Vergesellschaftung Platy´s und Paradiesfische

Hallo,
ich wollte euch mal kurz Fragen, ob Platys und Paradiesfische in einem Aquarium zusammen vergesellschaftet werden können?
Von den Wasserwerten würde es ja perfekt passen.
Wo sollte man die Paradiesfische am Besten kaufen? Habe gelesen, dass sie zum Teil überzüchtet sind und ihre natürliche Farbenpracht nicht mehr richtig zur Geltung kommt.

Daten:
200 Liter Becken
PH 7,5
GH 13
KH 17
ca. 25 Grad Celsius

Restlicher Besatz:
6 Ohrgitterharnischwelse
10 Amanogarnelen
12 Rote Phantomsalmler

EDIT:
Wollte noch dazu schreiben, dass mein Becken schön zugewachsen ist.
Sollte ich nur ein Pärchen halten oder evtl. 3 W und 2 M?

Vielen Dank für eure Hilfe.


Grüße
Matthias
 
Nun war ich gerade in 3 Zooläden in meiner Gegend.
2 x hat man mir gesagt, dass ich ca. 1 x m und 2 x w dazu setzen könnte. Da hab ich mir schon gedacht: wunderbar, kauf ich gleich ein. Dann beim 3. natürlich genau das Gegenteil. Da sagte man mir, dass die Macropodus zu aggressiv für meine restlichen Fische wären.
Stimmt das so? Würde mir echt gerne 3 - 5 Stück holen, gefallen mir sehr gut und deren Verhalten ist schon sehr interessant.

MfG
Matthias
 

Henny

Mitglied
Hallo Matthias,

in meinem Thread vom 18.02.2011 'Vergesellschaftung von Macropoden und Schwertträgern' hatte mir 'Textehexe' am 20.02.2011 geantwortet. Sie scheint sich mit diesen Fischen gut auszukennen.
Ich würde gerne einen Link zu diesem Thread setzen, so wie viele das hier immer so toll machen, habe aber keine Ahnung wie das funktioniert.

Viele Grüße von Henny

Hallo Henny,
ich hoffe du meinst diesen Text. Ich war mal so frei.
Einfach beim alten Thread auf "zitieren" klicken und den Text da raus kopieren.
Gruss Klaus


