Kleinvieh fotografieren... (Zwergkugelfisch)

der_andy

Mitglied
ERSTER!

Hi miteinander,
da hab ich so sehr um das Unterforum gebettelt … da sollte ich dann auch mal was zum Besten geben. ;)

Zu den Fotos bekomme ich oft Anfragen, wie sie entstanden sind.
Ich möchte hier mal den Aufbau zu einer kleinen Fotosession mit unserem Zwergkugelfisch-Jungtier vorstellen, die ich eben durchgezogen habe.
Das Tier ist 15mm lang und 5mm breit... nach der Session 15mm lang und 6mm breit. ;)

Die ersten Schritte zur Vorbereitung finden am besten einige Zeit vorher statt, dann haben die Tiere Zeit, wieder zur Ruhe zu kommen und sind zutraulicher, wenn es los geht:
Algen von der Frontscheibe kratzen
Außenseite kurz abwischen
Eine zusätzliche Lampe anbringen (Schreibtischlampe mit langem Art+ Schraubzwinge)
Schwarze Tonpappe hinter dem Aquarium anbringen

Das zusätzliche Licht der Schreibtischlampe hilft ein wenig aus beim fokussieren. Besonders, wenn das Becken seine dunkleren Ecken hat, ist das sinnvoll. Oft hänge ich noch das ganze mit schwarzem Stoff ab. Die Tonpappe und der Stoff verhindern einiges an Reflektionen. Bei dem ganzen Licht von Aquarienleuchte, Schreibtischlampe und eben Blitzgerät ist das Abhängen noch sinnvoller als sonst.
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Zum Fotografieren benutze ich hier eine EOS30D mit 60mm Makro und ein EF 500 DG ST Blitzgerät von Sigma. Das Blitzgerät stelle ich auf ein kleines Stativ. So kann ich es, um zu verhindern, dass Spiegelungen von der Kamera im Bild erscheinen, von der Kamera wegbewegen und etwas neigen …. und habe halt die Hände frei. Bei den meisten meiner Bilder werden die Tiere von schräg oben angeblitzt. Ab und an wünsche ich mir auch ein weiteres Blitzgerät. Aber das dauert wohl noch ein wenig. Oft hilft es aber auch einfach etwas weiße Pappe als Reflekor zu benutzen.

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Die meist stelle ich die Belichtung von Hand ein oder manchmal nutze ich die Blendenautomatik. Mann muss halt immer von Motiv zu Motiv mit der Blende spielen, um auf der einen Seite genug Tiefenschärfe zu bekommen, andererseits muss man aber auch genug Licht einfangen und den Hintergrund auch ein wenig verschwimmen lassen, um das Motiv freizustellen. Im Nachhinein würde ich sagen, dass die Fotos noch etwas Tiefenschärfe vertragen könnten … aber da helfen einem auch die riesigen Kameradisplays der neueren Geräte nicht weiter.

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Tja, und dann muss man die Fischen zur Mitarbeit überreden. Bei neugierigen, kleinen Kufis reicht da oft schon mal ein bekanntes Gesicht an der Scheibe oder ein wedeln mit dem Finger…. Aber es lohnt immer, ein paar Mückenlarven zur Hand zu haben. Auf der anderen Seite muss man eben vorsichtig sein, dass Tier nicht zu verschrecken.

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Danke an Sue fürs assistieren!

Grüße,
Andy
 
Uiiii! :shock: ... :thumleft: :thumleft:
der glotzt ja ganz schön... :wink:
Sind klasse Fotos! Und du hast auch sehr schön erklärt, wie du das alles gemacht hast! :super:
Mir fehlt dazu leider irgendwie die Zeit... :(
 
Super Story!
Erinnert mich an meine Sessions :lol:

Vielleicht schreibst du ja mal in einem Extra Thread was zu deinen Objektiverfahrungen? insbesondere das 60mm Makro :wink:

Gruß Andreas
 
A

Anonymous

Guest
Hey
Wirklich tolle Fotos!!! Und das Tierchen ist auch süß (sind KuFis eh ;) ).
Aber gefällt mir!
 

der_andy

Mitglied
Danke Euch!

Skalar schrieb:
Hmm, Objektivbewertung... ?? Ich glaube dafür fehlt mir doch etwas Know-How. ;)

Bei so Kleintieren wünsche ich mir doch schon mal ein Paar mm Brennweite dazu...
Aber das Ding ist halt auch für andere Zwecke noch sehr gut zu gebrauchen ... Portraitlinse etc . Ich wüsste halt nicht, ob ich mir für einen anderen Zweck (ausser eben Makros von sehr kleinen Fischen) eine 100mm Festbrennweite zulegen würde.

