Hallo Gisbert,
Hallo liebe Forengemeinschaft,
das freut mich zu hören.
Ich habe immer öfter das Gefühl gehabt, das jemand im Forum ein Problem schildert, 3 Lösungen bekommt und nie mitteilt, welche Lösung tatsächlich funktioniert hat. Ein Forum ist, der Vollständigkeit halber, kein Chatroom sondern mittlerweile eine Seite auf Google, welche Probleme abbildet und die Lösungen dazu liefert. Fand es immer schade, das der Fragende keine Rückmeldung gibt, wenn sein Problem gelöst ist/wurde. Offen gesagt gebe ich sicher zu viel Rückmeldung, doch so ein Kommentar von dir lässt mich gern weiter berichten.
Mir macht das Aquarium immernoch sehr viel Spaß und ich möchte euch auch auf dem Laufenden halten. Vielleicht hilft es doch irgendwann mal jemandem.
Ich habe mal einen kurzen Zeitstrahl mit wichtigen Daten erstellt, welche bis heute (zum Ende des Nitritpeak) alles - in kurzen Worten - wiedergibt und vllt.eine Darstellung sein kann, weswegen ein Becken einzufahren, sinnvoll ist - über mind.3 Wochen:
Tag 01 - 18.04.18: Aquarium-Start (eingerichtet + befüllt)
Tag 07 - 25.04.18: 1x indische Turmdeckelschnecke eingesetzt. -> Ich würde das nächste Mal gleich mit 20 am ersten Tag starten.
Tag 12 - 30.04.18: Nitritpeak (NO2 >10 mg/l)
Tag 12 - 30.04.18: Nitratpeak (NO3 >160 mg/l)
Tag 13 - 01.05.18: Ammonium/Ammoniak auf 0 mg/l
Tag 14 - 02.05.18: Beginn starkes Fadenalgenwachstum.
Tag 16 - 04.05.18: 1x genoppte Turmdeckelschnecke eingesetzt.
Tag 17 - 05.05.18: Nitrat normal (NO3 10-25 mg/l)
Tag 18 - 06.05.18: 5x rote Bienengarnele (Red Bee/Caridina Logemanni) eingesetzt (1/5 Brownie).
Tag 23 - 11.05.18: Nachwuchs TDS gesichtet (3x, gleiche Größe, ca. 2mm).
Tag 23 - 11.05.18: 5x Amanogarnele (Caridina multidentata) eingesetzt.
Tag 23 - 11.05.18: Nitrit normal (NO2 0,1 mg/l)
Daran kann man einfach ablesen, das es bis zum Nitritpeak 12 Tage gedauert hat. Dahin, das es durch Fortpflanzung von Nitrit- in Nitrat-umwandelnde Bakterien, noch einmal 12 Tage gebraucht hat, um in einen normalen Bereich zurückzukehren.
Wie ihr aus dem Zeitstrahl entnehmen könnt, habe ich mir heute - vorallem um mein Algenparadies freizugeben und um die nächste Stufe zu erreichen - 5 Amanogarnelen gekauft. Und ich muss sagen, sie sind beeindruckend!
Von meinen bisherigen Beobachtungen, kann ich - zwar nur geschätzt - sagen, das
Turmdeckelschnecken einen Algenbelag bis zu 1mm angehen,
Zwerggarnelen (2,5cm) einen Algenbelag bis zu 2mm angeht,
Amanogarnelen (3,5cm) einen Algenbelag bis zu 5mm abweidet.
Die Maßangabe habe ich vorallem gemacht, da eine 5cm Amanogarnele sicherlich auch 7mm Material abweidet.
Ich habe euch mal ein Foto angehängt, von meinem Sandboden. Auf dem sieht man den Sandboden kurz nachdem die Amanogarnelen eingesetzt wurden. Zu erkennen an dem grünen Rasen und der Straße vorn quer durchs Bild, die von diesen in einer Kollonne freigeräumt wurde. Das ganze hat ca.1 Stunde gedauert.
5 Stunden später sind sehr viele Flecken, welche von Algen befreit wurden auf dem Sand (ca.1/3 weniger Algen auf dem Sand).