Textehexe schrieb:
Hallo Henny,
ich gehe mal davon aus, wir sprechen über Macropodus Opercularis, den roten oder blauen Paradiesfisch?
(Es gibt ja noch andere "Makropoden", die eigentlich gar keine sind und nur so genannt werden, z.B. Spitzschwanz-Makropoden, Pseudosphromenus dayii).
ich hatte mal Schwertträger und habe Makropoden (M. opercularis), allerdings nicht zusammen in einem Becken.
Ich würde sagen, es kann funktionieren, muss aber nicht - und ideal ist die Kombination eher nicht.
Meine Makropoden sind nicht aggressiv, aber durchaus "selbstbewusst". Ich halte sie mit kleinen Salmlern und Bodenfischen, und würde ihnen eher keine anderen vergleichbar großen, vergleichbar selbstbewussten Fische vor die Nase setzen.
Gleichzeitig würde ich auch, entgegen dem, was man häufig liest, von einer Paarhaltung bei Makropoden absehen und lieber eine Gruppe nehmen, bei gleicher Verteilung von Männchen und Weibchen, sodass sich innerhalb der Gruppe Paare finden können. Makropoden haben ein ganz faszinierendes Sozialverhalten, sie bilden eine Rangordnung untereinander aus, die mit "Scheingefechten" aufrecht gehalten wird. Sie erkennen sich also untereinander als Individuen. Dadurch dass sie auch bei der Brutpflege relativ statisch unter dem Nest stehen und die Eier bewachen, haben auch die Mitfische Ruhe, sobald sie mal gelernt haben, nicht direkt in die "Sperrzone" einzudringen.
Makropoden sind sehr intelligente Tiere (sofern man bei Fischen von Intelligenz sprechen kann) und werden auch richtiggehend zahm. Vergleichbares habe ich nur bei größeren Fadenfischen (Trichogaster) erlebt. Dieses "Erlebnis" würde ich nicht dadurch schmälern wollen, dass die Makropoden durch lebhafte Lebendgebärende in ihrer Entfaltung behindert würden.
Für Wildfänge und deren erste und zweite Nachzucht-Generation gilt das doppelt. Von meiner Makropoden-Gruppe ist einer eine Erwerbung aus dem Zoohandel, die anderen die erste Nachzucht-Generation von Wildfang-Eltern. Der aus dem Laden war anfangs völlig "gaga" und benahm sich sehr merkwürdig, bis die anderen ihm beibrachten, wie das bei Makropoden "funktioniert". Mittlerweile hat er sich gut eigefügt und zeigt das gleiche Verhaltensspektrum wie die anderen.
Also, um Deine Frage konkret zu beantworten:
Ob die Makropoden die Schwertträger stressen oder umgekehrt, kann passieren, muss aber nicht.
Die Bodenfische werden von den Makropoden mit ziemlicher Sicherheit ignoriert.
Guppys müssen, wie Du richtig erwähnt hast, jedenfalls ausziehen, weil die Flatterflossen den Jagdtrieb der Makropoden wecken. Endlerguppys ohne Flatterflossen sind kein Problem.
Vielleicht kannst Du ja die Schwertträger anderweitig unterbringen? Zwei Wildfangpaare M. Opercularis, da geht einem ja das Herz auf :)
Übrigens würde ich bei Deinen Wasserwerten auch Fadenfische nicht sofort von der Hand weisen. Trichogaster beispielsweise sind recht anpassungsfähig. Ich halte seit fast drei Jahren Trichogaster microlepis in vergleichbarem Wasser, ohne Probleme und Krankheiten. Nur Nachwuchs kommt keiner durch.
Allerdings gilt für Fadenfische Ähnliches wie für Makropoden: auch hier ist die Vergesellschaftung mit Lebendgebärenden nicht gerade ideal.
Viele Grüße,
Susanne
 

Henny

Mitglied
Yes, danke Klaus.
(Mit dem Zitieren hätte ich das sogar hingekriegt, ich wollte nur nicht den ganzen langen Text hier reinstellen, ist aber bestimmt sinnvoll.)

Wenn Du mir jetzt noch erklärst, wie das mit der Verlinkung funktioniert, bist Du echt mein Held!
Ich schreibe Dir das extra nicht als PN, weil andere vielleicht genauso blöd sind wie ich. :wink:

Viele Grüße von Henny
 
Danke.
Das heißt nun für mich unterm Strich: nicht unbedingt ideal und ich sollte es lassen... Immer diese Aussagen der Verkäufer in den Läden, nervig!
Was gäbe es für meinen Besatz und die vorherrschenden Wasserwerte für einen interessanten und farbenprächtigen Fisch, der auch gerne etwas größer werden darf??

MfG
Matthias
 
Hab gerade nochmal mit dem Zooladenmitarbeiter gesprochen.
Nächste Woche kommen die Paradiesfische und ich kann sie bei mir einsetzen. Falls es Probleme geben sollte, darf ich sie ihm wieder zurück bringen.
Glaub ich werds einfach mal ausprobieren :mrgreen:

MfG
Matthias
 

Henny

Mitglied
Hi Roman,
Du bist mein Held - beweist sich immer wieder! :wink:

Danke mit vielen Grüßen von Henny
 
Hi,

Schwertträger sind keine Platys.

Platys und Macropodus opercularis (als Pärchen) hat bei mir seinerzeit überhaupt gar keine Probleme gemacht. Beide Arten haben sich gekonnt ignoriert.
 

Henny

Mitglied
Hi Petra,

Platys sind kleine Schwertträger ohne lange Schwanzflosse. :mrgreen:

Aber mal ohne Quatsch:
Ich hatte Susanne so verstanden, dass sehr lebhafte Fische (wie z.B. Schwertträger und Platys) die Macropoden in ihrem Verhalten vermutlich stören würden. Aber vielleicht macht wirklich die Größe den Unterschied aus.
Ich bin gerade dabei, einen neuen Besatz für mein 200er zu überlegen, deswegen finde ich Deine Erfahrung sehr interessant.

