Besatzfrage für 130 cm Becken (430 l)

ChriMi

Mitglied
Hallo zusammen,

kleines Update:
habe am Wochenende das unterlegene Skalar-Pärchen dem Züchter zurückgebracht und dafür nun 20 statt 15 Corydoras sterbai.
Demnächst kommen noch vier Sturisoma festivum dazu.

Leider halten sich meine Fadenalgen hartnäckig.

Wasserwerte:
Temp. 27 °C
GH 4
KH 2
pH 6,4
Fe 0,1 mg/l
NO3 25 ... 30 mg/l
PO4 0,15 mg/l

Habe auch die Beleuchtungszeit deutlich reduziert (nur noch morgens und abends jeweils drei Stunden).

Kein Erfolg ... :mad:

Hat jemand noch eine Idee?

Vielen Dank & schöne Grüße
Christoph
 

fischolli

R.I.P.
Hi,

ich hatte auch diese "Fissel"-Algen und bin derer nicht Herr geworden. Daraufhin habe ich auf Empfhlung eines anderen Aquarianers AlgExit eingesetzt. Der Erfolg war super, die Algen waren anschließend komplett verschwunden, kein Fisch , keine Garnele und auch keine SChnecke ist daran eingegangen.

Aber, der Preis war eine starke Stagnation des Pflanzenwuchses. Insbeosndere Moose litten sehr unter dem Zeug, haben sich aber wieder erholt. Am extremsten war es bei schnellwachsenden schwimmenden Pflanzen wie Hornkraut und brasilianischer Wassernabel. Die haben den Wuchs komplett eingestellt, gingen aber auch nicht ein. Es hat Monate (und damit verbunden viele Wasserwechsel) gedauert, bis das Wachstum wieder angefangen hat.

Trotzdem würde ich das Zeug in so einem Fall wieder einsetzen.

Gruß
 

ChriMi

Mitglied
Danke, Olli, das wäre sicherlich eine weitere Möglichkeit.

Hast Du oder haben andere Aquarianer hier Erfahrung mit dem Söchting Oxydator? In der Beschreibung heißt es so schön: "Aktivierter Sauerstoff erhöht das Redoxpotential (die Oxidationskraft) Ihres Gewässers und ist damit höchst wirksam gegen Algen.". Klingt toll ... :rolleyes:
 

Starmbi

Mitglied
Hallo,

allgemein sollte man in Aquarien ein Redoxpotential von ca. 400 mV anstreben.
Aber die Messung ist teuer, zeitaufwendig und zumindest im Aquarium sehr fehleranfällig.

Wenn du also einen zu niedrigen Redoxwert hättest (was du nicht weisst), könntest Du dein Pflanzenwachstum durch einen Oxidator optimieren und den Algen theoretisch das Leben schwer machen.

Andere Autoren behaupten, daß man durch das Redoxpotential nur die Art der Algen, die man im Aquarium hat beeinflussen kann. Du kannst Dir also aus einer Rotalge eine Grünalge machen. Auch kein echter Vorteil.
Generell existieren sehr viele widersprüchliche Aussagen bezüglich Algen und Redoxpotential.

Gruß
Stefan
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

ich kann das ja nicht so schön wissenschaftlich erklären wie Stefan. Ich habe einen Oxydator gegen Blaualgen eingesetzt. Das hatte teils durchschlagende Erfolge, teils hat es aber auch nur die weitere Ausbreitung gehemmt. In einem Fall hab ich wohl die Mischung falsch angesetzt, dadurch wurde der gesamte Inhalt innerhalb eines Tages "durchgeblasen", was mir damals meine L-Welse in dem Becken gekillt hat. Seitdem bin ich sehr vorsichtig mit dem Ding. Andere Algen, die ich in allen Becken mehr oder weniger auch drin habe, hat der nicht beeinflusst.

Gruß
 

ChriMi

Mitglied
Vielen Dank, Stefan & Olli.

Ich werde nun erstmal den Versuch mit AlgExit wagen. Ich melde mich wieder, wenn ich zur Wirksamkeit eine Aussage machen kann.
 

Pagan

Mitglied
Also diese Oxidatoren werden hauptsächlich gegen die weitere Vermehrung von Algen eingesetzt. Durch die freigesetzten Sauerstoffradikale werden Algensporen im Wasser vernichtet, wenn ich das richtig verstanden habe.

