein Mangel oder wieder einen Überschuss habe.

In meinen alten Becken hatte ich in meiner Heimatstadt wohl sehr viel Glück. Neue Ort neuer Start. :wink:

Danke für die ganzen Tipps. Ich werde jetzt eine Weile alles beobachten und euch Zukunft mitteilen, wie es lief.

Schöne Grüße
CundA1989
 
Hallo,

es ist jetzt ein guter Monat herum. Die Pupulation der Fadenalgen ist stark zurück gegangen. Dennoch bin ich sie nicht ganz los. Aber der Kampf ist noch nicht vorbei.

An welchen Scrauben habe ich bis zum heutigen Tag gedreht:

1. keine zusätzliche Düngung
2. Besatz geringfügig aufgestockt
3. Pflanzen ergänzt (Wechsel und Aufstockung)

Ich habe vorerst nicht vor an weiteren Schrauben zu drehen. Ich wollte nur mal fragen, ob ich an meinen aktuellen Wasserwerten noch etwas anpassen sollte, da diese sich natürlich durch die Änderungen verändert haben.

Vorher:
PO4 <0,02 mg/L
NO3 ~ 1,0 mg/L
Fe = 0,1
pH: 7,0
KH: 6,0
GH: 14
CO2: 19 mg/L (nach Tabelle)
CO2: 20 mg/L (nach Dauertest)

Aktuell:
PO4 <0,02 mg/L
NO3 ~ 2,5 mg/L
Fe = 0,04
pH: 7,0
KH: 6,0
GH: 14
CO2: 20-30 mg/L (nach Dauertest)

Schöne Grüße
CundA1989
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

bis auf Eisen sind die Werte ja eigentlich gleich.
Es wundert mich allerdings daß Du überhaupt noch Eisen nachweisen kannst.
Evtl. kannst Du ja die Wasserwechsel noch intensivieren.

Wenn die Algen zurückgehen bist Du auf dem richtigen Weg.
Immer fleissig absammeln.
Falls eine Pflanze richtig verseucht ist, auch mal rigoros zurückschneiden um den Algenherd zu entfernen.

Gruß
Stefan
 
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