Warum immer Tröpchentest?

A

Anonymous

Guest
Der Siedler schrieb:
du erik, ich glaube er meinte die Filterbatterien. :lol:
Sry, fand das irgendwie passend.

Lass den neuen Filtern ruhig ne Weile mitlaufen, danach klemmste einfach den alten ab.
Filtermedien kannste nicht weiternutzen, aber der komishce Stingry dinger hat meines Wissens eh nur nen Kohleschwamm drinne.

grüße
Moin!
In den Teilen ist nur ein Schwämmchen (noch nicht mal Kohle) drin. Den Wunsch zu Tauschen kann ich nachvollziehen. Wenn die Teile nicht permanent unter Wasser sind, oder sich nur ein Bläschen in der Pumpe sammelt, fängt das Ding an zu klackern und zu schlagen, dass es einen zum Wahnsinn treiben kann.
Gruß Erik
 
Moin,

mal meine Meinung an die Tröpfchentestverweigerer:

Für einen Wasserpanscher wie mich (GH18 aus der Leitung, ich pflege Südamerikaner) ist es am Anfang gut zu Wissen, was man da überhaupt zusammenpanscht. Wie krieg ich das raus? Genau, tröpfeln.

Nächstes Beispiel: der Guppy hechelt an der Wasseroberfläche, Sauerstoffmangel oder Nitrit? Ich muss tröpfeln, wenn ich es genau wissen will. Gut, in beiden Fällen ist TWW angesagt, aber langfristig müsste ich bei Sauerstoffmangel was anderes unternehmen, als bei zu hohen Nitritwerten.

So, jetzt habe ich Algen. Warum, wieso? Liegt's am Nitrat oder am Phosphat, oder beides? Was kommt von beidem aus der Wasserleitung? Soll ich einen Nitratfilter kaufen? Für solche Fragen, die man sich zwangsläufig stellt, brauche ich Tröpfchentests. Was nützt es mir, wenn ich beobachte, daß sich die Pinselalgen super ausbreiten und das Pflanzenwachstum stockt, ich aber nicht weiß wo genau es denn jetzt hapert?

Das sind die Gründe, warum ich Tröpfchentests verwenden würde.

Viele Grüße
Stefan
 
Hallo,

Kosheen schrieb:
Moin,

mal meine Meinung an die Tröpfchentestverweigerer:

Für einen Wasserpanscher wie mich (GH18 aus der Leitung, ich pflege Südamerikaner) ist es am Anfang gut zu Wissen, was man da überhaupt zusammenpanscht. Wie krieg ich das raus? Genau, tröpfeln.

Nächstes Beispiel: der Guppy hechelt an der Wasseroberfläche, Sauerstoffmangel oder Nitrit? Ich muss tröpfeln, wenn ich es genau wissen will. Gut, in beiden Fällen ist TWW angesagt, aber langfristig müsste ich bei Sauerstoffmangel was anderes unternehmen, als bei zu hohen Nitritwerten.

So, jetzt habe ich Algen. Warum, wieso? Liegt's am Nitrat oder am Phosphat, oder beides? Was kommt von beidem aus der Wasserleitung? Soll ich einen Nitratfilter kaufen? Für solche Fragen, die man sich zwangsläufig stellt, brauche ich Tröpfchentests. Was nützt es mir, wenn ich beobachte, daß sich die Pinselalgen super ausbreiten und das Pflanzenwachstum stockt, ich aber nicht weiß wo genau es denn jetzt hapert?

Das sind die Gründe, warum ich Tröpfchentests verwenden würde.

Viele Grüße
Stefan

Und wenn du dies einige Male gemacht hast und dich routiniert fühlst, legste die Test an die Seite, oder?

Also braucht mal die Test nicht ständig, sonder nur wenn man was "Neues" ausprobiert. Ein Anfänger macht was "Neues" für ihn, ein "Wasserpanscher" auch, aber bei beiden kommt irgendwann Erfahrung zu tragen oder man stellt sich die Frage ob es auch alternativen zur Beruhigung gibt als die Tests.

Gruss

Klaus
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

Kosheen schrieb:
Genau, tröpfeln.
Nö, die Leitungswasserwerte bekommst Du auch vom Wasserwerk.

