Teichmuschel + Bitterling

Moin,

Ich habe ein Kaltwasserbecken (240 l) in der Einlaufphase. Mein Intresse an Bitterlingen ist groß, da die zum ablaichen eine teichmuschel brauchen würde ich natülich auch eine holen. Ich habe viel darüber gegoogelt , nun schreiben die meisten das es sehr schwer ist Muscheln im Aq zu halten insbesondere wegen der Ernährung.

Jetzt meine Fragen

Hat jemand Erfahrungen mit Muscheln im Aq?
Gibt es vieleicht etwas was mit dem man die Muscheln ersatzweise füttern kann?
 
Moin,

soxon schrieb:
Hat jemand Erfahrungen mit Muscheln im Aq?
Gibt es vieleicht etwas was mit dem man die Muscheln ersatzweise füttern kann?

meine Erfahrung ist: Lass es!

Du schaffst es nicht die Muschel (erst recht keine große Teichmuschel) zu ernähren. Du kannst die Muschel versuchen mit Phytoplankton zu füttern (habe ich so gemacht). Das geht eine Zeitlang auch gut, aber irgendwann verhungert das Tier. Möglicherweise reicht die Zeit für das Ablaichen der Bitterlinge aus, aber die Muschel wird dir wegsterben.

Also entweder du hast einen großen Teich, der aus sich heraus ausreichend Nahrung für die Muschel "produziert", oder du lässt es.

Gruß Felix
 
Mahlzeit

Felix86 hat doch den richtigen "Riecher" gehabt.
Denke mal, dir geht es darum, den zur Leichzeit recht hübschen Bitterling bei seinem Treiben zu beobachten.
In einem Becken mit 240l sollte dies auch gelingen.

In den meisten großen Garten - Centern kann man große Teichmuscheln erwerben, ob diese nun in ihren Hälterbecken darben oder du versuchst, diese im Aquarium zu halten, wo geht es ihnen besser???

Unablässlich für dieses Vorhaben sollte für dich aber im Vorfeld sein, dass dies für dich mit viel Arbeit verbunden ist!
Warum, will ich dir gerne erklären.
Da die Teichmuschel ihr das umgebende Wasser permanent nach Nährstoffen filtert, ist ein Filter im Becken für die Ernährung der Muschel alles andere als förderlich.
Auch ist das Nahrungsangebot in einem 240l Becken recht beschränkt.
Ohne Filter betriebene Becken haben aber, wenn sie mit Fischen besetzt sind, sehr schnell eine Belastung mit Schadstoffen erreicht, die tödlich sind für ihre Bewohner!
Um also genügend Nahrung für die Muschel zu erhalten und die Wasserwerte für die Bitterlinge auf einem lebenserhaltenden Level zu halten, wäre ein täglicher Wasserwechsel zu 50% erforderlich, hier also gut 100l!
Hier nun zurück zum Felix 86!
Hast du einen großen Gartenteich, dem die Entnahme von 100l Wasser täglich nichts ausmacht (muss ja auch wieder ersetzt werden).
Oder hast du im unmittelbarem Wohnumfeld ein Stillgewässer oder langsam fließendes Gewässer, dem du "dein" Aquariumwasser entnehmen darfst (solltest Kontakt zu deiner unteren Wasser-/Fischereibehörde aufnehmen).
Eignung des zu entnehmenden Wassers vorrausgesetzt!
Solltest du also die Möglichkeit haben, würde ich zunächst einmal ein paar Bitterlinge auf diese Weise ab dem Spätsommer im Becken halten und an das vorhandene Wasser gewöhnen.
Im kommenden Frühjahr dann eine Teichmuschel hinzu geben und sich im Frühsommer dann über reichlich Bitterlingsnachwuchs freuen!
Da der Bitterling aus vielen heimischen Gewässern verschwunden ist, würdest du mit seiner Nachzucht einen Beitrag zum Artenschutz leisten.
Hoffe, habe dich nicht entmutigt!
Wäre schön, wenn der eine oder andere weitere konstruktive Vorschläge machen könnte!
 
