Gisbert
Mitglied
Hallo Aquarianergemeinde
Ich möchte an dieser Stelle mal mögliche Zusammenhänge zwischen Beleuchtung, Pflanzenwuchs und zu starkem Algenwuchs beleuchten.
Da gehen die Meinungen ja stark auseinander: Für die einen spielt das richtige Licht (Dauer, Intensität und Spektrum) nur eine untergeordnete Rolle, andere versuchen möglichst naturgetreu zu beleuchten.
Dazu zuerst mal etwas "angelesenes Wissen" vom "Altmeister" der Aquaristik Dr. Günther Sterba.
Zitat aus Aquarienkunde Band 1, Ausgabe 1960! : "Die künstliche Lichtquelle muß ein gutes Pflanzenwachstum gewährleisten.
Diese erste Forderung ist abhängig von der Art und Menge des zugeführten Lichtes. Versuche haben gezeigt, daß für das Pflanzenwachstum das ganze Lichtspektrum notwendig ist, daß aber einzelne Lichtfarben das Pflanzenwachstum besonders günstig beeinflussen.
So fördert der rote Lichtanteil besonders die Bildung des Blattgrüns (Chlorophyll) und die Streckung der Pflanzenzellen, der grün-blaue Anteil die Zellteilung, das Dickenwachstum und die Blühfreudigkeit.
Bei Rotlicht allein vergeilen die Pflanzen, bei blau-grünem Licht stockt dagegen das Längenwachstum."
So dumm kann der Mann ja nicht gewesen sein, immerhin wurden ja meine Panzerwelse nach ihm benannt.
Eine Faustregel unter Aquarianern lautet: "Sorge für gutes Pflanzenwachstum, dann haben Algen keine Chance."
Was aber bedeutet das für die Beleuchtung? Muss die Lichtquelle so stark wie das Sonnenlicht sein?
In der Natur gedeien die meisten Aquarienpflanzen im Halbschatten der am Uferrand wachsenden Bäume, sind also keineswegs dem prallen Sonnenlicht ausgesetzt. Durch das Blattwerk wird auch ein Grossteil der kurzwelligen Strahlung zurückgehalten (der Blau und UV Anteil).
Unsere normale Aquarienbeleuchtung ist also ausreichend.
Für ein optimales Gedeien wird der blaue und der rote Lichtanteil benötigt.
Pflanzen, die sich in Jahrmillionen an das vorhandene Lichtspektrum angepasst haben, werden sich nicht so einfach umgewöhnen lassen.
Sicher können sich die Pflanzen auch einem weniger geeigneten Licht anpassen, aber das Wachstum wird stocken und dann bekommen die wesentlich anpassungsfähigeren Algen ihre Chance.
Und damit wären wir beim Thema "Algenplage".
Auch hier noch einmal ein Zitat aus der Aquarienkunde: "Die Harmonie des Süßwasseraquariums wird häufig durch starke Algenwucherungen gestört. Die Ursachen solcher Algenwucherungen sind meistens in den ungeeigneten Lichtverhältnissen zu suchen."
Interessant, für Dr. Sterba spielen die Lichtverhältnisse bei den Ursachen die Hauptrolle.
Wie kann man also durch richtige Beleuchtung den Algenwuchs eindämmen?
1. Zu hohen Blauanteil im Spektrum vermeiden, nach den Erfahrungen vieler Aquarianer (auch meinen eigenen) lieben Algen blaues Licht.
2. Beleuchtungsdauer nicht zu lang, entscheidend für ein gutes Wachstum ist die Qualität des Lichtes, nicht die Dauer. Es sollten nicht mehr wie 12 Stunden sein, ich persönlich habe das Licht 10 Stunden an und einen mehr als zufriedenstellenden Pflanzenwuchs.
3. Beleuchtungsintensität an die Bedürfnisse der Wasserpflanzen anpassen. Nicht soviel wie möglich, sondern soviel wie nötig. Da muss sich jeder entsprechend seines Aquariums selber "rantasten"
Ich weiss, leichter gesagt als getan. LED-Systeme mit Dimmer leisten hier gute Dienste.
Ist die Algenplage schon da, kann eine sogenannte "Dunkelkur " erste Abhilfe schaffen.
Die höheren Wasserpflanzen haben nämlich gegenüber den Algen einen Vorteil.
Sie können in ihren Wurzeln, Stengeln und im Blattwerk Nährstoffe speichern und so auch ein paar Tage ohne Licht überstehen. Natürlich muss man auch die eigentliche Ursache der Algenmassenvermehrung abstellen, sonst sind sie nach der Dunkelkur auch ganz schnell wieder da.
Was nach meiner Erfahrung allerdings nichts bringt, ist die sogenannte Mittagspause. Algen, die ja auch die Nacht überstehen müssen, machen ein paar Stunden Dunkelheit am Tag nichts aus.
Ein Aquarium ganz ohne Algen wird man übrigens nicht hinbekommen.
Algen sind auch ein Stück Natur. Solange keine Massenvermehrung auftritt, sollte man sie tolerieren, und nur an den Stellen entfernen, wo sie wirklich stören.