Was kommt von beidem aus der Wasserleitung?
Erzählt Dir auch das Wasserwerk.

Ich stimme Dir allerdings zu, daß es durchaus Situationen gibt, in denen die Bestimmung der Wasserwerte sinnvoll ist.

Aber nur Testen um des Testens willen, am besten täglich und mit Buchführung, wie man verschiedentlich lesen kann, das ist Unsinn. So wird die Wasserwertetesterei nur zur Ersatzreligion gemacht.

Viele Grüße
Robert
 
Hallo zusammen,

ich bin ja auch kein Tröpfelfetischist. Aber das Wasserwerk sagt mir nicht, was ich da zusammenpansche. Jetzt habe ich natürlich meine Mischung und muss nicht mehr messen. Aber wer sagt mir, ob ich mein Vollentsalzer nach der Regeneration ausreichend gespült habe? Da titriere ich jedesmal den pH. Ich habe keine Lust Reste der Natronlauge mit ins Aquarium zu geben.

Nein, ich kaufe mir keine Osmoseanlage ;)

Generell verweigern oder als unsinnig abtun würde ich aber die Tests nicht, wie es Anfangs in diesem Thread von einigen hervorgegangen ist.

Viele Grüße
Stefan
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

Kosheen schrieb:
Aber das Wasserwerk sagt mir nicht, was ich da zusammenpansche.
Vollentsalzer-Wasser hat 0° dGH und KH 0. Da sagt Dir die Kreuzregel, was Du da zusammenpanscht. Dazu brauche ich keinen Wassertest.

Aber wer sagt mir, ob ich mein Vollentsalzer nach der Regeneration ausreichend gespült habe?
Die Empfehlung des Harzherstellers bzw. die Bedienungsanleitung.

Da titriere ich jedesmal den pH.
Habe ich in den 11 Jahren, in denen ich meinen Vollentsalzer betrieben habe, nie gemacht. Halte ich für überflüssig. Wenn mir der Hersteller angibt, daß 3-faches Bettvolumen als Spülung ausreicht, dann reicht das aus. Warum sollte ich dann noch messen?

Nein, ich kaufe mir keine Osmoseanlage ;)
Ist aber bedeutend bequemer :D.

Viele Grüße
Robert
 
Hallo Stefan,
Kosheen schrieb:
.... Vollentsalzer ... Osmoseanlage ;)

Generell verweigern oder als unsinnig abtun würde ich aber die Tests nicht, wie es Anfangs in diesem Thread von einigen hervorgegangen ist.

Viele Grüße
Stefan
du rennst hier doch offene Türen ein. Wer sein Wasser aufbereitet, der wird das mit einem Testverfahren überprüfen, pH Wert, Leitfähigkeit oder Härte, oder wie auch immer.
Pflanzenaquarianer benötigen vielleicht auch den einen oder anderen Test, Wasserwertefetischisten ebenfalls.
Aber für das Gros der Wohnzimmeraquarianer, der Standartfischepfleger etc. etc., da sind die Tests doch vollkommen entbehrlich!
Das hat auch nichts mit Testverweigerung oder Ähnlichem zu tun, sie ganz pragmatisch betrachtet nicht notwendig!
Wer sich damit schmücken möchte, der soll es tun.
Was mir nur gewaltig auf den Senkel geht, und Jörn hat das sehr schön auf den Punkt gebracht, ist das reflektorische Abfragen der Wasserwerte meist in völlig sinnlosen Fällen!

Gruß Knut
 
Hallo,

ich habe mit Bewunderung und Aufmerksamkeit die bisherigen Beiträge gelesen.

Und alles in allem: Ich bewundere Euch!

1. Alle die, die ohne Wassertests nicht ein Aq betreiben können. Technik-Freaks?

2. Alle die, die nur mit Hilfe der Intuition erfolgreich sind.

Und nun dies:
Ich selbst halte von ständigen Wassetests nicht allzu viel, wenn ...
Ja, wenn alles gut ist! Aber woran ist es zu erkennen? Sollte es zu Todesfällen kommen; Bei mir passiert; aber dann war nur noch Schadensbegränzung gefragt.
Wenn alles gut ist?
Na, ja. Ist dann schon Blödsinn, oder?