Viele Grüße von Henny
 
Ach Henny, du bereitest mir in aller früh schon wieder Freude :mrgreen:
Dann werd ich es wohl doch sein lassen...
Welcher vernünftig aussehende Fisch mit interessantem Verhalten, evtl. so ähnlich wie der Paradiesfisch, würde denn zu meinem Besatz passen und mir keine Sorgen bereiten?

@Henny:
Wie wird denn dein nächster Besatz aussehen? Bin auch am überlegen, ob ich die Platys komplett herschenke und mir dann was neues holen soll!

@ Petra:
Wie groß ist dein Becken, wo du deiner Zeit die Macropoden und Platy´s gepflegt hast? Was hattest du sonst noch im Becken? Die roten Phantomsalmler werden den Macro´s (oder evtl. besser umgekehrt :lol: ) wohl eher wenig Sorge bereiten, oder?

MfG
Matthias
 
Hi,

flipdacrip schrieb:
Wie groß ist dein Becken, wo du deiner Zeit die Macropoden und Platy´s gepflegt hast?
Das war damals ein Standard-80er; also 120 Liter.

flipdacrip schrieb:
Was hattest du sonst noch im Becken?
Öhm... gute Frage - zumindest keine anderen Salmler und keine andere Revierfische. Ich glaube, da waren noch ein paar Welse mit dabei.

flipdacrip schrieb:
Die roten Phantomsalmler werden den Macro´s (oder evtl. besser umgekehrt :lol: ) wohl eher wenig Sorge bereiten, oder?
Wenn überhaupt, dann wirklich umgekehrt. Wenn Makropoden schüchtern in der Ecke sitzen, ist fast immer ein Makropode schuld.
Die opercularis haben sich hier damals sogar mit Skalaren angelegt, als sie ein Gelege bewacht haben.
 
Danke für deine schnelle Antwort Petra.
Hättest du dann bedenken mit meinen revierbildenden Salmlern?
Würdest du dir eigentlich wieder Macro´s holen bzw. warum hast du sie nicht mehr?

Ganz konkret zu meinem Vorhaben: ja oder nein?? :mrgreen:


MfG
Matthias
 
Hi,

wenn Du mich ganz konkret nach meiner persönlichen Meinung fragst: nein.

Aber nicht, weil es nicht funktionieren würde, sondern weil Platys sich einfach vermehren wie Hölle.
Wenn Du mich fragst, ob ich persönlich in das Becken Makropoden (ein Pärchen!) setzen würde: ja, würde ich, wobei ich bezüglich der Amanogarnelen ein paar Bauchschmerzen hätte.

Würdest du dir eigentlich wieder Macro´s holen bzw. warum hast du sie nicht mehr?
Ich habe zur Zeit auch Makropoden, aber Macropodus ocellatus.
Mittelfristig werden hier auch wieder opercularis einziehen, einfach nur weil sie klasse sind. Ich würde aber keine Tiere mehr aus dem Handel nehmen.
 
die Piddi schrieb:
Hi,

Schwertträger sind keine Platys.

Platys und Macropodus opercularis (als Pärchen) hat bei mir seinerzeit überhaupt gar keine Probleme gemacht. Beide Arten haben sich gekonnt ignoriert.

Hallo zusammen.
Meine Erfahrungen decken sich mit denen von Piddi.
In meinem 160l Becken halte ich Paradiesfische zusammen mit Platys. Dabei gibt es keine Aggressionen oder ähnliches.
Beide arten ignorieren sich komplett. Allerdings habe ich keinen Platynachwuchs mehr, seitdem die Makropoden eingezogen sind. Und das, obwohl das Aquarium gut bepflanzt ist.
Ein Problem könnte es eventuell mit Garnelen geben. Mein Makropodenmännchen lässt sich keine Möglichkeit entgehen, sich eine Red Fire zu schnappen. Auch Schnecken stehen auf seiner Speisekarte. Habe ihn schon öfter dabei ertappt, wie er eine Schnecke verputzt hat.
Falls du dich entscheidest, dir Paradiesfische zuzulegen, würde ich dies nicht überstürzen sondern ein bisschen nach hübschen Tieren suchen. Im Handel gibt es meistens leider nur noch überzüchtete, farblose Fische.
Liebe Grüße Andre
 