Nun habe ich Hoffnung, das die Wirbellosen mit vereinten Kräften, dort mal etwas Ordnung machen werden.
Kurze Randnotizen:
Die rote Bienengarnele (halb so groß wie die Amanogarnele) hat das Sagen. Wenn sie dort abweiden möchte, wo die Amanogarnele mit abweiden beschäftigt ist, weicht die größere. Kann allerdings auch an der Gesamtdauer in diesem Biotop liegen (evtl.Revierbildung, Selbstsicherhit o.ä.).
Die roten Bienengarnelen zeigten sich kurze Zeit nach dem Einsetzen der Amanogarnelen, heute morgen, mehr im offenen Bereich. Kann an der höheren Populationsdichte (von 5 auf 10 Caridina) liegen.
Ein Tipp zum Keschern der Tierchen, aus dem Eimer: Man nehme Moos und lege es in den Kescher, lege den Kescher in den Eimer und warte. So gut wie 0 Stress - für beide „Tiere“
Desweiteren haben wir (ein Freund und ich) vorgestern folgendes Besprochen:
Er meinte, er hatte nach dem Einfahren sehr viele Grün- & Bart-/Pinselalgen. Daraufhin hat er sich in einem Zoofachgeschäft zu 3x Netz-Pinselalgenfresser (Crossocheilus reticulatus) beraten lassen. Welche das Problem innerhalb von 3 Tagen gelöst haben und nun schon über 1 Jahr glücklich im Becken unterwegs sind.
Wir haben die Theorie entwickelt, das wenn die Algen einmal zurückgedrängt werden, sicherlich nicht mehr so stark nachkommen, bei dem Pflanzenwachstum, welches ich habe. Sprich: Wo weniger Pflanze (Alge) ist, kann weniger Pflanze nachkommen. Bis zu dem Punkt, das die Garnelen die Algen selbst bewerkstelligen können. Außerdem habe ich gesehen, gehört und gelesen, das die Garnelen die großen und langen, alten Algen nicht vertilgen.
Nun kommt ein Experiment - ich hoffe, das ich dafür nicht geächtet werde!
Er hat vorhin die 3 Fische zu mir gebracht und wir haben sie erfolgreich - über 2 Stunden Gewöhnungsphase (Tröpfcheweise das Wasser verdoppeln) bei mir eingesetzt. Das dies für die Fische unglaublichen Stress bedeutet, ist uns bewusst
Nun wollen wir sehen, ob bei mir die Algen auf annähernd 0 zurückgehen und vorallem, ob bei ihm die Algen in dieser Zeit zurückkommen. Danch kommen die 3 dann wieder zurück. Das bedeutet nochmal so viel Stress für die Guten.
Und ja, ich weiß das es Lebewesen sind.
Für uns hat dieses Experiment folgende Aspekte:
1. Wir sehen wie schnell und ob sie dieses Wirrwarr bei mir im Becken beseitigen. Das sie nicht nur Pinselalgen fressen, ist uns bewusst.
2. Wir sehen ob bei ihm nicht die „Ausrottung“ aller Algen dazu geführt hat, das er keine mehr hat, sondern der Fisch selbst dafür sorgt, indem er sie kontinuierlich klein hält.
3. Wir sehen ob sie die Zwerggarnelen angehen (Größen von 1-3,5cm) und wie sie sich formieren.
4. Wir sehen - da diese Fische sehr hektisch, neugierig und schnell sind - ob sich meine Zwerggarnelen zurückziehen.
5. Wir sehen nach der „Ausrottung“ der Algen, ob die Garnelen es in Zukunft schaffen können diese klein zu halten oder ich meine Besatzvorstellungen ändern muss. Und euch nach Hilfe frage, welcher Fisch gut Algen vertilgt (muss nicht Algenfisch heißen) und bei meiner - doch relativ kleinen - Beckengröße in Frage kommen kann.
Auf den angehängten Fotos habe ich vorallem den Algenbesatz festgehalten (nachdem ich eine Stunde mit dem Holzstab mein bestes zum Entfernen dieser dazu getan habe).
Ich werde berichten, wie es verläuft.
Zum Schluss noch ein Foto vom gesamten Aquarium.
Viele Grüße
Patrick