Wie bei allem ist der goldene Mittelweg gefragt:

Der Profi kann sicherlich auf fast alle Tests verzichten, der Anfänger braucht bestimmt den ein oder anderen Test mehr. Es ist ihm meist nicht abzuverlangen an der Reaktion seiner AQ-Bewohner zu sehen ob alles gut ist. Oder?

Die "Eierlegende Wollmilchsau" gibt es wohl auch hier nicht. Ich denke, dass der gesunde Menschenverstand in Verbindung mit anständiger Beratung die meisten Tests ersetzen kann.

Aber nur KANN,

sonst lieber einmal mehr testen,

Horrido, Olli

> ruhig Kritik üben, freue mich drauf..
 
Knut schrieb:
Aber für das Gros der Wohnzimmeraquarianer, der Standartfischepfleger etc. etc., da sind die Tests doch vollkommen entbehrlich!
...
Was mir nur gewaltig auf den Senkel geht, und Jörn hat das sehr schön auf den Punkt gebracht, ist das reflektorische Abfragen der Wasserwerte meist in völlig sinnlosen Fällen!

Hallo Knut,

ganz klar, da habt ihr im Grunde genommen recht.

Aber - zu meiner Anfängerzeit haben mir all diese Tests geholfen etwas von der schnöden Theorie über Stickstoffkreislauf, pH-Wert im Zusammenhang mit der KH, CO2 usw. etwas verständlicher und interessanter zu machen. Klar, Nitrit teste ich nur wenn dringender Verdacht besteht, Nitrat und Phosphat so gut wie gar nicht. Kupfer hatte ich kürzlich nur zum Spass mal gestet um zu sehen, was aus meiner Warmwasserleitung so kommt (immerhin 0,15mg/l -> vielleicht interessant für die Warmwasserwechselfraktion). NH3 und NH4 noch nie. Einen Chemiker hat das alles aber nicht aus mir gemacht :D

Was ich damit sagen will ist, daß man als Einsteiger (der Threadersteller?) ruhig mal was testen soll um etwas näher an die Materie ranzukommen. Ob man dann Standartwohnzimmeraquarianer mit Plastikpflanzen wird oder ambitionierter Hobbyzüchter, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.

Viele Grüße
Stefan
 
Hallo,

Kosheen schrieb:
Für einen Wasserpanscher wie mich (GH18 aus der Leitung, ich pflege Südamerikaner) ist es am Anfang gut zu Wissen, was man da überhaupt zusammenpanscht. Wie krieg ich das raus? Genau, tröpfeln.

wie schon geschrieben wurde, über einfache Mischungsverhältnisse kommst Du schon gut hin. Einmal wissen was aus der Leitung kommt und dann kann man eine genehmes Wasser locker über Verschnitt mit RO-Wasser hinbekommen. Das passt im aquaristischen Sinne mit hinreichender Genauigkeit. Da man eh nicht 100% des Wassers wechselt, verringern sich mögliche Abweichungen im Aquarium eh. Die Summe aller Fehler gleicht sich über die Zeit aus, so dass man das auch auf lange Zeit quasi im Blindflug durchziehen könnte.

Spannend wird es, wenn es um saure pH-Werte im weichen Wasser geht. Ich denke dabei an Leitfähigkeiten zwischen 50 und 100 µS/cm und pH-Werte zwischen 5, bis vieleicht an die 6. Will man ein solches Wasser herstellen und ein Aquarium umzwingen, dann wird man öfter messen. Aber auch dabei kommt es gar nicht darauf an, so dass ein Tropftest gut ausreichend ist.

Nächstes Beispiel: der Guppy hechelt an der Wasseroberfläche, Sauerstoffmangel oder Nitrit? Ich muss tröpfeln, wenn ich es genau wissen will. Gut, in beiden Fällen ist TWW angesagt, aber langfristig müsste ich bei Sauerstoffmangel was anderes unternehmen, als bei zu hohen Nitritwerten.

Oder es ist keines von beiden.

So, jetzt habe ich Algen. Warum, wieso? Liegt's am Nitrat oder am Phosphat, oder beides?