Hi,
attenkamp schrieb:
In den meisten großen Garten - Centern kann man große Teichmuscheln erwerben, ob diese nun in ihren Hälterbecken darben oder du versuchst, diese im Aquarium zu halten, wo geht es ihnen besser???
FAIL!
Im Falle, dass die Muscheln beim Händler kippen und keiner sie kauft, wird er sie auch nicht mehr kaufen. Im Falle, dass jemand sie aus der genannten Ambition heraus kauft, wird er neue nachbestellen (weil die sich ja doch verkaufen lassen). Und das wollen wir doch nicht, oder?

Also: diese Art der Einstellung ist ganz großer Mist und bringt einen Großteil des Übels in der Tierhaltung mit sich. Gerade die Fälle, bei denen man aus Mitleid oder mit verschobenem Konzept kaufen will: lassen! Man fördert letztendlich doch nur wieder den Handel mit den Tieren.
 
Hallo

Durchaus zu bedenkender Standpunkt von FKS!
Aber mit welchem gutem Gewissen kann ich dann generell noch ein Tier erwerben und es in meinem Aquarium hältern?
Ist ein Guppy, Zebrabärbling, Neon bzw. wahlweise ein L 333 weniger schützenswerte "profitbringende Ware" als eine Teichmuschel?
Definiert FKS konstruktiv so?
Für mein Teil ist die Absicht, ein Tier unter bestmöglichen Bedingungen zu pflegen, so dass es sich auch in Gefangenschaft vermehrt, ein erstrebenswertes Ziel!
Der Urheber dieses Beitrages wird FKS bestimmt dankbar sein, in seiner Entscheidungsfindung weiter gekommen zu sein!
Dem schließe ich mich an!
 
A

Anonymous

Guest
Naja, die Teichmuscheln in Gartencenter-Hälterungsbecken sind genau dafür: für den Teich. Sie kommen aus Zuchtteichen und sollten auch wieder in Teichen versenkt werden - und nicht in Aquarien.

Wenn Du einen Gartenteich ab 1000 Litern hast werden die Muscheln sich wohl fühlen und auch die Bitterlinge dann mit ihnen ihr unglaublich interessantes Verhalten zeigen. Ansonsten würde ich Dir wirklich empfehlen, Dich für eine andere Fischart zu entscheiden - es gibt ja noch mehr interessante Kaltwasserfische, die im Aquarium gehalten werden können und sich auch ohne Muscheln vermehren... *hüstel*.

Bei Interaquaristik habe ich übrigens auch ein interessantes Angebot an Muscheln gefunden, die auch im Aquarium gehältert werden können. Ich glaube, da schlage ich auch mal zu...
 

Z-Jörg

Mitglied
attenkamp schrieb:
Hallo

Durchaus zu bedenkender Standpunkt von FKS!
Aber mit welchem gutem Gewissen kann ich dann generell noch ein Tier erwerben und es in meinem Aquarium hältern?
Ist ein Guppy, Zebrabärbling, Neon bzw. wahlweise ein L 333 weniger schützenswerte "profitbringende Ware" als eine Teichmuschel?
Definiert FKS konstruktiv so?
Für mein Teil ist die Absicht, ein Tier unter bestmöglichen Bedingungen zu pflegen, so dass es sich auch in Gefangenschaft vermehrt, ein erstrebenswertes Ziel!
Deiene Meinung kann ich nicht nur nachvollziehen, sondern auch begrüßen.
Allerdings ist das Wissen was du über diese Tiere hast leider nicht bei jedem potentiellen Käufer vorhanden, erst recht nicht die Bereitschaft, so aufwändig zu verfahren.
Und um den Muscheln ein dahinsiechen bei unbedarften "Liebhabern" zu ersparen, kann ich nun Franks Einwand auch wieder gut verstehen.
Übrigens sehe ich in den Teichen meiner Gartennachbarn auch immer wieder die Muschelhälften als Beweis, dass es auch dort nicht geklappt hat.
 