Grüße G .
Ich möchte an dieser Stelle mal mögliche Zusammenhänge zwischen Beleuchtung, Pflanzenwuchs und zu starkem Algenwuchs beleuchten.
Da gehen die Meinungen ja stark auseinander: Für die einen spielt das richtige Licht (Dauer, Intensität und Spektrum) nur eine untergeordnete Rolle, andere versuchen möglichst naturgetreu zu beleuchten.
Dazu zuerst mal etwas "angelesenes Wissen" vom "Altmeister" der Aquaristik Dr. Günther Sterba.
Zitat aus Aquarienkunde Band 1, Ausgabe 1960! : "Die künstliche Lichtquelle muß ein gutes Pflanzenwachstum gewährleisten.
Diese erste Forderung ist abhängig von der Art und Menge des zugeführten Lichtes. Versuche haben gezeigt, daß für das Pflanzenwachstum das ganze Lichtspektrum notwendig ist, daß aber einzelne Lichtfarben das Pflanzenwachstum besonders günstig beeinflussen.
So fördert der rote Lichtanteil besonders die Bildung des Blattgrüns (Chlorophyll) und die Streckung der Pflanzenzellen, der grün-blaue Anteil die Zellteilung, das Dickenwachstum und die Blühfreudigkeit.
Bei Rotlicht allein vergeilen die Pflanzen, bei blau-grünem Licht stockt dagegen das Längenwachstum."
So dumm kann der Mann ja nicht gewesen sein, immerhin wurden ja meine Panzerwelse nach ihm benannt.
Eine Faustregel unter Aquarianern lautet: "Sorge für gutes Pflanzenwachstum, dann haben Algen keine Chance."
Was aber bedeutet das für die Beleuchtung? Muss die Lichtquelle so stark wie das Sonnenlicht sein?
In der Natur gedeien die meisten Aquarienpflanzen im Halbschatten der am Uferrand wachsenden Bäume, sind also keineswegs dem prallen Sonnenlicht ausgesetzt. Durch das Blattwerk wird auch ein Grossteil der kurzwelligen Strahlung zurückgehalten (der Blau und UV Anteil).
Unsere normale Aquarienbeleuchtung ist also ausreichend.
Für ein optimales Gedeien wird der blaue und der rote Lichtanteil benötigt.
Pflanzen, die sich in Jahrmillionen an das vorhandene Lichtspektrum angepasst haben, werden sich nicht so einfach umgewöhnen lassen.
Sicher können sich die Pflanzen auch einem weniger geeigneten Licht anpassen, aber das Wachstum wird stocken und dann bekommen die wesentlich anpassungsfähigeren Algen ihre Chance.
Und damit wären wir beim Thema "Algenplage".
Auch hier noch einmal ein Zitat aus der Aquarienkunde: "Die Harmonie des Süßwasseraquariums wird häufig durch starke Algenwucherungen gestört. Die Ursachen solcher Algenwucherungen sind meistens in den ungeeigneten Lichtverhältnissen zu suchen."
Interessant, für Dr. Sterba spielen die Lichtverhältnisse bei den Ursachen die Hauptrolle.
Wie kann man also durch richtige Beleuchtung den Algenwuchs eindämmen?
1. Zu hohen Blauanteil im Spektrum vermeiden, nach den Erfahrungen vieler Aquarianer (auch meinen eigenen) lieben Algen blaues Licht.
2. Beleuchtungsdauer nicht zu lang, entscheidend für ein gutes Wachstum ist die Qualität des Lichtes, nicht die Dauer. Es sollten nicht mehr wie 12 Stunden sein, ich persönlich habe das Licht 10 Stunden an und einen mehr als zufriedenstellenden Pflanzenwuchs.
3. Beleuchtungsintensität an die Bedürfnisse der Wasserpflanzen anpassen. Nicht soviel wie möglich, sondern soviel wie nötig. Da muss sich jeder entsprechend seines Aquariums selber "rantasten"
Ich weiss, leichter gesagt als getan. LED-Systeme mit Dimmer leisten hier gute Dienste.
Ist die Algenplage schon da, kann eine sogenannte "Dunkelkur " erste Abhilfe schaffen.
Die höheren Wasserpflanzen haben nämlich gegenüber den Algen einen Vorteil.
Sie können in ihren Wurzeln, Stengeln und im Blattwerk Nährstoffe speichern und so auch ein paar Tage ohne Licht überstehen. Natürlich muss man auch die eigentliche Ursache der Algenmassenvermehrung abstellen, sonst sind sie nach der Dunkelkur auch ganz schnell wieder da.
Was nach meiner Erfahrung allerdings nichts bringt, ist die sogenannte Mittagspause. Algen, die ja auch die Nacht überstehen müssen, machen ein paar Stunden Dunkelheit am Tag nichts aus.
Ein Aquarium ganz ohne Algen wird man übrigens nicht hinbekommen.
Algen sind auch ein Stück Natur. Solange keine Massenvermehrung auftritt, sollte man sie tolerieren, und nur an den Stellen entfernen, wo sie wirklich stören.
Grüße G .