Da haben nicht mal die Freaks eine schlüssige Antwort drauf, weil das Auftreten von Algen eben nicht daran festgemacht werden kann. Es gibt zwar immer ein paar Leute die meinen es zu wissen, auch aus eigenen Messungen, aber bisher haben sich immer noch ebenso glaubhafte Gegenbeispiele aufgetan, so dass kein klarer Zusammenhang vorhanden ist.

Das sind die Gründe, warum ich Tröpfchentests verwenden würde.

Messwerte bringen Dich zumeist nicht zur Ursache eines Problemes, sie helfen bestenfalls gewisse Faktoren auszuschließen. Das ist natürlich auch schon was, aber nicht das was üblicherweise gewollt ist.

Bedenke auch, dass mit Nitrat, Phosphat, Nitrit und Co. nur ein Bruchteil der tatsächlich vorhandenen Stoffe betrachtet wird. Das die in ihrer aquaristischen Bewertung so hoch stehen, liegt m.E. nur daran, dass man sie einfach messen kann und nicht an ihrer realen Bedeutung.
Nitrit z.B. ist bis auf wenige Ausnahmen nur in neuen Aquarien ein Thema, nachher nicht mehr.

Je aufwändiger eine brauchbare Messung ist, desto weniger Leute machen sie und umso weniger prominent ist der Messwert. Das heißt aber nicht, dass er deswegen weniger bedeutsam ist.

So wäre es m.E. sinnvoll, wenn man mal die vorhandenen Hemmstoffe der Pflanzen auflistet und prüft, welche man davon messen kann. Da tut sich aber nichts, seit Jahren nicht. Aber auch hier Achtung: Nur weil man einen Wert erfassen kann, kann man ihn nicht zwangsläufig interpretieren. Was nützt es Dir, wenn Du 3 µg/ltr Zink finden würdest... was sagt Dir die Zahl? - Nichts.
 
Meine Güte, hätte nicht gedacht das sich das Thema zu so einem großen Thread entwickelt. :D :shock:

Generell bin ich nicht gegen diese Tests, für mich wären vl. 1 Test im Monat noch akzeptabel, um mal zu sehen was sich in diesem einen Monat getan hat.
Vl. schon aus reiner Neugier.
Aber permanentes (nich wörtlich nehmen) Testen finde ich übertrieben, selbst in der Einlaufphase. Nitrit-Teste kann ich auch noch verstehen wenn z.B. aus mysteriösen Grund Fische sterben oder man noch in der Einlaufphase ist.
In der Wildnis ist ja auch kein Typ der ständig die Werte misst.
Kann jeder machen wie er es will, aber ich könnte und würde diese Tests nie permanent ( wieder nicht wörtlich nehmen ) durchführen. Das setze ich mich lieber vor mein Aquarium und gucke meinen Fischen zu was sie gerde so machen.
 
A

Anonymous

Guest
Hallo,

Kosheen schrieb:
Ob man dann Standartwohnzimmeraquarianer mit Plastikpflanzen wird oder ambitionierter Hobbyzüchter, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen.
Und hängt gewiss nicht davon ab, wie akribisch man Wasserwerte tröpfelt.

Viele Grüße
Robert
 
Hallo,

>$TiMo&< schrieb:
Generell bin ich nicht gegen diese Tests

niemand ist gegen diese Tests, darum geht es gar nicht.
Es geht vielmehr darum, die Relevanz dieser Tests nicht überzubewerten.

Es ist eben nicht so, dass ohne regelmäßige und/oder genaue Messwertermittlung eine vernünftige Aquaristik nicht möglich sei.

für mich wären vl. 1 Test im Monat noch akzeptabel, um mal zu sehen was sich in diesem einen Monat getan hat.
Vl. schon aus reiner Neugier.

Neugierde ist ok, nur eben ist das keine Pflicht.

So haben z.B. einzelne Leute immer wieder mal vorgetragen, dass man ja nur über Nitritmessungen die gefürchteten Nitritkatastrophen im Vorwege erkennen könne. Hallo..... Nitrit bildet sich innerhalb von Stunden nach der Fütterung. Will man jetzt nach jeder Fütterung nach weiteren 2,3,4 Stunden messen ob sich nicht vieleicht doch kritisches Nitrit gebildet haben könnte....