Regine schrieb:
Bei Ixxxxx habe ich übrigens auch ein interessantes Angebot an Muscheln gefunden, die auch im Aquarium gehältert werden können. Ich glaube, da schlage ich auch mal zu...

lass es bleiben, die verhungern dir.
Muscheln sollten generell nicht ins Aquarium. Man kann die einfach nicht richtig ernähren.

Gruß,
Felix
 
Hi,
attenkamp schrieb:
Aber mit welchem gutem Gewissen kann ich dann generell noch ein Tier erwerben und es in meinem Aquarium hältern?
du musst ganz klar zwischen "aquarientauglichen" und "aquarienuntauglichen" Tieren unterscheiden. Und jetzt noch mal überdenken.

ps: "hältern" ist nicht gleich "halten"!
 

Mudskipper

Mitglied
Felix86 schrieb:
lass es bleiben, die verhungern dir.
Muscheln sollten generell nicht ins Aquarium. Man kann die einfach nicht richtig ernähren.

Moin,

könnte man sogar, ist aber mit einigem Aufwand verbunden. Im Seewasserbereich ist es seit Jahrzehnten Praxis Muscheln gezielt zuzufüttern. Trotzdem sollte man schon alleine aus dem Grund des massiven Raubbaus an der Natur die Finger von Teichmuscheln lassen. Die werden Tonnenweise aus osteuropäischen Flüssen gezogen, shyce egal wie lange die Regenerierung dauert.

lg
 
Guten Abend

Nun gut, will nicht ausschließen, etwas überlesen zu haben, hatte aber geglaubt, die Thematik bezog sich hier auf die Frage, ob es möglich sei, Bitterlinge zusammen mit einer Teichmuschel in einem 240l Aquarium zu halten.
Da auch ich nur all zu menschlich bin und somit zu Fehlern neige, habe ich nicht erkannt bzw. überlesen, dass der Initiator dieses Beitrages ja nur wissen wollte, ob sich Teichmuscheln zur Hälterung im Aquarium eignen.

Trotzdem hatte ich gehofft, hier eine Möglichkeit aufgezeigt zu haben!
Selbst unter dem Aspekt, dass eine Teichmuschel alles andere als immobil ist, ist die Größe des verwendeten Hälterbeckens (240er Aquarium, 1000l "Teich" oder aber einem natürlichem See) von sekundärer Bedeutung. Primär ist es von Bedeutung, ob das Tier in ausreichender Form mit Nahrung versorgt wird.
Also, wenn ich das 240er oder aber den 1000l "Teich" mit einem Filter betreibe, entziehe ich der Teichmuschel ihre Nahrung.
Wechsele ich aber jeden Tag 100l Wasser aus einem intaktem und ausreichend großem Biotop, führe ich der Muschel garantiert ausreichend Nahrung zu, denn sie macht ja auch nichts anderes, als das ihr umgebende Wasser zu filtern.
Wenn man jetzt noch darauf achtet, geltende Bestimmungen bezüglich Wassernutzungsrechte pp nicht zu verletzen, macht es aus meiner Sicht mit hinblich auf den dadurch möglichen arterhalt des Bitterlings durchaus Sinn, hier einen Ansatz zu wagen.
Der Erhobene Finger des einen oder anderen Oberlehres führt hoffentlich dazu, dass hier der eine oder andere noch konstruktivzu einem positiven Abschluß führt.
Mein Lehrer hätte zu dem einem oder anderen beitrag gesagt: "Durch aus berechtigt, aber am Thema vorbei!"
Also, bitte, nochmals überdenken.....
Für mein Teil soll es jetzt das jetzt aber gewesen sein.
Dank all denen, die mir ihre Zeit geopfert haben für meine unmaßgebliche Sichtweite dieser Eingangsfrage!

Allen trotzdem einen schönen Sonntag noch, tschüß!
 
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