Erstmal keine Panik. Wenn Flaschendruck und Arbeitsdruck noch da sind hattest du zumindest kein Leck.
Lass mich mal grade zusammenschreiben wie das CO2 System aufgebaut ist. Ich bin mir bei den verlinkten Bildern nicht so ganz hundertprozentig sicher. Ich beschreibe mal von der CO2 Flasche zum Becken:
- Die CO2 Flasche hat ein Ventil. So weit, so klar und so auch per Norm vorgeschrieben
- Danach kommt ein größerer aus mehreren Einzelteilen verschraubter Block bestehend aus
- Druckminderer mit zwei Manometern und einstellbarem Arbeitsdruck
- Magnetventil
- Nadelventil zum Regulieren des CO2 flusses
- Danach sollte ein Stück Schlauch kommen
- Dann ein Rückschlagventil (was für eines? Photo?)
- Noch ein Stück Schlauch
- Blasenzähler
- Noch ein Stück Schlauch
- Innenreaktor
Wie sind denn die Verbindungen der Schläuche gemacht?
Am Nadenventil sieht es nach einer Verschaubung aus. Wie ist das beim Rückschlagventil, Blasenzähler und Innenreaktor? Sind das auch Verschraubungen oder sind es Steck-/Klebesysteme?
Bei Problemen solltest du immer von Innen nach Außen testen ob alles in Ordnung ist.
Das wären bei dir:
- Flaschendruck noch da?
- Kann man den Arbeitsdruck noch einstellen? Achtung Druckminderer arbeiten (nahezu all) nach dem Prinzip Gas von der Flasche durchzulassen bis der Arbeitsdruck erreicht ist. Beim erhöhen des Drucks ist das kein Problem, aber wenn man den Druck senken möchte muss das Gas erstmal irgendwohin verschwinden können, sonst kann der Druck nicht sinken
- Funktioniert das Magnetventil noch? Ein Magentventil kann man beim Schalten hören. Also wenn du den Stecker ziehst oder steckst müsste man ein (leises) klacken hören. Das garantiert zwar noch nicht das wirklich der Gasweg geöffnet oder geschlossen wird oder nur die Magnetspulen arbeiten (das hört man auch noch), aber es ist recht wahrscheinlich das ein klackendes Ventil noch funktioniert.
- Kommt noch Gas durch das Nadelventil und kann man mit diesem den Gasfluss noch regulieren? Um das zu prüfen solltest du den Schlauch hinter dem Ventil abschrauben, entweder auf der Seite am Ventil oder auf der anderen. Wenn du den Finger darauf hälst (und alle Ventile offen sind) sollte sich da ein Druck aufbauen. Zum einen spürt man den (mit etwas Übung) und zum anderen hört man ein leises blob wenn man den Finger schnell wegnimmt. Mit dem Ein- und Ausschalten des Magentventils sollte man diesen Effekt ein- und ausschalten können und mit der Einstellung des Nadelventils sollte man die Geschindigkeit des Druckaufbaus manipulieren können.
Ich würde den Test zugegebener Maßen als aller erstes machen ohne am Arbeitsdruck und am Nadelventil herumzuspielen (um deren Einstellungen nicht zu verlieren, denn die stimmen bei mir und ich will sie mir nicht neu suchen müssen).
- Gleicher Test wie hinter dem Nadelventil aber hinter dem Rückschlagventil. Möglichst mit dem Schlauchende das am Blasenzähler angeschlossen ist, um den Schlauch als mögliche Fehlerquelle auszuschließen.
Weiter suchen muss man eigentlich nicht, denn wenn noch Blasen am Blasenzähler ankommen würden, würde man ja gar nicht nach Problemen suchen.
Noch ein relativ wichtiger Test in Bezug auf die Dichtigkeit ist der folgende (geht nur wenn der Gasfluss funktioniert):
- Während das CO2 ins Becken geleitet wird (Blasen zu sehen) das Gasflaschenventil zu drehen und beobachten wie langsam der am Manometer angezeigte Arbeitsdruck sinkt. Das dient nur dazu einen Vergleichswert für den zweiten Test zu bekommen. Bis du eine Änderung am Arbeitsdruck siehst, wird es einige Zeit dauern.
- Flasche wieder öffnen, Magnetventil schließen und Flaschenventil wieder schließen. Nun beobachten ob und wie der gemessene Flaschendruck sinkt. Das sollte sehr viel langsamer gehen als vorher. Er wird immer noch sinken da es keine wirklich dichten Systeme gibt, aber das sollte sehr langsam sein. Bei sehr gut abgedichteten Systemen kann es Tage dauern bis man den Druckabfall deutlich sieht.
Grund für den Test ist es undichtigkeiten zu finden, die man mit den typischerweise vorgeschlagenen Spüliwassertests nicht findet. Der Spüliwassertest ist meiner Meinung nach relativ ungenau (er hängt von der Mischung und der Auftragung am Leckort ab). Es gibt spezielle Lecksuchsprays, die das deutlich besser aber immer noch recht grob sind und auch immer noch davon abhängig sind, dass man die Leckstelle wirklich mit ihnen trifft. Und selbst ein relativ kleines Leck kann dafür sorgen, dass deine Flasche innerhalb von ein oder zwei Wochen leer ist.
Gruß
Daniel