Selbst wenn fies Nitrit da war und die Viechers haben einen auf den Rüssel bekommen, dann kann man das m nächsten Tag schon nicht mehr nachweisen.

Veränderungen der Werte sind für die Fische nur dann kritisch, wenn sie heftig sind und schnell gehen und nicht mal das tangiert sie zwingend. Langsame Veränderungen hingegen machen nichts.
Wenn jetzt Fische in einem Aquarium komisch stehen, wer sagt das es am Wasser liegt. Könnte es nicht genauso eine schlechte Ernährung, z.B. nur mit ungünstigem Trockenfutter gewesen sein?

Nur weil man pH 7.5 findet, im Zierfischverzeichnis aber was von pH 6.5 steht, sagt das nicht einmal ansatzweise, dass das die Ursache für Probleme sein muss. Die Messfetischisten versuchen das aber immer wieder in die Rille zu schieben.


Aber permanentes (nich wörtlich nehmen) Testen finde ich übertrieben, selbst in der Einlaufphase. Nitrit-Teste kann ich auch noch verstehen wenn z.B. aus mysteriösen Grund Fische sterben oder man noch in der Einlaufphase ist.

Ist es auch. Nur eben heißt das nicht, dass man gar nicht messen sollte.
Aber einen Laborkoffer oder gar ein Photmeter braucht man nicht. Ich habe eines und es hat mir Freude bereitet. Die Aquarien oder Fische wurden aber kein Stück besser, nur weil ich 5 mg/ltr Nitrat von 7 mg/ltr unterscheiden konnte.

Ich sage immer, dass wenn man die Zeit, die man für die erweiterte Messtechnik benötigt in das Fangen von Lebendfutter investiert, man den Fischen einen deutlich größeren Gefallen damit tut.
 
Guten Morgen!

Ich stelle jetzt mal ne wilde Theorie auf:

Alle erfahrenen (Forums-)Aquarianer, die jetzt so vehement gegen den Wasserwerte-Hype sprechen, haben sich damit sehr intensiv beschäftigt und in ihrem Aquarianerdasein schon ganz viel gemessen.

Deshalb - und nur deshalb - wissen sie, wie viel Sinn oder Unsinn drin steckt. Bestimmt sind einige von ihnen auch nicht ganz unschuldig daran, dass es den Hype überhaupt gibt. :wink:

Ich persönlich hab in meiner prä-Aquaristikforen-Zeit nur Teststreifen gehabt. Der Händler meinte halt, dass man die braucht. In der Anleitung waren Werte angegeben, die man erreichen sollte. Keine Differenzierung bzgl. verschiedener Zwecke, einfach nur ein fester Bereich für pH, GH, KH, Nitrat und Nitrit. Ich hatte die Härte nicht im optimalen Bereich, auch der pH war immer ein bisschen zu hoch und ich hatte keinen Plan, was ich jeweils dagegen tun könnte. (Stimmt nicht ganz, da stand drin, ich sollte mit destilliertem Wasser mischen. Aber in welchem Verhältnis wusste ich nicht, ein Kanister half nix und die dauernde Schlepperei ohne messbares Ergebnis hab ich dann aufgegeben.) Ich hatte dauernd ein schlechtes Gewissen, weil ich befürchtete, es könne den Fischen - entgegen dem äußeren guten Anschein - schlecht gehen. Was hab ich also gemacht? Nicht mehr gemessen. Das hat die Wasserwerte nicht verändert, aber mein Gewissen beruhigt. :D

Erst mit meinem Einstieg in die Foren hab ich angefangen, mich überhaupt damit zu beschäftigen. Ich habe den Teststreifen mit mehr Verständnis angesehen (obwohl ich nie Chemikerin werde) und ich habe angefangen zu tröpfeln. Das hat viel zu meinem Verständnis beigetragen, die Dinge zu "begreifen". Also nicht nur in der Theorie lesen, sondern etwas in die Hand nehmen, gucken, mit den Beobachtungen abgleichen. Und es hat mir gezeigt, dass ich bei meinen Fischen weniger schlechtes Gewissen haben muss.

