suselix schrieb:
...(Machen sich eigentlich Schlachter Gedanken, wie lange die Tiere brauchen um hinüber zu sein, oder ob die Betäubung richtig sitzt? Das ist keine rethorische Frage, sondern würde mich ernsthaft interessieren, also wenn Metzger anwesend sind ...)
Hi,
Wir haben damals von der Wachtel bis zum Schaf so ziemlich jedes Nutztier hinterm Haus gehabt, und ab und zu wurde auch eins geschlachtet.
Meist war es für den Hausgebrauch, ab und an auch zum Verkauf, bei Hasen, Gänsen, Schafen und Ziegen war immer der Tierarzt zur Fleischbeschau da, also konnte man unsere Zucht als Privatbetrieb bezeichnen.
Das Schlachten hat nichts mit Betäubung zu tun und die (in Deutschland) geschlachteten Tiere leiden nicht, zumindest nicht im Moment, in dem sie getötet werden. Ihnen wird mit einem Bolzenschußgerät in den Kopf geschossen oder sie werden mit Starkstrom getötet. Diese Methoden müssen in jeder Schlachterei angewandt werden, nicht einmal das Schächten (bei vollem Bewußtsein die Kehle durchtrennen) ist erlaubt.
Geflügel wird geköpft, auch hier ist es in Groß- und Kleinbetrieben gleich; die großen "füllen" z.B. Gänse Kopfunter in einen Trichter, aus dem der Hals unten heraushängt. Es sind hunderte von Trichtern an einem langen Laufband, das dann einfach an einem Schneidwerkzeug entlang läuft. Beim kleinen Bauern wird das Tier von der Wiese oder aus dem Stall geholt, Kopp aufn Klotz und das Beil erledigt alles schnell und schmerzlos.
Danach untersucht der Veterinär das Fleisch auf alles mögliche und gibt es mit einem Stempel zum Verkauf frei (oder nicht).
Der einzige Unterschied zwischen Betrieb und Bauer ist nur der Weg, den die Viecher zum Schlachter nehmen müssen... und das teilweise schlimme Leben, das z.B. Suppenhühner vor ihrem schnellen Tod hatten.
Soo, ich hoffe, ich konnte Dir was beibringen ;-)
greetz
der butz