Das mit den 2x 3 Stunden halte ich für falsch. Die Pflanzen brauchen schon so 2 Stunden, um sich von Tag auf Nacht und umgekehrt umzustellen. Du solltest mind. 6 Stunden am Stück beleuchten. Man könnte natürlich auch 2x 5 Stunden mit 3 Stunden Mittagspause einstellen (quasi der Schatten im Dschungel, wenn die Sonne am Zenit steht), damit habe ich gegen Algen aber keine guten Erfahrungen gemacht. Mein Erfahrungswert ist, dass einfach etwas weniger als 10 Stunden am Stück zu beleuchten keinerlei negativen Effekte hat.

Fadenalgen kannst du eigentlich sehr gut manuell entfernen und befallene Blätter abzupfen/abschneiden. Dazu dann vielleicht noch Wasserwechsel von ca. 30% 2x die Woche und irgendwann sollten die nicht mehr so das Problem sein.
Reduziere zusätzlich die Oberflächenströmung und entferne Sprudelsteine, sofern du welche im Becken hast.

Mir kommt es so vor, als würden deine Pflanzen stark unter der unkonsequenten Beleuchtung leiden, was den Algen eine gute Grundlage zum Wachsen gibt...

Btw.: Ein echt super hübsches Becken, das du da hast! :)
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

das mit der Umstellung von Nacht auf Tag und umgekehrt ist wohl auch nicht mehr richtig. Ich weiß nicht, ob es hier im Forum war oder woanders, da hatten wir das Thema Mittagspause und wie lange die einzelnen Phasen mindestens dauern sollen, schon mal am Wickel. Da gab es, wenn ich mich richtig erinnere eine sehr fundierte Aussage, dass die Pflanzen für die Umstellung nur sehr wenig Zeit brauchen.

Gruß
 

Pagan

Mitglied
Letztendlich liest sich vieles ziemlich logisch, wenn man nicht so ganz in der Materie drin steckt, so wie ich natürlich auch. Das ist wie mit der Erderwärmung: Da gibt es 300 Studien, die das evtl. relativ logisch widerlegen, dagegen stehen aber Zehntausende, die sie beweisen... Was ist da nun richtig? - Im Zweifelsfall würde ich mich der Mehrheit anschließen... Ich meine, das kann man ja auch ganz gut im Sommer beobachten, dass die Blüten der Pflanzen eine Weile brauchen sich zu öffnen und die Blätter eben eine Weile brauchen sich nach der Sonne auszurichten. Das kostet der Pflanze ja alles Energie... kann bei submersen Pfleglingen aber auch anders sein.
Fakt ist, dass es eben diese gravierenden Probleme in dem Becken gibt. Und ich denke dass hier ein bisschen mit den Maßnahmen übertrieben wurde. 2x 3 Stunden morgens und abends halte ich für sehr wenig, die Pflanzen vernünftig "arbeiten" zu lassen.
 

Starmbi

Mitglied
Pflanzen beginnen und beenden Photosynthese genauso schnell wie du den Lichtschalter betätigen kannst.:D
Das Ausrichten dauert natürlich...

Gruß
Stefan
 

ChriMi

Mitglied
Vielen Dank für Eure Meinungen und Empfehlungen und auch das Lob zu meinem Becken.
Aktuell beleuchte ich wieder zehn Stunden am Stück und habe schon die erste Ration AlgExit ins Becken gegeben. Eine Spontanheilung hat das bisher nicht bewirkt, aber die Kur soll ja auch vier Wochen dauern.

Wasserwechsel mache ich 1x pro Woche ca. 40 %. Dabei werden natürlich auch die Algen so gut es geht entfernt.
 

ChriMi

Mitglied
Hallo zusammen,

nach einiger Zeit gebe ich mal ein Update zu meinen inzwischen gemachten Erfahrungen im "Kampf" gegen die Algen:

Die Gabe von Algexit (für vier Wochen) zeigte Wirkung, die Grünalgen sind vollständig verschwunden. Leider hat sich auch Ollis Ankündigung bewahrheitet: der Pflanzenwuchs hatte ziemlich gelitten und es sind sogar Pinselalgen entstanden ... :(

Seit mehreren Wochen gebe ich nun kein Algexit mehr und mache eigentlich alles wieder wie vorher. Das Ergebnis ist jetzt, dass auch alles wieder so wird wie vorher: Grünalgen! :mad: Eine Detailaufnahme anbei.

Aktuelle Wasserwerte:
pH 6,4
KH 3
Fe 0,05 mg/l
NO3 20 mg/l
PO4 0,7 mg/l
Temp. 27 °C

Irgendwas mache ich grundsätzlich falsch. In meiner 18-jährigen AQ-Karriere hatte ich noch nie diese Probleme, habe aber auch noch nie soviel Aufwand betrieben, was die Wasserwerte betrifft (Messen und extra Düngen für NO3 und PO4 mittels Easylife Nitro und Fosfo).