Hi,

die-roten-96 schrieb:
Falls du dich entscheidest, dir Paradiesfische zuzulegen, würde ich dies nicht überstürzen sondern ein bisschen nach hübschen Tieren suchen. Im Handel gibt es meistens leider nur noch überzüchtete, farblose Fische.
Liebe Grüße Andre
Japp - ich würde auch versuchen, über die IGL an private Nachzuchten zu kommen. Das ist wirklich ein Unterschied wie Tag und Nacht.
 
Hallo Leute,
also doch versuchen?
Mensch, bin so hin und her gerissen...
Am Donnerstag könnte ich meine Macro´s abholen, wären von einem privaten Züchter und von daher auch nicht überzüchtet. Zumindest so die Info, die ich bekommen hab.
Glaub wenn ich 2 x M und 2 x W nehme wirds ruhiger im Becken wie nur 1 x M und 1 x W. Was meint ihr?
Meine Gedanke is einfach, dass sich die Macro´s dann evtl. mehr mit sich selbst "beschäftigen" und nicht auf die anderen Fische im Becken losgehen - zumindest nicht so häufig :mrgreen:

MfG
Matthias
 
Hi,

wer hat denn behauptet, dass Makropoden auf andere Fische "losgehen"?
Makropoden sind recht rauh im Umgang untereinander und wenn ein Männchen ein Schaumnest hat, versteht er auch nicht wirklich viel Spaß.

Aber ich würde nicht behaupten, dass Makropoden sonderlich aggressiv gegenüber anderen Fischen wären. Und für Platy und Co. interessieren sie sich wirklich null.

A und O bei Haltung von Makropoden ist wirklich die Beckeneinrichtung.
Und ich plädiere immer eher zur Paarhaltung als zur Harems- oder Gruppenhaltung - egal wie groß das Becken ist. Aber da gehen die Meinungen weit auseinander.
 
Das ging aber schnell, danke.
Ich hab aus den restlichen Beiträgen eher rausgelesen (wie auch aus anderen Foren), dass Makro´s eher aggresiv sein sollen, auch anderen Fischen gegenüber. Aber umso besser, wenn dem nicht so ist.
Sollte ich dann deiner Meinung nach lieber 1 oder 2 Paare in meinem 200 Liter Becken mit dem genannten Besatz pflegen?
Das hört sich echt gut an was du schreibst, dann kann ich ja eigentlich problemlos Makro´s halten, oder?
Hatte bis jetzt doch ganz schön bedenken wegen den Beitragen, die ich sonst so über Makro´s gelesen hab! Kenn mich bald nicht mehr aus...


MfG
Matthias
 
Hallo Matthias,

ich würde bei Makropoden immer mit nur einem Pärchen anfangen - mit der Haltung habe ich bisher die besten Erfahrungen gemacht. Falls es mit der Paarhaltung wirklich nicht funktionieren sollte, kannst Du beim Züchter immer noch ein Pärchen dazu kaufen.

Aber wie gesagt: A und O ist die Beckeneinrichtung.
Bei Makropoden setze ich immer auf große, klobige Wurzeln (diese großen Mangrovenwurzeln), hinter denen das Weibchen mal schnell verschwinden kann.
Meine Beobachtungen waren bisher: das Männchen jagt das Weibchen genau solange, wie es in Sichtweite ist. Verschwindet das Weibchen hinter einer Wurzel, hörten diese Verfolgungsjagden meist schlagartig auf. Ist das Weibchen im Pflanzendickicht verschwunden, ist das Männchen oft hinterher...

Insofern wäre ein Bild von Deinem Aquarium hilfreich, um evtl. weitere Tipps geben zu können.
 
Oben