Antennenwelse sterben

hallo liebe Aquarienauskenner,

in unserem Aquarium sterben uns ständig die Antennenwelse weg und ich bin langsam ratlos und traurig und würde gerne wissen, wie ich mir ruhigen Gewissens neue kaufen kann...

also erstmal die "technischen Daten":

das Aquarium ist 80x40x40 groß (ca. 100l) und seit reichlich einem Jahr in Betrieb

die Wasserwerte sind wie folgt: NO3 – 25 mg/l; NO2 – 0; GH – 15-20 °d; KH – 6 °d; pH – 7

wir haben 2 Wurzeln darin (habe vergessen, welche Sorte), eine mit einer Art Höhlenversteck darunter, eine ein hohler Ast, weiterhin eine Art Höhle in einem Lochstein.

mit den Pflanzen haben wir auch nicht sonderlich viel Glück gehabt, hatten oft Algen und sie mickern zum Teil ziemlich rum (falls es relevant ist, kann ich ja noch ausführlicher werden). Jetzt habe ich grade wieder ein paar neue dazugepflanzt, mal sehen wie es denen ergeht.

die Bewohner (außer den kürzlich verstorbenen Antennis) sind diese: 5 Leopardenpanzerwelse, 8 Schwertträger (3 ausgewachsene, Rest Jungtiere), 4 Guppies (alle noch recht klein, aber geschlechtsreif - es dürften also mehr werden) und 1 Antennenwels, der dem großen Sterben von Anfang an standhält! Dieser (oder ich nehme an diese) ist jetzt ca. 6cm groß und keinerlei "Antennen" zu sehen, wir haben ihn (sie?) so lange wie das Aquarium.
Den anderen Fischen scheint es gut zu gehen...

Jetzt zur traurigen Geschichte der übrigen Antennis, die es bei uns versucht haben:
Als wir das Aquarium neu hatten, haben wir mit 3 noch recht jungen Antennenwelsen (alle etwa gleich groß) angefangen (der Restbestand waren die gleichen Fischarten wie jetzt in veränderlichen Anteilen). Davon sind in der 1. Woche der erste und noch innerhalb eines Monats der 2. gestorben. Blieb also nur der, den wir jetzt noch haben.

Ein paar Monate danach haben wir wieder 2 neue nachgekauft, die aber auch nach kurzer Zeit beide gestorben sind.

Jetzt habe ich es ein Jahr später noch einmal probiert (mein Sohn hat 2 kleine niedliche ausgesucht, vielleicht 3, max 4cm lang) und sie sind beide innerhalb einer Woche gestorben.

Jedesmal waren keine äußerlichen Anzeichen von Krankheiten o.ä. sichtbar und was mich am meisten wundert, ist, dass es unserem alteingesessenen Antennenwels nach wie vor gut geht...

Was geht hier vor?? und vor allem, was kann ich machen, dass es nicht nochmal passiert? über alle Eure Vorschläge würde ich mich riesig freuen.

Herzlichen Dank,
Susi
 

fischolli

R.I.P.
Moin Susi,

anhand deiner Schilderung ist jetzt für mich auch kein offensichtlicher Grund zu erkennen, warum die gestorben sind. Ansich sind Ancistren wirklich robuste Fische, die so schnell nichts umhaut. Um der Ursache vielleicht näher zu kommen, wäre mal ein GEsamtbild des Beckens hilfreich.

Dann würd mich interessieren, was und wieviel du fütterst. Und es wäre doch mal wichtig zu wissen, was für Wurzeln, bzw. welche Holzart das ist.

Wie gross ist den der Antennenwels, der noch lebt? War der schon größer bei Anschaffung oder auch so ein kleiner Jungwels von 3-4 cm?