Nach diesen Phasen sage ich für ein Standard-Aquarium ganz sicher auch: die meisten Werte brauche ich für mich nicht zwangsläufig. Aber da ich mich mittlerweile auch mit Pflanzen und mit Garnelen beschäftige, hat der Wassertest mehr Bedeutung für mich. Vielleicht auch nur solange bis ich - abgesichert durch die Testerei - ein Gefühl dafür entwickelt habe, bei welchem Bodengrund und welcher Einrichtung sich unser Leitungswasser hier in welche Richtung in welcher Zeit entwickelt.

Mir hat das Testen geholfen und das tut es gelegentlich immer noch. Es zur Religion zu erheben ist m. E. genauso unsinnig wie es komplett zu verdammen. Ist ja okay, wenn jemand ohne auskommt. Aber ich denke, es stellt sich ein besseres Verständnis für das Medium Wasser ein. Deshalb glaube ich schlichtweg, dass man es anfangs einfach tun sollte. Vielleicht muss man einfach durch die Phase durch, um für sich selbst zu wissen, was genau man davon braucht und was nicht. Deshalb würde ich persönlich es einem Anfänger empfehlen. Aber wenn er es nicht macht, häng ich ihn auch nicht höher.
 
Hallo Susanne,

Dein Beitrag ist glaube ich nicht Theorie sondern durch und durch Praxis!

Ich kann miterweile die meisten Wasserwerte in meinen Aquarien besser schätzen als mit Tropftests messen - ich verändere aber auch derzeit nicht viel und ich hab miterweile ein paar Tage Erfahrung.
Genau wie du bin ich der Meinung, dasss man sehr viel über die Zusammenhänge im Aquarium lernt und je nach Situation später einmal fast nix mehr misst (weil man kaum was verändert) oder bei speziellen Verhältnissen sich wieder für das Wasser und die Abläufe interesssiert.
Das kann man alles nicht durch zwei Beiträge in einem Forum erleben und auch nie nur durcch Beobachtung der Fische alleine - das muss man selber probieren und erfahren. Jeder wie er mag.
Klar - die "Erfahrenen" sagen man braucht nix messen - nur dass sie dorthin gekomen sind und vorher sehr viel gemessen haben um die Zusammenhänge zu verstehen und erfahren zu werden - sagen sie meist nicht. Ich lerne jetzt noch immer viel dazu und nicht durch Therie - Anregungen kann man aus Büchern und Foren bekommen - Erfahrung und Praxis nicht!

Herzliche Grüße, Anton Gabriel
 
Hallo,

also ich finde Wassertest sinnvoll für jede Änderung im AQ.
Wenn es eingefahren wird für den Nitritpeak und erstmaliges Feststellen der Werte und dann eben bei jedem Neubesatz, Futterumstellung oder für mich ganz wichtig, wenn ich das Wasser ANFANGE mit Osmose zu verschneiden.

Da kann ich ja nicht raten oder sehen, inwiefern ich meinen Wunsch-PH gemischt habe oder ob ich viel zu viel und zu schnell gedrückt habe.

Mein erstes "AQ" ( 30l ) hatte ich vor 10 Jahren und mir sind die Fische reihenweise eingegangen, dann hatte ich ein größeres ( 54l ).
'Einfache' Fische überlebten, aber 'anspruchsvollere' gingen ziemlich schnell ein und ich hatte fiese Schwebealgen- Probleme.

Bücher hatte ich auch, aber kapiert, was da drin steht hab ich nicht.

Irgendwann hat sich eine Bekannte erbarmt und mein Wasser getestet und mir ein Mischverhältnis errechnet und siehe da- alles super.

Also hab ich mir selbst Wassertests geholt und Überraschung- in der Anleitung stehen ja die Standardwerte, nun muss man sich nur noch informieren über den eigenen Besatz und anfangen die Aquaristik als GANZES zu betrachten.

Wenn das Becken dann erstmal läuft und stabil ist, dann braucht man auch keine Wassertests, insofern man eben keine großen Veränderungen vornimmt und wenn man sich zumindest ein wenig informiert und Erfahrung aufbaut.

