Hallo Marie,
Mimsel_01 schrieb:
So nun habe ich gefragt und auch selber recherchiert:
Wasserlacke sind keineswegs total unbedenklich, wenn sie "ausgehärtet" sind. Anders als viele lösemittelhaltige Lacke besitzen Wasserlacke häufig Verdunstungshemmer, die bewirken, dass über Jahre hinweg immer niedrige Dosen Lösemittel ausdünsten. Man sagt mir mindestens so 2-4 Jahre, je nach Farbauftrag. Zusätzlich besitzt ein Acryllack für seine Elastizität auch Weichmacher, die ebenfalls erst nach und nach ausdünsten.
Ich hatte ja explizit nach Stoffen gefragt.
Im einzelnen rden wir hier von:
BUTYLGLYKOL ; EG-Nr. : 203-905-0; CAS-Nr. : 111-76-2
Anteil : 5 - 10 %
Einstufung : Xn ; R 20/21/22 Xi ; R 36/38
FETTSÄUREN, C6-C19-VERZWEIGT, COBALT(2+)SALZE ; EG-Nr. : 270-066-5; CAS-Nr. : 68409-81-4
Anteil : < 0,5 %
Einstufung : N ; R 51/53 R 43 Xn ; R 22 Xi ; R 38
POLYETHERPHOSPHAT ; CAS-Nr. : 308336-53-0
Anteil : 1 - 5 %
Einstufung : R 52/53
N-METHYL-2-PYRROLIDON ; EG-Nr. : 212-828-1; CAS-Nr. : 872-50-4
Anteil : 1 - < 5 %
Einstufung : Xi ; R 36/38
So.
Und nun rechnen wir mal mit Mengen. Bei einem Standardbeschichtungsaufbau werden etwa 110 ml/m² verbraucht.
Eine Abdeckung für 60iger Standardbecken hat etwa 0,2m² Oberfläche innenseitig.
Macht 22 ml Beschichtungsstoff.
Der Anteil der oben angeführten Stoffe von 1-5 Volumenprozent beträgt also zwischen 0,22 und 1,1 ml.
Setzen wir nun diese Stoffe schlagartig frei und bringen diese ins Wasser des postulierten 60iger AQ mit 45 Litern Wasser entstehen Konzentrationen zwischen 0,005 und 0,02 mg/l.
Jetzt verteilen wir diese Stoffe mal auf die von Dir angesprochenen 2-4 Jahre und wechseln dabei noch pro Woche etwa 30% des Wassers.
Ich rechne das jetzt nicht aus. :mrgreen:
Hinzu kommen Aerosole (Nanopartikel), worüber immernoch spekuliert wird, ob diese von Lacken austreten, denn dann sind sie für Mensch und Tier nicht ungiftig. Zumindest sehen gerade Lackspezialisten wohl die Entwicklung der so ungiftigen Wasserlacke sehr kritisch. Ich werde mich weiter informieren, da ich es irgendwie sehr interessant finde.
Ja, und die gleichen Spezialisten setzen sich in ein Auto und sagen: "Oh, das ist ja toll, das riecht so neu."
Und keine Angst, Oberflächenmittel sind sicher nicht von Grund auf böse, wäre ich der Meinung, dürfte ich nicht Holzbildhauer werden :lol:
Lg
Marie
Schöner Beruf.
Beste Grüße
Martin