Kein "Nofall-"Becken bei großem Hauptbecken?

Hallo zusammen,

kurz zu mir: bin seit 18 Jahren Süßwasser-Aquariuaner, habe mit 60 Litern angefangen und bin nach dem Sprung auf 100 und 200 l nun endlich bei meinem Traum von einem 640 l - Panorama-Becken angekommen (nagut, jetzt flirtet man gelegentlich dann schon Richtung 1.000 l+ ;-) ).

Das Becken läuft enorm stabil, alle Werte auch nach 4-6 Wochen ohne TWW unverändert vorbildlich, starke Bepflanzung, mäßiger Besatz, kurz um: alles so, wie's sein soll.

Mein Mann, den ich vollends für dieses tolle Hobby begeistern konnte, hat seinerseits (gelernter Elektriker mit Programmierkenntnissen) viel Zeit und Geld in die Perfektion der Technik des Beckens investiert, Überspannungsschutz-Steckdosenleisten installiert, eigene LED-Leisten gebaut, Sonnenauf- und Untergangssimulation programmiert und ein Smarthome-Thermometer so konzipiert, dass er eine Push-Nachricht auf's Handy bekommt, sollte die Temperatur mal merklich absinken - was in unserem Fall gleichzeitig hieße, dass der Filter ausgefallen ist (Eheim 1200 XLT mit integrierter Heizschlange). Selbstverständlich ist unser Aquarium auch ausdrücklich in unserer Hausratversicherung miteingeschlossen.

Als ich heute einen kurzen Technik-Check machte fiel mir mal wieder auf, wie viele grundsätzlich anfällige "Schnittstellen" wir allein im Filterschlauch-System haben. Die werden zwar alle regelmäßig auch Dichtheit geprüft, aber man steckt ja nicht drin...Als ich dann abschließend einen Blick ins Becken warf, ist mir eingefallen, dass wir schon seit einem Dreivierteljahr keine neuen Fische mehr hinzugekauft haben. Wir denken schon über ein Aufstocken nach, hatten aber nach Neubesatz in letzter Zeit immer mal wieder Ärger mit Ichthyo - dem wir aber Gott sei Dank mittels Temperatur-Anhebung und Salzkur Herr geworden sind.

Nichtsdestotrotz könnte es ja durchaus mal sein, dass man sich Parasiten ins Becken holt oder Krankheitserreger, die den Einsatz von Antibiotika nötig machen. Und hier kommt der Knackpunkt: Es ist doch unwirtschaftlich, um nicht zu sagen der blanke Wahnsinn, wenn man Antibiotika in der vorgeschriebenen Dosierung in ein so großes Becken kippt. Was mich wiederum immer wieder darüber nachdenken lässt, dass ein Zweitbecken von viell. 200 l zur Quarantäne durchaus sinnvoll wäre. Auch, falls tatsächlich mal die Technik im Hauptbecken versagt, eine AQ-Scheibe undicht wird - was auch immer.
Komischerweise blockt mein Mann hier total ab und meint immer "das brauchen wir nicht". Dabei hätten wir sogar ein leeres Zimmer, wo man es hineinstellen könnte, es müsste nicht nagelneu sein, keinen überteuerten Unterschrank haben und die Technik braucht ja auch nicht nonplusultra und stromfressend sein.

Wie seht ihr das? Wer von euch hat auch ein großes Hauptbecken und fährt grundsätzlich noch ein zweites, bzw. hält das eventuell auch für Unsinn? Ich muss mich ständig an die Worte des Verkäufers erinnern, bei dem wir das Becken damals gekauft haben: "Wenn Ihnen 100 Liter ins Zimmer laufen, haben Sie eine beachtliche Pfütze auf dem Teppich. Bei 600 Litern haben Sie ein Problem."

Bin sehr gespannt auf eure Meinung und Erfahrungswerte!

Einen schönen Sonntag euch allen.

LG
Scubaline
 

Z-Jörg

Mitglied
Hi,
den Super GAU (größtmöglicher aquaristischer Unfall) kannst du auch mit einem Zusatzbecken nicht verhindern.
Dein Mann hat Angst davor, dass das Quarantänebecken, wenn es dann längere Zeit ungenutzt leer steht, dann doch besetzt wird und man dann wieder ein Quarantäne brauch... usw, usw

Aber es ist kein Hexenwerk im Notfall ein kleines Becken, ein Maurerkübel oder ähnliches auf zu stellen und dort die befallennen Fische seperat zu behandeln.

Ansonsten, ein leerer Raum, eine Frau die mehr AQs möchte... traumhaft
 
G

Gelöschtes Mitglied 39171

Guest
Moin.

Ich betreibe auch ein großes (720 Liter) Becken. Ein Notfallbecken habe ich nicht stehen. Bei mir stehen 2 große, rechteckige Maurerkübel für Notfälle im Keller. Darin kann ich zur Not die Fische einige Zeit halten und auch die Filter mitlaufen lassen.
Ein leeres Becken für den Notfall verführt doch immer wieder zum besetzen :wink: .

Ein leeres Zimmer schreit allerdings förmlich nach einem weiteren Becken.

Z-Jörg schrieb:
Ansonsten, ein leerer Raum, eine Frau die mehr AQs möchte... traumhaft
Jörg. Das liest sich ja fast wie ein Antrag :mrgreen:
 
Hallo nochmal,

danke für eure Meinungen. Maurerkübel - darauf wäre ich mit Sicherheit nie gekommen. Wir haben sogar irgendwo noch einen rumstehen, allerdings ist der schon benutzt. :wink: Die Dinger sind ja auch wahrhaftig nicht kostspielig.
Aber ich meine mich zu erinnern, dass die ziemlich stark riechen - sondern die keine Weichmacher o.ä. ins Wasser ab (welches ja dann auch eine gewisse Wärme hat?)

Ich gehe dann davon aus, dass ihr außer Filterung / Belüftung / Heizer kein zusätzliches Licht in den Kübel gebt?
 
G

Gelöschtes Mitglied 39171

Guest
Moin.

Wenn die mal ordentlich mit warmen Wasser durchgespült werden und gut ablüften können, stinke die auch nicht mehr.

Wenn, dann kommen nur Filter, Heizung und eventuell Belüftung mit hinein. Wenn keine Pflanzen drinnen sind, muss es nicht beleuchtet sein.
 
Hallo Wolfgang,

ein letztes noch: betreibst du diese "Kübel" dann mit Wasser bzw. Filterschlamm aus dem Hauptbecken? Zum groß "einfahren" ist ja in akuten Krankheitsfällen selten Zeit..
 
G

Gelöschtes Mitglied 39171

Guest
Moin.

Da kommt dann nur ein Filter vom großen Becken dran. Da habe ich 2 laufen. Habe ich mal so gemacht, als ich den kompletten Bodengrund gewechselt habe. Ansonsten Reservefilter ran und regelmäßige Wasserwechsel. Das geht dann auch.
 

fischolli

R.I.P.
Moin,

statt Maurerkübel kannst du auch so eine größere Plastikbox nehmen, die in allen größeren Super- und Baumärkten angeboten werden. Vorteil, man kann auch seitlich reinsehen und etwas erkennen und es ist ein Deckel dabei, den man lose drauflegen kann. Gestresste Fische neigen eher mal dazu zu springen und so vermeidet man Trockenfisch.

Gruß
 
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