Folgende Ideen sind mir noch gekommen:
  • Seit ich dieses große Becken habe, fülle ich das Frischwasser beim Wasserwechsel mittels Gartenschlauch und "Brause" direkt auf die Wasseroberfläche ein, so dass es ordentlich sprudelt. Ist das schlecht (dass ich damit CO2 austreibe, ist mir klar)? Früher hatte ich immer die Gießkanne genommen ...
  • Kann es sein, dass der Fischbesatz zu gering ist (2 Skalare und 20 Corydoras), so dass ich beim Düngen und Messen noch andere Wasserwerte im Auge haben sollte, weil Nährstoffe fehlen?
  • Sollte ich meinen Außenfilter (Eheim 4+ 600) anders bestücken? Aktuell sind außer dem Vorvlies und dem blauen Filterschwamm die schwarzen Plastikröhrchen drin und dann noch "Fibalon plus"-Bällchen (https://www.drak.de/de/hochleistungs-filtermaterial-fibalon-plus)
  • Könnte eine temporäre Filterung über Aktivkohle Abhilfe schaffen?
Ich freue mich auf Eure Hinweise und Anregungen.

Vielen Dank. :)
 

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Wolf

Moderator
Teammitglied
Hallo,
Sieht heftig aus. So etwas hatte ich mal, nachdem ich eine andere marke von röhren verwendet hatte. Das ging ziemlich fix, innerhalb weniger Tage.

Ich würde aber mal den dünger weglassen. Wär mal ein versuch.
L.g. wolf
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

du kannst ansich nur versuchen, nach und nach einzelne Parameter zu ändern und schauen, ob es zu einer Besserung führt.
1) Tatsächlich mal Düngung aussetzen
2) Licht ändern. Neue Röhren/andere Lichtfarbe
3) CO2-Düngung dazu
4) Anderen Dünger

usw.

Gruß
 

ChriMi

Mitglied
Vielen Dank für Eure Anregungen.

@Svenja:
Der CO2-Wert liegt für KH3 und pH 6,4 bei 38 mg/l, was sicherlich an der oberen Grenze bzw. etwas reichlich ist.

@Wolf:
Ja, das Düngeprogramm habe ich seit dem Wochenende mal eingestellt.

@Olli:
Ich habe LEDs von Eheim:
1x powerLED+ daylight (34,6 W; 5.191 lm; 6.750 K)
1x powerLED+ plants (39,4 W; 3.882 lm; 9.200 K)

Derzeit laufen die LEDs beide auf 100 %. Welcher Farbanteil wäre denn für eine Reduktion zu empfehlen?

Den Dünger hatte ich tatsächlich neulich schon gewechselt (von Ferrdrakon auf Aquarebell Microbasic Fe). Hat leider nichts gebracht. Jetzt lasse ich sämtliche Zusätze mal komplett weg.

Nochmals vielen Dank für Eure Unterstützung. :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 39171

Guest
Moin Christoph.

Meine LED Beleuchtung ist eine Mischung aus 2700 Kelvin und 6800 Kelvin. Dazu eine Reihe RGB. Ist allerdings ein Eigenbau.

Die power Plus+ plants mit 9.200 Kelvin ist schon sehr blaulastig. Wenn möglich, nehme mal blau raus oder auf ca. 20%. Das gesammte Licht, wenn möglich, auf ca.60 % dimmen. Dafür dann wieder normale Beleuchtungsdauer von 8 - 10 Stunden.
Wenn dann eine Besseruung eintritt, kannst du die Beleuchtung langsam wieder hochfahren.

Die LED - Beleuchtung würde ich grundsätzlich immer etwas gedimmt (ca. 80%)laufen lassen. Das erhöht die Lebensdauer der einzelnen LED.
 

Snowgnome

Mitglied
Hi,

die 9200 K sind doch eher was für ein pflanzenloses Malawibecken. Damit kann man das Blau der Fische gut "verstärken". Unanbängig von irgendwelchen Wachstumsproblemen werde Farben von Pflanzen damit aber schon ganz schön verfälscht
 
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G

Gelöschtes Mitglied 39171

Guest
Moin Marco.
Die werden von den Herstellern aber gern als spezielles Pflanzenlicht verkauft. Warum die das machen, erschließt sich mir auch nicht so ganz.
 
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