Hallo!
Steffi87 schrieb:
ein Novum ist sicherlich, dass Pflanzen nun in größerem Stil Kalzium und Magnesium verbrauchen.
Schlag
Novum noch mal nach; aber es ist weder ein Novum, noch ist es richtig.
Wenn Du sehr viele stark wachsende Pflanzen pflegst, kann es zu einem Engpass kommen, unabhängig ob Altwasser oder nicht.
Aber meist ist es sogar umgekehrt: Das Wasser versalzt durch den Fischfuttereintrag zunehmend!
Deshalb sollte man in einem Altwasseraquarium auch den Mulm in Ruhe lassen, da er als Kationenaustauscher arbeitet.
Wer davor Angst hat, dem helfen regelmäßige Wasserwechsel das Ionenverhältnis konstant zu halten.
Fakt ist, daß sich das Ionenverhältnis bei Altwasser ändern wird. Evtl. können das einige Fischarten besser tolerieren, als andere. Vielleicht erklärt das ja den Bettwäsche-Effekt.
Elchi07 schrieb:
Gerade langsamlaufende größere Außenfilter tragen mehr zum angestrebten biologischen Gleichgewicht bei als die kleinen schnelllaufenden Innenfilter, die eben mehr mechanisch als biologisch filtern.
Das sollte man immer im Kontext zum zu pflegenden Aquarium sehen, kann man so nicht verallgemeinern.
Tatsächlich würde ich z.B. für ein überwiegendes Pflanzenbecken einen kleinen mechanisch arbeitenden Innen- oder Aussen-Filter vorziehen. Meinen 30 kg-Trümmer behalte ich nur, weil der teuer war
(und ich mich für meine Blödheit bestrafen will).
Den versuche ich nun überwiegend mechanisch zu fahren.
Elchi07 schrieb:
Ein 240-Literbecken läuft auch ohne Wasserwechsel wesentlich stabiler, als ein 60er Baumarktstandardbecken.
Tja, das ist etwas was ich noch nie geglaubt habe und was mir auch noch nie jemand plausibel erklären konnte.
Ich kann mir in der Tat viele Gründe vorstellen, warum ein kleines Becken "
angeblich" unstabiler ist.
In allen Fällen handelt es sich dabei um Fehler des Halters!
Oft fangen viele Anfänger mit kleinen Becken an, so daß die Schuld auf das kleine Becken und nicht auf den Halter geschoben wird. Das verzerrt dann die Wahrnehmung.
Bei einem kleinen Becken kann man viel schneller eine Änderung verursachen und somit auch schneller etwas falsch machen:
KLEIN: 2 Pflanzen rausgerissen, und schon ist die Pflanzendichte halbiert.
GROSS: Wenn ich bei 450l meinen Pflanzenwuchs halbieren möchte muß ich ca. 100 Pflanzen rausrupfen, so was macht man nicht eben mal so.
KLEIN: Etwas zuviel Flockenfutter zwischen den Fingerspitzen zerrieben, und schon ist die Futtermenge verdreifacht.
GROSS: Das Dosieren fällt leichter, aber natürlich kann man auch dauerhaft zu viel geben, das ist bei kleinen Becken aber genauso schlimm wie bei großen Becken.
KLEIN: So einen kleinen Filter kann man ja ruhig täglich reinigen, geht ja schnell.
GROSS: Mein Filter wiegt über 30 kg, 2x jährlich reinigen reicht mir da. :lol:
KLEIN: Ich will 5-10 Arten an Fischen; das wird eng.
GROSS: Ich will auch 5-10 Arten an Fischen; das wird dann eher passen.
Ich rede hier nur von der Anzahl nicht von der Zusammenstellung.
KLEIN: Mist, Algen! Also schnell mal ausgeräumt alles geschrubbt und wieder zusammengebastelt.
Danach dann wieder die gleichen Fehler machen!
GROSS: Mist, Algen! Zum Ausräumen muß ich mir 2 Tage Urlaub nehmen, fällt also flach.
Neue Pflanzen kaufen? Bei 100-200 Stk. zu teuer!
Das muß doch auch irgendwie anders gehen, vielleicht sollte ich mich mal informieren und in einem Forum nachfragen?
Man sollte bei Änderungen eines Beckens langsam und geduldig vorgehen, weil die Effekte auch erst langsam zum Tragen kommen. (Anders sieht es natürlich aus wenn man akute Misstände beheben muss: NH4/NO2 usw.)
Fazit: Ein großes Becken zwingt einen aufgrund des vermehrten Aufwandes dazu nur kleine Änderungen vorzunehmen.
Das ist für mich das ganze Geheimnis der Beckenstabilität.
Gruß
Stefan