Ich finde also, wenn man eben nicht die optimalen WW aus der Leitung hat und auch sonst keine Ahnung von Aquaristik, dann sind Wassertest sinnvoll, immerhin steht wie gesagt in deren Anleitung, was die ungefähren Richtwerte sind oder eben auch in Büchern ODER ganz einfach, Wasser testen und ein Forum für sich denken lassen, statt sich lieber selbst zu informieren.

Naja, mein Fazit ist:
Einmalig Wasser testen um die Werte zu haben und bei größeren Veränderungen/ Wasser verschneiden.

Aber das Wichtigste ist für mich, dass man sich informiert, denn wenn man das nicht tut, bringen einem weder die Tests etwas noch bringt einem das Beobachten etwas.

:roll: Was das jetzt logisch? :D

Gruß, gravel

EDIT: das erste Mal hatte ich mein Wasser übrigens mit desti. Wasser gemischt und meinen PH damit von heut auf morgen heftig verändert- meine Fische sind da auch nicht gestorben- zum Glück.

Heute weiss ich, weil ich mich INFORMIERT habe über die Jahre, wie ich es mische und ich finde da Osmose besser, weil es nicht so 'konzentriert' ist und das Wasser sich dadurch langsamer verändern lässt= besser für die Fische.
 
Hallo,

Dartqueen schrieb:
Ich stelle jetzt mal ne wilde Theorie auf:

Alle erfahrenen (Forums-)Aquarianer, die jetzt so vehement gegen den Wasserwerte-Hype sprechen, haben sich damit sehr intensiv beschäftigt und in ihrem Aquarianerdasein schon ganz viel gemessen.

Deshalb - und nur deshalb - wissen sie, wie viel Sinn oder Unsinn drin steckt.

das ist möglich. Bei mir zumindest trifft es zu. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass die intensive Beschäftigung mit Aquarienchemie und den Messungen für die Aquarien keinen Vorteil brachte. Eher einen Nachteil, weil denen Zeit und Hingabe verloren ging.

Bei mir hat es ein Aha-Erlebnis gegeben, bzw. mehrere davon.
BSSW-Treffen. Alle sitzen rum brummeln und quasseln über aktuelle Fische, wer was hat und so weiter. Man selber sitzt nur doof daneben und kann eigentlich gar nicht mitreden. Chemische Begriffe fallen höchstselten und so sitzt man und wartet die Zeit ab.
Ebenso bei Pflanzenleuten. Die brabbeln rum über diese und jene Pflanzen und wo die her kommt und wer sie hat und wer sie umgelegt hat und man selber hockt daneben und ist irgendwie im falschen Film.

Irgendwann jedenfalls fiel bei mir der Schalter um und ich dachte mir "... Deters, was machste hier denn eigentlich fürn Scheiß? - Messen wie sich die Diffusion im Sand auswirkt.. toll... und für was ist das wichtig, außer für Diskussionen in irgendwelchen Foren und für die Homepage? - Interessiert kein Schwein und ändern wird es auch nichts. Blödsinn ist das."
Also den ganzen Mist abgebaut, Becken auf Vordermann gebracht, Fische rein und geil ist es wieder. Bestens.

Mir hat das Testen geholfen und das tut es gelegentlich immer noch. Es zur Religion zu erheben ist m. E. genauso unsinnig wie es komplett zu verdammen.

Es verdammt ja niemand komplett, aber der "erfahrene Aquarianer" kann nicht an seinen chemischen Kenntnissen festgemacht werden. Beides ist völlig unabhängig voneinander.

Wasserchemie (Wissen) und Erfolg in der Aquaristik haben nichts miteinander zu tun. Sie können zusammentreffen, aber sie bedingen einander nicht.
 
Olaf_Deters schrieb:
Wasserchemie (Wissen) und Erfolg in der Aquaristik haben nichts miteinander zu tun. Sie können zusammentreffen, aber sie bedingen einander nicht.

Das ist ja das Elend! :D Ich hab in den Foren so viel über Wasserwerte gelesen. Bei jedem Problem, ob nun mit Fisch oder Pflanze (oder Ehegatte/in :roll:) wurden zuerst die Werte diskutiert. Also hatte ich die Hoffnung, damit könne man eine Menge regeln. Wenn du nur erst begriffen hast, so dachte ich, wie hoch so ein Nitrat- oder Phosphatwert sein darf, dann sind deine Algen Geschichte.