Gruß
 
Ich hatte dieses Problem mit einer neuen Mopaniwurzel, hatte die zwar abgekocht und danach gewässert, aber scheinbar nicht ausreichend.
Einige Tage danach lag mein großer Antennenwels tot darunter, sah so aus, als hätte er kurz zuvor noch dran genuckelt.
Wurzel raus, mehrfach abgekockt und laaang gewässert, seitdem mit den neuen Welsen keine Probleme.
Ursache könnten also noch Gerbstoffe im Wasser bzw. auf der Wurzel sein.
 
hallo Olli & Sonic84,
danke für die schnellen Antworten.
ich habe versucht, hier ein paar Bilder von dem Becken anzuhängen, ich hoffe, es kappt.

es sieht im Moment etwas dünn bepflanzt aus (wie gesagt, ich habe kürzlich sehr veralgte bzw abgefressene Pflanzen rausgemacht und hinten schonmal 2 neue eingepflanzt, die hoffentlich bald diese Bereiche ein bisschen "zuwuchern".

die Anubien haben wir von Anfang an, das Javamoos auch schon eine Weile, die Pflanzen rechts hinten vor dem Filter (habe vergessen, wie sie heißen) auch schon von Anfang, die mickern aber sehr herum und ich überlege, sie auch zu ersetzen.
Vielleicht habt ihr in der Richtung ja auch noch Tipps...? (aber das kann ich nochmal in einem anderen Forum fragen...)

zum Futter, wir geben meistens das gängige Flockenkomplettfutter, für die Bodenfische Tabletten, wobei eigentlich alle Fische alles mitessen. Ab und zu gibt's auch mal Lebendfutter (Mückenlarven oder Wasserflöhe), die hatten die neuesten Antennenwelse aber nicht.
Wir füttern immer abends und manchmal früh und achten darauf, das es nicht zu viel ist (d.h. das nichts liegen bleibt, bzw die Fische unnatürlich fett aussehen).

Die Antennenwelse knabbern aber auch gerne an den Wurzeln, an Algen und Pflanzen.

Die Wurzeln sind übrigens schon von Anfang an drin und dem größeren Antenni bekommen sie gut. Der ist, wie gesagt, ca. 6cm groß und wird vor einem Jahr auch nicht viel größer als 4cm gewesen sein (oder? ich kann mich nicht so genau erinnern. die anderen beiden ersten waren genauso groß)

so, dann hoffe ich mal, dass wir mit dieser zusätzlichen Info der Sache etwas näher kommen.

Ich bedanke mich schon mal ganz sehr,

liebe Grüße,
Susi
 

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fischolli

R.I.P.
Moin,

mal abgesehen davon, dass ich das Becken etwas dünn bepflanztfinde, kann ich so auf den Bildern erstmal keinen Grund für das Sterben entdecken. Ich würde übrigens dieses weisse Ding da rausnehmen, sieht sehr kalkhaltig aus und härtet das Wasser nur zusätzlich auf.

Da euch das mit kleinen Welsen mehrfach passiert ist, fällt mir nur verhungern ein. Kannst du dich erinnern, wie die Bäuche der toten Welse ausgesehen haben beim rausfischen? Waren die nach aussen gewölbt (wohlgenährt) oder eher plan bis nach innen gewölbt (Hohlbauch)

Ich würde beim nächsten Versuch die Fütterung der Bodentiere umstellen und erst nach dem Lichtausschalten vornehmen. Das mach ich mit meinen Welsen allen so. Guppys und Schwertträger sind ungemein verfressen, wenn die anderen dann nicht an die Tabs rankommen, ist das schlecht. Dann würde ich übrwiegend für die Welse Tabs füttern. Dabei für die Antennenwelse auch gerne öfter welche mit hohem Grünfutteranteil.

In einem eingefahrenen Becken kommen junge Antennenwelse auch locker ohne Fütterung durch. Da finden die aber auch genügend verwertbares im Mulm und Algen, die sie abweiden können. Euer Becken sieht für mich fast "klinisch rein" aus.