Grüße,
Andy
 
Das 60er Makro ist spitze :) habs auch neu gekauft. das 100er ist aber auch sehr gut. Für die Aquaristik hab ich mich aber eher fürs 60er entschieden.

Grüße
Rob
 

JoKo

Mitglied
wuselrob schrieb:
Das 60er Makro ist spitze :) habs auch neu gekauft. das 100er ist aber auch sehr gut. Für die Aquaristik hab ich mich aber eher fürs 60er entschieden.

Warum das? Beim 60er Makro beträgt die Naheinstellgrenze bei Maßstab 1:1 nur 12cm, beim 100er 20cm (beachten: gerechnet wird von Sensorebene, nicht von der Frontlinse)

Ok, Maßstab 1:1 wird man eher sehr selten brauchen. Aber selbst bei 1:3 sind es dann 36cm zu 60cm. Die Tiefe des Aquariums berücksichtigt halte ich da 100mm deutlich besser geeignet als 60mm...ich würde die 100mm sogar als Untergrenze sehen.

Mit 60mm komme ich nicht näher ran. Mit 100mm kann ich aber etwas weiter weg.
 
Hallo Jochen,

also ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich so gut wie immer weggehen muss mit dem 100er Tokina;
Auch outdoor könnte ich meist viel näher ran, ohne dass mir was wegläuft etc. und deswegen musste ich oft unbequeme Positionen einnehmen.

Deswegen entscheide ich mich vorerst fürs 60er
- wenn mehr Wasser zwischen Fisch und Cam ist, werden die Fotos meist eh schlechter
- über 100€ günstiger

Hast du Erfahrungen mit dem 100er oder 60er?
Habe Kontakt mit einem in einen Augen sehr guten Aqua-Fotograf und dieser hat beide Objektive... nimmt aber fürs AQ ganz klar das 60er

Schade, dass man die Gläser nicht ausprobieren kann und vergleichen...

Gruß Andreas
 

JoKo

Mitglied
Skalar schrieb:
Hast du Erfahrungen mit dem 100er oder 60er?

Da ich diese an meine Kamera irgendwie festnageln müsste eher nicht :wink:

Ich merke aber, dass ich bei mir eher zum 120er greife als zum 50er oder 70er.
 
Hi,

Naja ich finde das 60er für geeigneter in der Aquaristik.
Mit dem 100er musst du nämlich weiter von der Scheibe weg. das bedeutet man hat mehr Probleme mit spiegelnder Scheibe (man bekommt mit einem Polfilter meist nicht alles weg bzw muss stark abdunkeln mit Tuch). Außerdem liegt die Aquarienscheibe dann auch schneller im Schärfebereich was kleinste Unreinheiten schneller ins Bild zaubert als einem Recht ist. Mit dem 60er schön nah an der Scheibe kann man die Tiere hinter der Scheibe wunderbar fotografieren und die feinen Staubkörnchen an der Aquarienscheibe sind meist so unscharf dass sie nicht mehr auffallen.

Das 100er ist in meinen Augen dafür in der Naturfotografie und den meisten anderen Sachen interessanter..
 

der_andy

Mitglied
Hi,

Keine Frage, das 60er ist super für Fischportraits ... aber, da ich viele sehr kleine Tiere knipse, weiss ich nicht, ob ich von einem 100er nicht mehr hätte.

wuselrob schrieb:
Das sind aber alles Sachen, die sich kontrollieren lassen. Mit den Fischen ist das etwas schwerer. Und wenn man wirklich im Makrobereich arbeiten will - also ~1:1 Abbildung - ist man mit dem 60er halt praktisch auf die ersten 7cm hinter der Scheibe beschänkt. Und bei 1:2 hat man auch nur 3cm mehr.
Bei dem 100er von Canon hast Du eine Naheinstellgrenze von ca. 15cm "ab Nasenspitze"--> in der Praxis 13cm hinter der Scheibe. Das hilft enorm weiter. Aber man muss sich auch nicht groß zurücksetzten, wenn es nicht von Nöten ist.
Die paar cm machen vor der Scheibe nicht viel aus, wenn man die Brennweite nicht braucht ... aber helfen u.U. aber enorm.


Grüße,
Andy
 
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