Schön wär's gewesen. Ich war sehr enttäuscht als ich so langsam überhaupt mal irgendwas von den Diskussionen kapierte und dann feststellen musste: Verflixt, es gibt keine Formel!

Und ich hab bei mir - bei gleichen Wasserwerten - Becken mit und Becken ohne Algen. Becken, in denen die Pflanzen wachsen wie blöde und welche, in denen das alles nicht so gut aussieht.

Ich hab für mich und meine Aquaristik mittlerweile andere Theorien. Die bei mir auch funktionieren. Wasserwerte gehören da durchaus auch dazu, aber nicht für das Standardaquarium, nicht mal für Standardpflanzen bzw. wenn, dann nur bestimmte in bestimmten Phasen.
 
Ich habe mir jetzt nicht den ganzen Strang durchgelesen. Bitte entschuldigt, dass ich jetzt einfach so reinspringe....


Tests??? Nichts als Geld und Zeitverschwendung! Ein richtiger Aquarianer braucht keine Tests, nicht einmal beim Einfahren weil ein richtiger Aquarianer kein farbiges Zeug braucht um zu sehen, dass seine Fische sich gerade unwohl fühlen. Bei dem Fall Nitritvergiftung: Bis die Wasserwertfreaks ihre Testkoffer herausgezaubert haben und den Nitritwert gemessen haben, habe ich schon ein TWW gemacht.
Das Resultat? Der Wasserwertfreak weiß nun das sein Nitritwert zu hoch ist und wechselt sein Wasser. Da aber klar war, dass der Nitritwert zu hoch ist, war der Test jetzt völlig unnötig. Es hat nichts gebracht, außer dass der Tester nun wusste: Mein Nitritwert war >1.. sehr hilfreich.

Fal Nitratwert. Ob ich nun jede Woche meinen TWW mache, doer jede Woche mein TWW mache und zusätzlich sage: "Mein Nitratwert ist in Ordnung"... spielt keine Rolle. Wenn ich jeden Tag mein Nitratwert messe, der langsam steigt, am siebten Tag immernoch in Ordnung ist, ich trotzdem mein wöchentlichen TWW mache und dann das ganze Spie von vorne anfängt, ohne dass ich etwas an dem AQ geändert habe, dann habe ich einfach nur einen ....Langeweile....

Hört mit dem ganzen Hokus Pokus auf. Zaubert nicht an den Aquarien rum. Wenn was nicht in Ordnung ist, kann man sein Wasser auch beim Händler testen lassen....
Ich hatte einen richtig teuren Testkoffer und habe ihn nur sehr selten benutzt. Anstatt den zu benutzen, hätte ich aber auch zum Zoohändler gehen können. Also Geldverschwendung!
 
Hallo,

Dartqueen schrieb:
Das ist ja das Elend! :D Ich hab in den Foren so viel über Wasserwerte gelesen. Bei jedem Problem, ob nun mit Fisch oder Pflanze (oder Ehegatte/in :roll:) wurden zuerst die Werte diskutiert.

wenn sie denn wenigstens erwähnt wurden, aber das passiert ja nicht. In de Regel werden sie nur abgefragt und nach der Nennung kommt nichts mehr. Endstadium ist übrigens, wenn man sich die Werte in die Signatur schreibt. Ja hat man denn die Wasserwerte oder die Aquarien mit den Fischen, worum geht es?

Und ich hab bei mir - bei gleichen Wasserwerten - Becken mit und Becken ohne Algen. Becken, in denen die Pflanzen wachsen wie blöde und welche, in denen das alles nicht so gut aussieht.

Nochmals siehste....

Man kann an den Wasserwerten eben keine Probleme erkennen. Es geht genau das nicht, was man von den Daten erwartet. Es funktioniert auch nicht besser, wenn man die Daten genauer ermittelt.

Das heißt nicht, dass man nicht messen soll, aber die häufig beschriebene Begründung passt nicht. Kassebeer hat es mal in irgendeiner solchen "Genauigkeitsdiskussion" auf den Punkt gebracht: Was muss man wissen? - Ist der Wert zu hoch, zu niedrig oder richtig.
 
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