Gruß
 
hallo Olli,
danke Dir nochmal, dass Du Dir für mein Problem so viel Zeit genommen hast.

verhungert, hm?! das ist ja grausam! ich habe jetzt erstmal Futtertabletten gekauft, die nur für Antennenwelse sind (enthalten Holz), die dürften ja dann auch den anderen Fresssäcken nicht schmecken...
und die füttere ich erst, wenn das Licht ausgeht.

den Lochstein nehme ich raus und gucke mal, ob ich stattdessen noch ein schönes Holzversteck finde (warum ist Kalk eigentlich schädlich? die Wasserhärte scheint ja im grünen Bereich zu sein. oder ist das was Wels-spezifisches?). Der große Antennenwels geht übrigens gerne in und auf diese Höhle, ebenso wie die Panzerwelse.

dann mache ich mit der Neubepflanzung weiter. (irgendwelche Tipps diesbezüglich?)
"Klinisch rein" würde ich unser Becken übrigens auch nicht nennen ;-) (eher etwas leer), selbst nachdem die kaputten Pflanzen raus und die Geräte und Steinhöhle so gut es ging von Algen befreit worden sind, sehe ich schon überall neue (die Anubien sind auch voll davon, auch wenn man es ihnen von weitem nicht ansieht).
aber mehr Pflanzen = weniger Algen, richtig?

habe ich das alles so richtig verstanden? nichts vergessen?
Ich werde dann erstmal warten, bis ich mit den "Ausbesserungen" fertig bin und dann einen neuen Versuch mit frischen Antennenwelsen starten. Sollte ich vielleicht lieber nur ein großes (als solches erkennbares) Männchen nehmen (wir haben ja vermutlich ein Weibchen), statt 2 kleinen?

ich hoffe, ich kann hier dann von Erfolg berichten!

vielen Dank erstmal!

wenn in der Zwischenzeit noch jemand einen Tipp oder eine Anmerkung hat, würde ich mich auch freuen - ich gucke in nächster Zeit immer mal wieder rein.

DANKE,

Susi
 
Falls es wirklich an der Fütterung liegen sollte, hilft es sicher auch, zusätzlich noch überbrühte Salatblätter oder auch kohlrabiblätter ins Becken zu geben (damit es sinkt kannst du es mit einen Löffel beschweren).Meine Antennenwelse fressen beides liebend gern und in null komma nichts haben sie Löcher reingefressen. Das Gute daran ist dass du so ziemlich sicher sein kannst dass die Fische das nicht weg futtern. Bei mir sitzen nur neben den Welsen auch Schnecken drauf. ,-))
 

fischolli

R.I.P.
Moin Susi,

ich denke, deien Maßnahmen sind erstmal gut gewählt. Bei den Tabs aber nicht zuviel reinschmeissen. Für einen Antennenwels reicht ansich ne halte Tab aus. Für deinen Wels liegt doch noch eine Höhle im Becken, oder was ist das runde Ding neben dem Holzklotz? Wenn die durchgehend offen ist, kannst du sie ein bißchen im Bodengrund eingraben, so dass das hintere Ende verschlossen ist. Amsich sind es in erster Linie die Männchen, die gern in Höhlen rumliegen. Was deiner nun für ein GEschlecht hat, kann man ohne Bilder schwer sagen, mit 6 cm Länge ist er m.E. sowieso noch zu klein, um das zu bestimmen.

Zur Bepflanzung. Einrichtung und Bepflanzung ist im erheblichen Maße iene Geschmackssache. Um sich inspirieren zu lassen kannst du mal ein bißchen auf www.einrichtungsbeispiele.de oder bei http://showcase.aquatic-gardeners.org/2011/ stöbern.

Grundsätzlich ist es aber richtig, dass gerade am Anfang viele schnellwachsende Pflanzen eine gute Chance (keien Garantie!) bieten, das Algenwachstum einzudämmen. Für den Vordergrund bieten sich verschiedene niedrige Pflanzen an wie Sagittarien, Cryptocooryne oder auch kleinbleibende Echinodorus.

Ich empfehle immer gern den Mergus-Atlas Band 1 als Einsteiger-Buch. Neben einem guten Querschnitt der gängigen Fischarten gibt es auch einen Pflanzenteil, der m.E. gute Grundinfos gibt.

Gruß
 
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